Wie der Bezirk Lienz ist auch die nordfinnische Region Outokaira eine „Leader-Region“, in der diverse Förderprogramme der Europäischen Union umgesetzt werden. Outokaira liegt an der Grenze zu Schweden am Polarkreis und ist ländlich geprägt. Bei einem dreitägigen, vom RMO betreuten Besuch in Ost- und Südtirol war eine 13-köpfige Delegation aus dem Hohen Norden deshalb vor allem am Austausch über innovative Projekte und ländliche Entwicklungsstrategien interessiert. Trotz unterschiedlicher Herausforderungen und Rahmenbedingungen verfolgt man gemeinsame Ansätze, die über das Leader-Förderprogramm finanziert werden.
Der Tourismusverband Osttirol gab der finnischen Delegation laut Aussendung des RMO „einen umfassenden Überblick und Einblick in touristische Entwicklungsprojekte und das operative Geschäft.“ Nach den Ausführungen der Touristiker in Lienz und Sexten hätten die finnischen Gäste großes Interesse am Tiroler Finanzierungsmodell für den Tourismus gezeigt: „An die Planungstische in Finnland nimmt man die Einführung eines verpflichtenden Tourismusbeitrags mit.“
Station machten die Finnen auch in Anras, wo die Ortskernentwicklung ein Thema war und die Adaptierung des historischen Pfleghauses bewundert wurde. Berührungspunkte gab es auch mit dem Nationalpark Hohe Tauern. Outokaira möchte den eigenen Naturpark zu einem grenzüberschreitenden Nationalpark entwickeln.
Zusammenarbeit über die Grenzen öffnet auch im Norden Europas spannende Perspektiven. Als Beispiel vor Ort wurde der Delegation „Dolomiti Live“ vorgestellt, ein Projekt mit besonderer Relevanz für die finnischen Gäste, da die Region Outokaira an der Grenze zu Schweden liegt und durch den Grenzfluss Tornio nur wenige Kilometer von ihrem schwedischen Nachbarn getrennt ist. Hier bietet sich großes Potenzial für Interreg-Projekte, vergleichbar mit Dolomiti Live, das Osttirol, das Südtiroler Pustertal und Alto Bellunese umfasst.
„Der Austausch zwischen den finnischen und österreichischen LEADER-Vertretern zeigt einmal mehr, wie wichtig Vernetzung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa sind. Das Kennenlernen unterschiedlicher Arbeitsweisen und Herausforderungen stärkt nicht nur unsere Projektarbeit vor Ort, sondern bietet uns auch die Chance, innovative Ansätze aus anderen Regionen aufzugreifen,“ betonte Anne Anttila, LAG-Managerin, vor der Abreise in den Norden.
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