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So wie es aussieht geht es mit dem auch in Osttirol produzierenden Schnelllade-Spezialisten wieder bergauf. Foto: EnerCharge

So wie es aussieht geht es mit dem auch in Osttirol produzierenden Schnelllade-Spezialisten wieder bergauf. Foto: EnerCharge

KEBA übernimmt Ladesäulen-Hersteller EnerCharge

Das Linzer Technologieunternehmen erweitert sein Portfolio. Rund 60 Arbeitsplätze gerettet.

Der Automatisierungsspezialist KEBA, ein international tätiges Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Linz, 26 Niederlassungen in 16 Ländern und mehr als 2.000 Mitarbeitenden ist neuer Eigentümer des insolventen Ladesäulen-Herstellers EnerCharge. Das gab KEBA heute per Aussendung bekannt.

Wie berichtet musste EnerCharge nach starkem Wachstum in den vergangenen Jahren Anfang Juli 2024 mit fast 16 Mio. Euro Schulden Insolvenz anmelden. Offizielle Erklärung: „Ausschlaggebend dafür waren nicht schnell genug zu fixierende Bestellungen zu Jahresbeginn, was dazu führte, dass sich die Kostenstruktur nicht nachhaltig decken ließ.“

Rund 90 Jobs wackelten an den beiden Standorten in Kötschach-Mauthen und Oberlienz. 30 Arbeitnehmer:innen wurden dann auch tatsächlich zur Kündigung angemeldet, rund 60 Personen sind noch immer bei EnerCharge beschäftigt und haben nun einen neuen Arbeitgeber.

Neben der Steuerungs-, Sicherheits- und Antriebstechnik für Maschinen und Roboter hat KEBA auch Selbstbedienungssysteme für Geldinstitute, Paket- bzw. Übergabeautomaten sowie Stromladestationen für Elektroautos und Heizungssteuerungen im Produkt-Portfolio. Vor diesem Hintergrund macht die Akquisition von EnerCharge aus Sicht des Unternehmens Sinn.

Durch die Integration der Produkte und Lösungen von EnerCharge wird KEBA zum Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das gemeinsame Portfolio, das unter der Marke KEBA zusammengeführt werden soll, umfasst zukünftig Ladelösungen aus dem AC (Wechselstrom) und aus dem DC (Gleichstrom) Bereich.

KEBA hat als Spezialist für Wallboxen nach eigenen Angaben seit dem Einstieg in die Elektromobilität über 500.000 Ladestationen abgesetzt, die zumeist dort zum Einsatz kommen, wo ein Elektroauto längere Zeit (zu Hause, Tiefgaragen, am Arbeitsplatz) parkt. Dazu kommen nun die DC Schnelllader, die darauf abzielen, einen möglichst kurzen Ladestopp auf längeren Strecken, wie zum Beispiel auf Autobahnen, zu ermöglichen. „Somit hat KEBA jetzt eine Antwort für alle Anforderungen des Ladens von E-Autos und E-Lkw“, schreibt das Unternehmen in einer ersten Aussendung.

Organisatorisch wird EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft KEBA eMobility DC GmbH ein Tochterunternehmen der KEBA Energy Automation GmbH. Dies vorbehaltlich kartell- und wettbewerbsrechtlicher Zustimmungen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

„Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können“, sagt Jens Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH. „Seit fünf Jahren integrieren wir KEBA Wallboxen in unsere Lösungen und schätzen sowohl Technologie als auch Qualität. Mit der Unterstützung aus Linz, werden wir unsere Schnellladetechnologie unter der Marke KEBA nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.“

Und auch der Masseverwalter, der Anwalt Klaus Haslinglehner ist zufrieden:„Es freut mich außerordentlich, dass es nach sehr herausfordernden und arbeitsintensiven Wochen im Interesse aller Beteiligten – Kunden, Lieferanten und vor allem den Mitarbeitenden der EnerCharge – gelungen ist, die Weichen für eine nachhaltige Weiterführung mit toller Perspektive für die Zukunft zu stellen und dabei vor allem auch die Standorte und die Arbeitsplätze zu erhalten, was von Anfang an ein erklärtes Ziel von mir war.“

Der 2018 gegründete Ladeinfrastrukturhersteller EnerCharge mit Firmensitz in Kötschach-Mauthen hatte nach starkem Wachstum 2023 Anfang Juli 2024 überraschend Insolvenz angemeldet.

Ein Posting

Senf
vor 20 Stunden

Hoffentlich funktioniert es, 60 Mitarbeiter in Kötschach und auch aus Oberlienz haben weiterhin ein Beschäftigung und können das Ladestationsnetz weiter mitausbauen, was ja zukunftsweisend ist.

 
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