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Nach wie vor gehen nur wenige Papas in Karenz. Foto: APA/Themenbild

Nach wie vor gehen nur wenige Papas in Karenz. Foto: APA/Themenbild

Kinderbetreuung: Beitrag der Väter bleibt niedrig

Laut Rechnungshof ist der Väteranteil beim Kinderbetreuungsgeld sogar gesunken.

Der Rechnungshof (RH) hat in einer sogenannten Follow-up-Prüfung die Auszahlungen des Kinderbetreuungsgeldes untersucht. Die Väterbeteiligung ist dabei weiter gesunken, nach wie vor geht ein Großteil der Leistungen an Mütter. 2022 entfielen 4,1 Prozent der Anspruchstage auf Männer. Das politische Ziel, die Quote zu erhöhen, sah der RH „weiterhin nicht erreicht“. Von elf Empfehlungen habe das Bundeskanzleramt drei umgesetzt, drei teilweise und fünf nicht.

Mit der Einführung von Kinderbetreuungsgeld-Konto, Partnerschafts- und Familienzeitbonus erkannte der Rechnungshof das Ziel, mehr Väter in die Kinderbetreuung zu bekommen. Im Vergleichszeitraum seit 2016 seien die Anspruchstage stattdessen um 7 Prozent zurückgegangen (damals 4,4 Prozent Väteranteil). „Die Betreuungspflichten sind somit nach wie vor erheblich ungleich verteilt“, so der RH. Der am Freitag veröffentlichte Bericht kritisiert, dass in offiziellen Statistiken oft nur der Prozentsatz an Männern genannt wird, die überhaupt Betreuungsleistungen beziehen. Dabei wird die Bezugsdauer nicht sichtbar, sie war 2020 bei Frauen viermal höher als bei Männern.

Der RH schlug vor, Männern vorbehaltene Bezugstage zu erhöhen. Zudem solle die geteilte Inanspruchnahme des Kinderbetreuungsgeldes attraktiviert werden. Empfohlen wird eine Informationskampagne zum Partnerschaftsbonus. Positiv bemerkte der Rechnungshof die Umsetzung einer automatisierten Prüfung der Anspruchsvoraussetzung. Ab 2026 sollen Untersuchungsergebnisse des Eltern-Kind-Passes automatisiert übermittelt werden.

Die Anzahl der Stichproben für die Prüfung der Zuverdienstgrenze hob das Bundeskanzleramt nicht an. Hier hätte der RH bessere Risikoabschätzungen gefordert. Auch der Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf konnte nicht beschleunigt werden. Vorgaben zum Informationsaustausch zwischen Krankenversicherungsträgern und Finanzämtern fehlen.

SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner sah in einer Aussendung große Herausforderungen. Neben besserem Angebot bei Kinderbetreuung und -bildung forderte sie „gezielte Maßnahmen, um die Väterbeteiligung zu erhöhen und somit Last von den Schultern der Frauen zu nehmen“. Grünen-Familiensprecherin Barbara Neßler forderte einmal mehr einen verbindlichen Ausbauplan für die Kinderbetreuung in den Ländern und Gemeinden. Trotz der von der Regierung zur Verfügung gestellten Milliarde verlaufe der Ausbau auf Gemeindeebene zögerlich. Um die Väterbeteiligung noch deutlicher und nachhaltig zu erhöhen, brauche es neben den zuletzt ergriffenen Maßnahmen wie der Verdoppelung des Familienzeitbonus auch Arbeitszeitmodelle, die mit der Familienarbeit vereinbar sind.

Die nächste Regierung müsse die Kinderbetreuung zur Priorität erklären, befand Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB. Die steigende Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern zeige den Handlungsbedarf, der über finanzielle Anreize hinausgehe. Viele Frauen blieben nach dem Bezug des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes in der Karenz, auch weil Kinderbetreuungsplätze fehlten.

