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Sonderübung: Umgestürzte Bäume und Straßensperren

Zur Ausbildung der Sondereinsatzgruppe übten Sanitäter, Feuerwehrleute und Bergretter einen Notfall in Kartitsch.

„Nach einer langen Schönwetterphase gehen im Raum Sillian schwere Regenfälle und Unwetter nieder. Der Großteil der wichtigen Straßenverbindungen werden durch Hangrutschungen, Muren und Windbruch unpassierbar. Einzelne Ortschaften sind teilweise nicht erreichbar. Die B100 nach Sillian ist stellenweise unterspült und nur einspurig befahrbar. Zeitweise ist für Sicherungsmaßnahmen auch eine Totalsperre notwendig. In St. Oswald findet seit gestern das Blasmusikfest Oberland statt. Auf dem Festgelände steht ein Zelt, das für 500 Gäste Platz findet. Bei den ersten aufziehenden Gewittern wird das Festgelände geräumt. Bevor das Zelt vollständig geräumt werden konnte, zerstörte ein heftiger Sturm das Festzelt. Wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern und umgestürzten Bäumen befinden, ist völlig unklar.“

Das war die Übungsannahme für einen Großeinsatz zur Ausbildung von Mitarbeiter:innen der Sondereinsatzgruppe (SEG) des Roten Kreuzes Osttirol. Rund 30 Sanitäter:innen und weitere 63 Einsatzkräfte, sprich Notärzt:innen, Feuerwehren Kartitsch und Sillian, Weißes Kreuz Innichen und Bergrettung Obertilliach, probten den Ernstfall, den Umgang mit Geräten und Materialien, das Betreiben einer Sanitätshilfestelle sowie die gleichzeitige Versorgung mehrerer Patient:innen. Dieser Übung vorausgehend fand in den Wochen zuvor die theoretische SEG-Grund- und Spezialistenausbildung statt. 

Ziel dieser Übung war es, die Patient:innen in Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen und unter Einhaltung korrekter Befehlsketten aus dem Gefahrenbereich zu evakuieren und in den Behandlungsräumen zu versorgen. Für die Einsatzübung hauptverantwortlich war Franz Köll, Mitarbeiter im Bezirksrettungskommando.

Luftaufnahme des Einsatzortes. Alle Fotos: Rotes Kreuz Bezirkstelle Osttirol

Nach einer Sichtung des Übungsszenarios wurde sofort mit den Bergemaßnahmen begonnen. Die geborgenen Personen wurden nach ihrem Verletzungsgrad behandelt. Die Feuerwehren kümmerten sich um einen Brand und befreiten drei eingeklemmte Unfallopfer. Die Bergrettung beobachtete die Lage mittels Drohne aus der Luft und spürte Vermisste auf. In der sogenannten Patientensammelstelle wurden alle 25 Betroffenen für den Transport in die Krankenhäuser vorbereitet. Um 15.00 Uhr war die Übung erfolgreich beendet. 

Neben der Ausbildung der Mitarbeiter:innen der SEG wurden bei dem Übungsszenario die beiden neuen Einsatzleiter des Roten Kreuzes in Osttirol, Philipp Kleinlercher und Benjamin Gasser, der praktischen Prüfung unterzogen. Landesrettungskommandant-Stellvertreter Günther Schwemberger nahm die Prüfung ab. Am Abend wurden den Mitarbeiter:innen der Sondereinsatzgruppe ihre Dekrete überreicht. 

Die frischgebackenen Einsatzleiter des Roten Kreuzes Osttirol (v.l.) Philipp Kleinlercher und Benjamin Gasser.

Für das Rote Kreuz Osttirol wurde die gute Zusammenarbeit der vielen Einsatzorganisationen an diesem Tag bewiesen. Bezirksstellenleiter Egon Kleinlercher, Bezirksrettungskommandant-Stv. Peter Eder und Rotkreuz-Arzt Franz Krösslhuber waren persönlich vor Ort, um sich ein Bild von der Qualität der Übungen zu machen. 

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