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Gaming-Wirtschaft in Österreich rasant gewachsen

Die junge und dynamische Branche entwickelt hierzulande vor allem Spiele zu Unterhaltungs- oder Bildungszwecken.

Die heimische Gaming-Wirtschaft ist in den vergangenen sechs Jahren rasant gewachsen, wie die am Dienstag veröffentlichte Game Development Studie 2024 des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) zeigt. Rund 150 Unternehmen sind demnach derzeit in der Spieleentwicklung tätig – das entspricht laut IWI einem Wachstum von 71,3 Prozent seit 2018. Damit generierten die „Game Developer“ einen gesamtwirtschaftlichen Umsatz von 188,7 Mio. Euro, 85 Prozent davon im Ausland.

Die Studie wurde im Auftrag des Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) verfasst. Zum Vergleich wurde die im Jahr 2019 veröffentlichte Vorgängerstudie herangezogen. Das sogenannte „Game Development“ sei eine „junge und dynamische Branche“, die in Österreich „vorwiegend von kleinen Unternehmen mit überdurchschnittlich jungen Fachkräften“ geprägt sei, so Co-Studienautor Wolfgang Koller vom IWI. 48 Prozent aller Game Developer sind der Erhebung zufolge unter 35 Jahre alt. Nur acht Prozent sind älter als 45 Jahre. Rund 80 Prozent aller Arbeitenden in der Branche haben eine Universitäts- oder Fachhochschulausbildung abgeschlossen.

Das sogenannte „Game Development“ ist eine „junge und dynamische Branche“. Foto: Unsplash/Sean Do

In der Studie wurden 80 Prozent aller Gaming-Unternehmen hierzulande berücksichtigt. Sie entwickelten im Studienzeitraum hauptsächlich Spiele zu Unterhaltungs- (85 Prozent) oder zu Bildungszwecken (30 Prozent) sowie sogenannte „Serious Games“ (29 Prozent). Dabei handelt es sich um Spiele, die klare Lernziele definiert haben und nicht nur der reinen Unterhaltung dienen. Seit 2018 hat die Produktion von Serious Games in Österreich zugenommen. Generell werden hauptsächlich Computer- und Mobile Games für Smartphones und Tablets entwickelt. AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) sind der Studie zufolge für 20 bzw. 35 Prozent der Branche verantwortlich.

Handlungsbedarf bestehe insbesondere im Bildungsbereich sowie in der Unternehmensfinanzierung und im Förderwesen. „Wir brauchen Innovationen, diese fehlen im IT-Bereich“, sagte Alfred Harl, Obmann des WKÖ-Fachverbands UBIT. Er forderte unter anderem zwei fixe Informatik-Wochenstunden in allgemeinbildenden höheren Schulen. Universitäten und Fachhochschulen hätten jedenfalls in den vergangenen Jahren viel in den Game-Development-Bereich investiert. Mit Schwerpunkten in Puch bei Salzburg, Hagenberg in Oberösterreich, Wien (etwa zu Software-Engineering und Web-Development) und Klagenfurt.

Zur Finanzierungsthematik schlug Martin Filipp vom Verband Pioneers of Game Development Austria (PGDA) vor, Fonds zu gründen, die wiederum Geld lukrieren sollen, indem die Firmen anteilig Gewinne zurückzahlen. Im Norden, etwa in Finnland, sei ein solches System „schon geläufig“. Was es für eine gute Standortpolitik ebenso wie die Fachkräfte brauche, seien Förderschienen für Firmengründungen in Österreich, Studios für Game Development und Jobs in der Industrie. Jedes dritte Unternehmen der Branche habe sich im vergangenen Jahr um öffentliche Fördermittel beworben. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 80 Unternehmen online befragt. Der Studienzeitraum betrug ein Jahr.

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