20 Postings

6789
vor 5 Tagen

Ein wichtiger Schritt für mich wäre, das Pensionssplitting verpflichtend einzuführen (siehe Deutschland). Männer zahlen dann zusätzlich ins Pensionssystem der Frauen ein, die sich zu Hause um die Familie kümmern. Dies ist derzeit nur freiwillig möglich und wird kaum angenommen. Zum Leid vieler Frauen, die irgendwann alleine dastehen und kaum Pensionsjahre vorweisen können.

 
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    LaraLektora
    vor 5 Tagen

    Ich denke diese Verpflichtung kann den die Betreuungsarbeit leistenden Partner in die Abhängigkeit des anderen führen. Das Pensionssplitting sollte daher möglich sein aber nicht verpflichtend. Verpflichtend sollte die Pensionsanrechnung einer gewissen Betreuungszeit sein.

     
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      6789
      vor 4 Tagen

      Das Problem ist, dass es freiwillig kaum wer macht und die Frauen am Ende die Leid tragenden sind.

       
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    Nune
    vor 3 Tagen

    Am End´ hat keiner nix!

     
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LaraLektora
vor 6 Tagen

@isnitwahr: danke für Ihre Schilderung, ich gratuliere Ihnen aufrichtig zu Ihrer Familie. Ich glaube Sie haben meine Aussage bzgl. dem Anprangern missverstanden. Natürlich kann eine Frau zu Hause bleiben wenn sie das möchte und selbstständig und selbstbewusst sein. Was ich anprangere ist, dass einige (nicht alle) Männer, das als selbstverständlich sehen. Es gibt nur wenige Berufe wo sich die Eltern die Familienzeit so teilen können wie sie möchten und die Zeit zuhause wird der betreuenden Frau (oder dem Mann um fair zu sein) nicht mal für die Pension angerechnet und es gibt dadurch eine Armutsgefährdung. Ich hoffe ich konnte das klar stellen. Außerdem bin ich für meine Familie sehr dankbar.

 
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    isnitwahr
    vor 5 Tagen

    ah, alles klar, danke!!!

     
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Mamaloni
vor 6 Tagen

liebe(r) @isnitwahr !

die oberste priorität ist nicht der job, sondern überleben. und bei knapp 500€ KBG für zwei Jahre (ja die kommt noch Familienbeihilfe dazu) ist für mich (!) ganz klar, überleben können wir nur, wenn mein mann das geld nach hause bringt. der verdient aufgrund seiner höheren position und erfahrung einfach mehr als ich. und bei steigender inflation ist es unmöglich, auf einmal mit weniger geld über die runde zu kommen. er wäre gern zuhause geblieben, aber am ende des tages muss die wohnung gezahlt werden und essen auf dem tisch stehen.

 
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    isnitwahr
    vor 6 Tagen

    liebe @Mamaloni, ich glaube, Sie haben mich falsch verstanden. Genau das habe ich ja gemeint, warum soll die Mutter Vollzeit arbeiten gehen, wenn der Vater wesentlich mehr verdient und die Kinderbetreuung ist ja auch nicht gratis. Was ich überhaupt nicht verstehe ist, wenn BEIDE Elternteile mit kleinen Kindern Vollzeit arbeiten WOLLEN und die Kinder nur fremdbestimmt aufwachsen, nur weil für die Eltern die Karriere am Allerwichtigsten ist, das entzieht sich meinem Verständnis. Die Politik ist gefragt: Ich finde es z.B. ungerecht, dass ich in Alterteilzeit einen Anteil meines Gehalts vom AMS erhalte, somit habe ich relativ geringe Einbußen zu meinem Vollzeitgehalt und das Arbeiten ist in fortgeschritten Alter recht gut zu händeln Eltern, die in Elternteilzeit gehen, haben diesen Ausgleich nicht! Ich finde es einfach toll, wenn zumindest ein Elternteil bei den Kindern zu Hause bleibt bzw. nur in Teilzeit arbeitet und somit den Kindern ein vertrauensvolles und stabiles Zuhause gegeben werden kann. Ist, wie bereits erwähnt, nur meine Meinung!

