Sieben junge Erwachsene aus Osttirol hatten vor rund einem halben Jahr den Mut, ihre Komfortzone zu verlassen, um ihre eigenen Ideen umzusetzen. Mit musikalischem Talent, Rhythmusgefühl und reichlich Kreativität machten sie sich mit Unterstützung von drei Expert:innen daran, ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Ein Projekt, das Songwriting, Tanz und Choreografie, Videoproduktion und Marketing miteinander verbindet.
Der Grundstein wurde gelegt, als „Vordenken für Osttirol“ vor einigen Jahren die Initiative #gemmason ins Leben rief und nach Zukunfts- und Gestaltungsideen von Jugendlichen für den Bezirk Lienz fragte. „Wir haben versprochen, nicht nur zu reden, sondern auch tatsächlich Projekte umzusetzen“, betonte die Arbeitsgruppe, bestehend aus Elisa Wallensteiner, Manuela Gritzer und Jasmina Steiner, am Dienstagabend, 22. Oktober, bei der Präsentation einer dieser umgesetzten Ideen.
„Welche Talente stecken in diesem Bezirk?“
Die Ausgangsfrage lautete: „Welche Talente stecken in diesem Bezirk?“ Die Antwort lieferten Leonie Auernig, Anna Kranebitter, Flora Madritsch, Ferdinand Madritsch, Erik Pargger, Sophia Kölbl und Paula Webhofer – sieben junge, motivierte Osttirolerinnen und Osttiroler. Musikalisch, kreativ und ideenreich stürzten sie sich in ein Abenteuer und sind nun, nach Fertigstellung und Veröffentlichung ihres Projektes, um professionelle Erfahrungen und einzigartige Erinnerungen reicher.
Die Rede ist von einem Musikvideo. Gemeinsam mit dem Workshopleiter und Obmann des Vereins Pantheon99, René Bacher, komponierten und schrieben fünf der Teilnehmer:innen einen eigenen Song. Bei der Premierenfeier im CineX Kinosaal erinnerte Bacher daran, wie schnell und gut die Gruppe harmoniert hat. Außerdem verwies er auf den partizipativen Arbeitsprozess: „Egal ob Komposition, Instrumente oder Text, alles kommt von den Jugendlichen. Auch der Tanz und die Ideen fürs Video. Wir haben nie gesagt, ‚macht das so', sondern nur geholfen, dem, was sie erarbeiteten, eine Struktur zu geben.“
Nach Bacher gaben auch seine beiden Workshop-Kollegen einen kurzen Einblick in die vergangenen Monate und Wochen. Peter Werlberger, der Profi hinter Video und Schnitt, war fasziniert von der Bereitschaft der Teilnehmer:innen, oft Stunden – auch am Wochenende – für die Umsetzung zu investieren. Ines Trager, die den Choreografie-Workshop leitete, freute sich besonders, die Fortschritte ihrer zwei Tänzerinnen zu beobachten: „Mit jeder neuen Choreo haben sie sich leichter und leichter getan.“
Dann wurde es dunkel im Kinosaal. Die Leinwand zeigte ein Klavier, das geöffnet wurde, erste Töne erklangen. Ein Schlagzeug setzte ein und Ferdinand erschien vor der Kamera, der seine Strophe – die er während eines Schulausfluges verfasste – rappte. Das Musikvideo begeisterte. Dem Applaus folgten Gratulationen und Lob aus dem Publikum. Die Kinobetreiber gaben spontan bekannt, das Video als Pausenfüller zwischen Filmen zu zeigen. Wolfgang Ladstätter lud die Gruppe zu einem Schlipfkrapfen-Essen auf die Hochsteinhütte ein.
Seit gestern, 20:00 Uhr, ist das Musikvideo auf YouTube online. Stand Mittwochnachmittag, 23. Oktober, klickten bereits mehr als 300 Interessierte auf den Song „Changes stay the same“ (Veränderungen bleiben gleich). Ob das Projekt neben neuen Eindrücken und ersten positiven Rückmeldungen weiterhin das Leben der Teilnehmer:innen verändern wird, bleibt offen. Vielleicht ist es ja auch der Anfang der ein oder anderen Karriere in der Musik-, Tanz- oder Filmbranche.
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