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Der Todfeind des Igels ist der Mähroboter

Scharfe Klingen verstümmeln die stacheligen Gartenbesucher. Köln verbietet nächtliches Mähen. Wie schützt man Igel?

„Suche ab Mitte Oktober bis November ein passendes Quartier. Vorzugsweise Laub- und Asthaufen, dichte Büsche oder große Steine. No-Go: Mähroboter!“ So oder so ähnlich würde wahrscheinlich eine Annonce für die Wohnungssuche von Igeln lauten, die derzeit fleißig unterwegs sind, um sich genügend Vorräte anzufressen und einen Unterschlupf für den Winterschlaf zu suchen.

Auf ihren Wegen – Igel erstellen im Laufe ihres Lebens im Gedächtnis eine Art Landkarte, auf der Hindernisse sowie Tagesverstecke und gute Futterstellen verzeichnet sind – kreuzen die stacheligen Tiere nicht selten auch private Gärten. Vor allem die vielerorts einseitig bewirtschafteten und intensiv gedüngten Agrarflächen sind der Grund dafür, dass sich Igel immer häufiger im menschlichen Siedlungsraum aufhalten. 

Dies kann den dämmerungs- und nachtaktiven Vierbeinern in manchen Fällen jedoch zum Verhängnis werden. Während das Stachelkleid den Igel vor den meisten seiner natürlichen Feinde schützt, ist er einem Mähroboter hilflos ausgesetzt. Die scharfen Klingen drohen etwa die Füße oder die hochempfindliche Schnauze zu verstümmeln oder gar abzutrennen, Igel haben nämlich keinen Fluchtreflex.

Mähroboter können insbesondere bei Igeln gravierende bis tödliche Schnittverletzungen verursachen. Foto: Pexels/Monicore

Als erste Großstadt in Deutschland hat Köln nun mit 1. Oktober eine Schutzmaßnahme für die besonders geschützten Igel und andere Kleintiere in Kraft gesetzt. Ausgehend von der städtischen Naturschutzbehörde hat die nordrhein-westfälische Stadt beschlossen: „Ab sofort dürfen Mähroboter in Köln nicht mehr in der Dämmerung und in der Nacht betrieben werden. [...] Die Verbotszeiten orientieren sich an den Hauptaktivitätszeiten des Igels und sind an den Sonnenuntergangs- bzw. den Sonnenaufgangsuhrzeiten ausgerichtet.“

Mit dieser Allgemeinverfügung möchte die Stadt den Rückgang der Igelbestände stoppen. Zum Schutz der stacheligen Gartenfreunde gibt es neben dem nächtlichen Abschalten von Mährobotern weitere Möglichkeiten. In naturbelassenen Gärten und Parks, in denen auf Pestizide verzichtet und wo Laub und Äste liegen gelassen werden, finden Igel alles, was sie zum Überleben brauchen. Alternativ kann man ein „Winterhüttchen“ (z.B. alte Holzkiste mit kleinem Eingangsloch und Dach) aufstellen und den Igeln so ein sicheres Quartier für ihren Winterschlaf bieten. 

Ast- und Laubhaufen oder „Winterhüttchen“ eignen sich als Igel-Rückzugsort. Gerne nutzen Igel auch Holz- und Steinhaufen mit Hohlräumen zum Schlafen. Foto: Pixabay/Alexa

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10 Postings

Senf
vor einem Monat

papperlapappstunde?

abertausende tiere werden fahrlässig umgebracht, zu tode gefahren. manchmal auch unausweichlich, vieles könnte aber verhindert werden. es stimmt, mähroboter sind bei unsachgemäßer anwendung für gartentiere oft tödlich. trotzdem sei ein solches gerät dem rasenliebhaber gegönt, vor allem älteren menschen, die der sense oder motorhandgeräten nicht mehr mächtig sind.