     
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      LaraLektora
      vor 5 Tagen

      Es geht nicht darum, dass beide Vollzeit arbeiten wollen, sondern darum, dass die Betreuung nicht mit aller Selbstverständlichkeit komplett auf die Frauen fällt. Das Ergebnis (welches menschengemacht und nicht naturgemacht ist) ist, dass eine Frau dann weniger Zeit dafür hat, auch noch für ihre eigene Sicherheit zu sorgen, wenn sie den Knochenjob der Kinderbetreuung so gut wie alleine tragen muss. Hier ist die Politik gefragt Rahmenbedingungen zu schaffen die die Familiengründung für Frauen nicht zum Armutsrisiko macht sowie auch ein Umdenken der Bevölkerung bzgl. dem Wert der Betreuung und wie diese ablaufen kann.

       
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Pilz
vor 6 Tagen

Rechenbeispiel: Verkäuferin Einkommen monatlich € 1.700 Maurer Einkommen monatlich € 2.500 Karenzgeld bis zum 2. Geburtstag des Kindes monatlich € 500 Ich denke, dass jeder die monatliche € 3.000 Variante wählen würde anstatt der € 2.200 Variante.

 
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mathilde1711
vor 6 Tagen

ich wär dafür, den Müttern ein bisschen Kinderbetreuungsgeld zukommen zu lassen, damit sie die Kinder länger zu Hause betreuen können bzw länger zu Hause bleiben können........dann spart man sich den Kinderbetreuungsplatz (Fremdbetreuung, Krabbelstube, Hort etc) Und die Kinder haben eine Bezugsperson zu Hause....damit erübrigt sich die Thematik "Engpässe in der Kinderbetreuung"

Ein Kleinkind muss noch nicht fremduntergebracht werden. Für was hat man Kinder?

Die Kinder werden es euch danken.......

 
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    LaraLektora
    vor 6 Tagen

    Nur den Müttern? Nur ein bisschen? Aua. Gegenfrage: für was einen Partner wenn er nichts macht?

     
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      isnitwahr
      vor 6 Tagen

      wo steht hier geschrieben, dass der Partner nicht macht?

       
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      LaraLektora
      vor 5 Tagen

      Es war nur von "den Müttern" die Rede. Generell sollten bessere Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich beide Elternteile (egal in welcher Zusammensetzung) die Zeit mit den Kindern teilen können. Wie gesagt sind diese Voraussetzungen in vielen Berufen noch nicht gegeben sowie auch gesellschaftlich noch nicht in "der Mitte" angekommen. Es ist gut, dass es Bestrebungen dazu gibt nur sollte man sich fragen ob sie an der richtigen Stelle ansetzen.

       
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    LaraLektora
    vor 6 Tagen

    Eine gewisse Pensionsanrechnung der Betreuungszeit wäre angebracht.

     
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    Senf
    vor 6 Tagen

    ...voer allem sollte diese arbeit endlich auch zur pensinsvesicherungszeit zählen. kleinkinder, die ab dem zweiten jahr ihre eltern nicht mehr spüren dürfen, ist verachtend!

     
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    Gertrude
    vor 6 Tagen

    Der Staat müsste dann halt auch ordentlich in die Rentenkasse der Frauen einzahlen, sonst rächt sich das im Alter.

