Blasmusik, Traditionsverbände oder Volkstanzgruppen – seit vielen Jahrzehnten formen sie die kulturelle Landschaft des Landes mit und haben großen Anteil an der Ausprägung einer gemeinsamen „Tiroler Identität“. Zur Zeit des Nationalsozialismus blieben volkskulturelle Themen und ihre wechselhafte Geschichte nur ein am Rande beachteter Forschungsgegenstand. Genau hier setzt Band 2 des Sammelwerkes „Vom Wert des Erinnerns“ an.
Am Montag, 21. Oktober, fand im Landhaus die Präsentation der neuen Publikation und Fortsetzung des vor vier Jahren veröffentlichten Bandes 1 statt. Die elf Beiträge entstanden im Zuge des Förderschwerpunkts des Landes zur Erinnerungskultur und spannen sich von Blasmusik, Chorwesen und Veranstaltungen über Desertion und Option bis hin zur digitalen Erinnerungslandschaft Tirol. Im Sammelwerk kommt auch Lienz vor – im Kapitel „Singen am Rande? Chöre, Politik und Erinnerungen in der Bezirks- bzw. Kreisstadt Lienz 1918 - 1945“ von Reinhard Bodner.
Mit diesem zweiten Teil schließe das Land Tirol weitere Forschungslücken und trage zu einer umfassenden Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Tiroler Geschichte bei, betonte Landesrätin Hagele, die gemeinsam mit dem Direktor des Tiroler Landesarchivs, Christoph Haidacher, und dem Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck, Dirk Rupnow, das Buch vorstellte. Auch weiterhin wird das Land „eine Kultur des Erinnerns pflegen“. Das Fördervolumen wurde daher von 100.000 Euro auf 125.000 Euro erhöht und der Schwerpunkt bis 2028 verlängert.
Ziel des neuen Sammelbandes ist es, die Forschungsergebnisse der Jahre 2019 bis 2023 in verständlicher Form für eine breite Öffentlichkeit aufzubereiten: „Eine kritische Auseinandersetzung mit unserer Geschichte trägt ganz wesentlich zur Weiterentwicklung der kulturellen Identität unseres Landes bei. Mit Volkskultur kommen in Tirol früher oder später alle in Berührung – ob selbst als Mitglied eines Traditionsvereins oder bei deren unzähligen Konzerten, Auftritten oder Veranstaltungen. Die zwei Bände der Reihe ‚Vom Wert des Erinnerns‘ widmen sich diesen wenig beforschten Themen unserer Alltagswelt und schaffen ein Bewusstsein für die wechselvolle Geschichte unserer Tiroler Volkskultur während der NS-Zeit“, fasst Hagele zusammen.
2 Postings
Das wundert mich echt. Waren doch alle gstandenen Tarrouler hintennach plötzlich Widerstandskämpfer (Ironie off). Sogar im vielzitierten Innervillgraten waren ja 73% für den Anschluß. Jetzt versucht man sich, viele, viele Jahre später reinzuwaschen. Tstststs.
... sehr gut, und jetzt bitte gleich mit der -NeuenRechten- Gegenwart anfangen ...
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