voraussetzung zur vermeidung ist eine tierfreundliche und möglichst naturnahe gartengestaltung, wo vögel, kleine wildtiere und insekten ausreichend nahrung und schutz finden. wildblumen, stauden, kräuter und grassäume gehören dazu, möglichst in inselformen oder eingefasst, um dien tieren genug rückzugsbereich zu ermöglichen. auf einer "gepflegten rasenfläche" werden sie sich ohnehin nicht wohlfühlen. auch nicht die insekten!

wie im bericht oben erwähnt, sollen rasenroboter nur tagsüber während der igel- "ruhezeiten" verwendet werden. der einsatz solcher geräte ist leicht steuerbar, ebenso ihr aktionsradius.

wovon hier nicht die rede ist, sind weitaus größere probleme für die kleintierchen im garten. mit pestiziden, motorsensen, oder -mäher, fadenmäher, übliche Rasenmäher und auch tierfallen wird diesen tieren wesentlich mehr leid zugefügt, weil sie gerade in diesen "pflegebereichen" also im unterwuchs, büschen, sträucher so wie rasenrändner ihre verstecke oder ihre schlafstätten haben.

wer also einen naturnah gestalteten garten pflegt, hat - trotz mähroboter - eigentlich noch genug arbeit. in unserem garten herrscht über die hälfte der fläche wildnis, es summt, surrt, zwischert - es lebt. zur verwunderung so mancher betrachter, die das treiben der natur im "ach so verlotterten garten" überhaupt nicht verstehen wollen!

mir wurscht!

(sonderbare posting hier, jemand macht es sich ganz einfach: ... im Zweifel töten die Menschen lieber statt zu leben ...). wespenstich?

 
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    isnitwahr
    vor einem Monat

    wow @senf, da kann ich großteils zustimmen. Ich habe bei ziemlich einigen Mähroboterbesitzern nach dem Grund der Anschaffung gefragt" kein Einziger hat als Grund "Rasenliebhaberei" angegeben, aber alle unisono "Bequemlichkeit"!!!

     
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      Senf
      vor einem Monat

      ... die hatte ich nicht angezweifelt, es geht mir um die zweckmässigkeit eines solchen gerätes und die ist bei vielen sicher gegeben. den anderen ist nicht zu helfen, damit muss man leider leben.

       
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rony
vor einem Monat

Der Mähroboter ist auch der Feind der Biodiversität. In manchen Gärten könnte ruhig etwas mehr blühen, das bedeutet halt etwas wenig oft mähen.

 
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    wolf_C
    vor einem Monat

    ... im Zweifel töten die Menschen lieber statt zu leben ...

     
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ruhigblut
vor einem Monat

Ja, sehe ich auch so. Keine einzige Biene hat jemals mehr eine Blüte, alles abgemäht. Und dann wird ein "Insektenhotel" gekauft und aufgestellt. Verrückte Welt. ;-)

 
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wolf_C
vor einem Monat

... paßt perfekt zu unserer Drüberfahrerkultur ...

 
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    chiller336
    vor einem Monat

    von mir ausnahmsweise mal ein großes ja ... mähroboter sind nix anderes als faulheitsunterstützende maschinen, die über alles drüberfahren ohne wenn und aber. sie sollten unverzüglich verboten werden

     
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      unholdenbank
      vor einem Monat

      Diese Geräte passen genau in unsere technikverliebte, bequeme Welt. Dann kann man im Lehnstuhl sitzen und dem Roboter beim Rasenmähen und auch Igelmassakrieren zuschauen. Was ist der Mensch doch für ein doofes Wesen!

       
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      isnitwahr
      vor einem Monat

      @unholdenbank, genau -und wenns dann im Lehnstuhl langweilig wird, fährt man mit dem Auto zum Fitnessstudio, in dem man monatlich 100 Euro liegen lässt, um sich körperlich zu betätigen!!! "Was die Leute aber auch wegen der paar Insekten und Igel für ein Theater machen!", Die Viecher braucht kein Mensch....

       
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