     
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isnitwahr
vor 7 Tagen

1. es gibt sehr viele Väter, die sich außerhalb ihrer Arbeitszeiten sehr um den Nachwuchs kümmern. 2. Danke an alle Eltern, die sich trotz des dauernden Drängens von Seiten der Wirtschaft und Politik um ihre Kinder selber kümmern wollen/können (Alleinerziehenden ist das leider nicht immer möglich) und sie aufwach sehen wollen und ihnen ihre Werte vermitteln wollen und auch feste Bezugspersonen sind. 3. Es wird ja immer betont, dass Männer mehr als Frauen verdienen, warum soll dann derjenige Arbeiten gehn, der weniger verdient? 4. Kinderbetreuungsplätze sind jetzt schon Mangelware und so lange die Politik nicht endlich den Kindengartenpädagoginnen die Wertschätzung (Gehalt, Anerkennung erforderlicher Vorbereitungszeit, Anerkennung des Berufsbildes, etc.) zukommen lässt und somit auch ausreichend Personal lukriert werden kann, so lange wird nichts aus dem werden, was sie gern hätten - unsere Politiker und Wirtschaftrstreibenden.... 5. es gäbe noch Vieles zum Aufzählen, was nicht passt....... (ausreichend Pflegeurlaub bei mehreren Kindern, Betreuung bei schulautonomen Tagen, allen Arten von Ferien, Bezahlung der Kinderbetreuung durch in Pension befindliche Verwandte wie Großeltern, etc...) Die Tiroler Politik war ja schon in ein oder dem anderen nordischen Land, sich anschaun, wie es geht - leider nichts umgesetzt - die "Dienstreise" war höchstwahrscheinlich wohl doch eher ein Betriebsausflug!

 
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    LaraLektora
    vor 6 Tagen

    Zu Punkt drei: Frauen verdienen aufgrund ihres Geschlechts oft weniger als Männer. Das ist bewiesen, somit werden sie in diese Rolle gedrängt. Das kann man nicht mit nordischen Ländern vergleichen wo es diese "Selbstverständlichkeit" der Misogynie in diesem Ausmaß nicht mehr gibt. Meine Meinung, wenn eine Frau arbeiten gehen möchte weil es ihr gefällt oder weil sie im Alter nicht von einem Typen abhängig sein will dann soll sie das tun. Das Kind profitiert davon zu sehen, dass die Mutter eine eigenständige, selbstbewusste Frau ist. Männer möchten sich oft gern aus der Affäre und sehen sich nicht verantwortlich und Sonntags ein bisschen Ball werfen ist halt leider auch zu wenig.

     
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      isnitwahr
      vor 6 Tagen

      lieb @Lara - ja klar muss das jeder selber entscheiden, habe ich nie anders gesag. Ich frage mich nur, warum man unbedingt ein Kind haben will, wenn die oberste Priorität der Job ist und die Kindererziehung andere übernehmen sollen - da ist dann halt ein bißchen Ballspielen am Wochenende von beiden Elternteilen zu wenig. Ein Kind zu einem liebenswerten, verständnisvollen, starken und wertschätzenden Menschen zu geleiten, bedeutet Schwerarbeit! Ich bin Ihnen, was das Alter betrifft, sicher um Vieles voraus, darum lassen Sie sich folgendes sagen: als Mutter von 2 inzwischen erwachsenen Töchtern (und Oma von Enkelkindern) habe ich mein ganzes Leben gearbeitet, nach den Mädels lange in Teilzeit und ich bin stolz, dass ich mich dazu entschieden habe. Mein Gatte und ich haben 2 wunderbare Kinder groß gezogen, die zu uns auch heute noch vollstes Vertrauen haben, was sich in einem ganz starken Familienband zeigt. Mein Mann hat sich nie davongestohlen, so wie es wohl die allermeisten Väter auch nicht tun. Was ich an Ihrem Posting überhaupt nicht verstehe ist die Aussage, dass eine Frau, die sich entschließt, wegen ihrer Kinder zu Hause zu bleiben oder in Teilzeit zu arbeiten, nicht selbstbewusst und eigenständig sein kann??? - was soll denn das bitte für eine Aussage sein? Irgendwie hinterlassen Sie bei mir den Eindruck, dass Sie in einer Familie aufgewachsen sind, die all das verkörpert, was Sie so anprangern, kann das sein? Leider gibt es viele Frauen, die so versessen drauf sind, die "besseren Männer" zu sein, dass Sie das Wesentliche im Leben leider verpassen, egal ob mit oder ohne Familie - ist natürlich nur meine Meinung!!

       
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