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Mordermittlungen nach Tod eines Grundwehrdieners

Staatsanwaltschaft: „So, wie der Verdächtige es schildert, kann es nicht passiert sein.“

Im Fall des getöteten 21-jährigen Grundwehrdieners in Kärnten hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Ermittlungen wegen Mordverdachts gegen den gleichaltrigen Verdächtigen aufgenommen. Die Anklagebehörde stellte weiters einen Antrag auf Untersuchungshaft, darüber muss nun ein Haftrichter innerhalb von 48 Stunden entscheiden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Tina Frimmel-Hesse am Donnerstag auf APA-Anfrage. Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht.

Das Opfer war am Dienstag gestorben, nachdem es in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau von einem Schuss getroffen worden war. Ein gleichaltriger Wachsoldat gab an, dass sich im Bereich der Wache der Schuss aus seiner Dienstpistole durch einen Unfall gelöst habe. „Das, was er sagt, kann vorerst nicht in Einklang mit einem ersten ballistischen Sachverständigen-Gutachten gebracht werden“, so Frimmel-Hesse, „so, wie der Verdächtige es schildert, kann es nicht passiert sein.“

Eine Obduktion wurde bereits durchgeführt, zu der vorerst nur ein Kurzgutachten vorlag. Dieses besagte, dass das Opfer durch den Schuss starb. Den genauen Hergang könne man erst nach einem genaueren ballistischen Gutachten klären. Unmittelbare Zeugen gebe es keine, erklärte Frimmel-Hesse, es würden aber weiterhin Befragungen durchgeführt. Die Videoüberwachung hat den Vorfall selbst nicht aufgezeichnet, angeblich gibt es ein Video aus dem Vorzimmer der Wache, dieses lag der Staatsanwaltschaft aber noch nicht vor.

Zu dem Vorfall war es am Dienstag gegen 16.00 Uhr gekommen. Der von dem Schuss Getroffene wurde noch mit schwersten Verletzungen ins Klinikum Klagenfurt geflogen, starb dort aber kurze Zeit nach der Einlieferung. Die Polizei führt nun auch Erhebungen im Umfeld der beiden Männer durch. Kolportiert wurde, dass es zwischen den beiden bereits in der Vergangenheit zu Streitereien gekommen war, eine Bestätigung dafür gab es aber vorerst nicht.

Am Donnerstag hat laut Medienberichten bereits die Verabschiedung des Opfers, das türkische Wurzeln hatte, stattgefunden. Mehr als 100 Trauergäste waren gekommen.

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