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Ein Blick auf die Herkunft zahlt sich aus! Die hohe Qualität heimischer Weidegänse hebt sich deutlich von importierten Tieren, die aus Haltungsformen stammen, die in Österreich gar nicht erlaubt sind, ab. Foto: APA/Barbara Gindl

Ein Blick auf die Herkunft zahlt sich aus! Die hohe Qualität heimischer Weidegänse hebt sich deutlich von importierten Tieren, die aus Haltungsformen stammen, die in Österreich gar nicht erlaubt sind, ab. Foto: APA/Barbara Gindl

Martinigansl: nur ein Drittel der Gänse aus Österreich

Besonders in der Gastronomie ist der Anteil importierter Gänse aus Ländern wie Ungarn hoch.

Die Österreicherinnen und Österreicher essen etwa 1.300 Tonnen Gänsefleisch pro Jahr. Diese kommen allerdings nur zu etwa einem Drittel aus Österreich, das meiste Fleisch wird billig aus Ländern wie Ungarn importiert. In der Gastronomie dürfte der Anteil Schätzungen zufolge überhaupt bei 70 bis 80 Prozent liegen, so Hannes Royer, Gründer des Vereins „Land schafft Leben“, anlässlich der Martinigansl-Saison.

Wie der Verein mitteilt, muss hierzulande laut Österreichischer Tierhaltungsverordnung jeder Gans – egal ob in biologischer oder konventioneller Haltung – ein Auslauf zur Verfügung stehen. Im Stall dürfen auf einem Quadratmeter Fläche maximal 21 Kilogramm Gänse gehalten werden. Da sind etwa vier Gänse zum Zeitpunkt der Schlachtung. Zusätzlich muss jedes Tier mindestens 50 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung haben. Haben die Tiere mehr Platz im Stall, dann ist weniger Auslauf ausreichend: Wenn maximal 15 Kilogramm pro Quadratmeter gehalten werden, genügen mindestens 10 Quadratmeter Auslauf pro Tier.

„Auf EU-Ebene gibt es noch nicht einmal gesetzliche Mindeststandards für die Gänsehaltung. Man kann sich also vorstellen, wie die Tiere in Ländern wie Ungarn gehalten werden.“

Hannes Royer, Gründer des Vereins „Land schafft Leben“

In der Gänsemast nimmt Österreich demnach „eine absolute Vorreiterrolle ein“. „Ausnahmslos jedes österreichische Gansl hat einen Auslauf. Auf EU-Ebene gibt es noch nicht einmal gesetzliche Mindeststandards für die Gänsehaltung. Man kann sich also vorstellen, wie die Tiere in Ländern wie Ungarn gehalten werden. Leider kommen auf Österreichs Teller jedes Jahr tausende importierte Gänse aus Haltungsformen, die bei uns nicht einmal erlaubt sind“, sagte Royer. In Österreich brauche es „endlich eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung, auch für die Gastronomie“.

Die strengen Vorgaben in der österreichischen Gänsehaltung machen diese deutlich kostenintensiver als jene im Ausland. Heuer sind die Preisunterschiede im Einkauf etwa besonders groß. „So kostet das frische österreichische Gansl im Großhandel durchschnittlich um rund zehn Euro pro Kilogramm mehr als die Tiefkühlware aus Ungarn“, so Royer.

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