Farbenrausch am Himmel über den Villgrater Bergen

„Die schönsten und intensivsten Farben gibt es meist vor Sonnenaufgang, daher bin ich immer mindestens eine Stunde vorher am gewünschten Ort“, verrät Hans Bergmann, Hobbyfotograf aus Strassen. Er verbrachte die Nacht von 10. auf 11. Oktober in den Villgrater Bergen und wurde für das geduldige Warten in der Kälte – „die Bekleidung muss schon einigermaßen passen, sonst könnte man nicht so lange auf 2400 Metern ausharren“ – mit einem atemberaubenden Naturschauspiel belohnt.

Über die Polarlichter und ihre Entstehung haben wir schon berichtet, sie werden von starken Sonnenstürmen ausgelöst. Hans Bergmann ist aber nicht nur nachts unterwegs, er fängt die Magie der Süd- und Osttiroler Bergwelt in vielen Facetten ein, immer mit einem sicheren Auge für Perspektive und Stimmung, vor allem aber mit der Geduld des echten Fotografen, jenen Moment zu erwarten, an dem die alles entscheidende Voraussetzung für ein gutes Bild ideal gegeben ist: das richtige Licht.

Landschaft und Naturfotografie sind Bergmanns Passion, seit er Pensionist ist, hat er auch ausreichend Zeit, sie auszuleben. Jahrelang war er in den Südtiroler Dolomiten unterwegs, einer ganz besonderen Landschaft. „Seit einem Jahr bewege ich mich aber hauptsächlich in unserer Osttiroler Bergwelt. Es gibt hier genauso schöne Platzln und Motive, und man genießt die besondere Ruhe. Hier ist man keinem Besucheransturm ausgesetzt, wie in den Südtiroler Dolomiten.“

Wenn Bergmann nächtens mit einem 20-Kilo-Rucksack zur Fotosafari aufbricht, ist Exklusivität aber ohnehin garantiert. „Normale Wanderer“ begegnen dem Mann mit der Kamera vermutlich erst, wenn er schon auf dem Rückweg ins Tal ist, im Idealfall mit einigen traumhaften Bildern im Gepäck.