Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören
Der Wolf hat eine Runde im Kampf ums Überleben verloren. Foto: APF/AFP

Der Wolf hat eine Runde im Kampf ums Überleben verloren. Foto: APF/AFP

EU-Minister segnen Lockerung des Wolfsschutzes ab

Statt „streng geschützt“ nur noch „geschützt“. WWF sieht populistischen Angriff auf den Artenschutz.

Ministerinnen und Minister aus den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben am Donnerstag in Brüssel für die Herabstufung des Schutzstatus von Wölfen gestimmt. Sie bestätigten somit eine Entscheidung, die am Vortag auf Diplomatenebene beschlossen wurde. In einem weiteren Schritt kann die EU nun eine Abänderung des Schutzstatus im Zuge der Berner Konvention beantragen.

Die EU-Kommission hatte im Dezember 2023 vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" abzusenken. Nach dem Entschluss der EU-Staaten heute kann die EU einen Abänderungsantrag für die Berner Konvention einbringen, in der der Schutzstatus der Tiere geregelt ist.

Die nächste Sitzung des zuständigen Gremiums, bei dem eine Abänderung der Konvention beantragt werden kann, soll Anfang Dezember stattfinden. Geht der Vorschlag hier durch, kann die EU wiederum ihre Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) entsprechend abändern. Ein herabgesenkter Schutzstatus gäbe den EU-Staaten mehr Flexibilität, die Jagd auf Wölfe zuzulassen, ohne den Schutz ganz aufzuheben, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch.

Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert die geplante Abschwächung des Schutzstatus für den Wolf als völlig falsches Signal. “Das ist ein populistischer Angriff auf den Artenschutz, weil die regierende Politik ihre Hausaufgaben nicht machen will. Tatsächlich notwendig wäre eine gut geplante Herdenschutz-Offensive“, sagt WWF-Biologe Christian Pichler anlässlich der Abstimmung unter den EU-Mitgliedsländern.

Das geplante Vorgehen sei wissenschaftlich nicht gedeckt und könne insgesamt kontraproduktiv wirken. “Als heimische Wildtiere und Beutegreifer sind Wölfe ein natürlicher Beitrag zur Artenvielfalt. Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten und stärken im Idealfall auch die wichtigen Schutzwälder, weil sie zu hohe Wildbestände reduzieren können”, sagt Pichler.

Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt 104 Wölfe nachgewiesen, die aus Sicht des WWF immer wieder durch rechtswidrige Verordnungen und illegale Abschüsse dezimiert werden. Dabei gelten die meisten erwachsenen Wölfe ohnehin nur als Durchzügler. Als sesshafte Wolfsfamilien gibt es in Österreich derzeit lediglich sechs Rudel. „Damit ist die Art noch weit vom rechtlich geforderten günstigen Erhaltungszustand entfernt, wie es im Juli auch der Europäische Gerichtshof bestätigt hat”, bekräftigt Pichler.

Selbst wenn nach einer beantragten Änderung der Berner Konvention der EU-Schutzstatus um eine Kategorie gesenkt werden sollte, bliebe die rechtliche Vorgabe, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss. Pichler: „Derzeit verfolgen jedoch Bundesländer wie Salzburg, Kärnten oder Tirol primär eine rechtswidrige Abschuss-Politik, die dem EuGH-Erkenntnis zum Wolf laut Fachleuten eindeutig widerspricht. Zugleich vernachlässigen die zuständigen Landesräte den fachgerechten Herdenschutz und die dafür verfügbaren EU-Fördertöpfe.“

9 Postings

wolf_C
vor 23 Stunden

tatsächlich verstärkt wird die Drüberfahrermentalität, Respekt und Entwicklung sind gebremst; ärgerlich ist die Verweigerung durch die Verantwortlichen, so wird die -Renaturierung- eben von selbst stattfinden, mit Folgen die sich niemand wünscht

 
10
3
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Kapatieme
vor 23 Stunden

Guter Mann ich rede hier vom Wolfproblem und Almbeweidung. Ich will nicht die ganze EU reformieren....

 
2
9
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Einheimischer
gestern

Gratuliere. endlich! wollten das rad neu erfinden in osttirols almwirtschaft. als wäre in alaska zu wenig platz für solche tiere

 
12
21
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Hannes Schwarzer
    gestern

    Dir ist schon klar, dass der Wolf ca. 2000 Jahre vor den Schafen in Mitteleuropa war! Wegen 'das Rad neu erfinden' warats.... Das Problem der Festungsbauer ist, dass ihre Geschichten immer zu einem Zeitpunkt beginnen, der ihnen gerade genehm ist!

     
    23
    13
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Kapatieme
      gestern

      Vor 2000 Jahren gab es einen Bruchteil der Bevölkerung, sprich Besiedlung, von heute und ganz sicher keine definierte Alm Wirtschaft mit hunderten oder besser tausenden Weidetieren. Bauern sind Unternehmer die teilweise von der Viehzucht leben müssen. Und das muß man nicht künstlich erschweren.

       
      10
      22
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      Hannes Schwarzer
      gestern

      Ich habe nichts von der Zeit vir 2000 Jahren geschrieben! Ich habe nur festgestellt, dass der Wolf 2000 Jahre VOR den Schafen in Mitteleuropa ansässig geworden ist. Bauern sind Unternehmer: OK, warum brauchen sie dann beim Diesel Rabatte, warum darf der Tierschutz mit Füssen getreten werden (Vollspaltböden), warum darf baltisches Rind lebend zum Schlachten nach Österteich gekarrt werden, um dann auch noch unter dem AMA Gütesiegel als 'österrichisches Rind' verkauft werden? Warum ?

       
      14
      13
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      mendes
      vor 15 Stunden

      Ach Hannes, du magst auch keine Bauern, ist schon klar. Aber die Wiesen und Felder, wo du mit deinem Hund darüberspaziert bist, die sollten dann schon von irgendjemanden gepflegt werden... Als die Wölfe bei uns noch lebten, so vor einige Hundert Jahren, da war das Leben der Bevölkerung noch anders eingestellt.

       
      1
      4
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    Senf
    vor 20 Stunden

    einheimischer, fein die gewinnmaximierung hat gewonnen, alles was dazu im wege steht, kann ausgeräumt werden.

    Ps: Heut Nacht hat ein junges Füchslein meinen Mülleimer durchsucht und geplündert. So eine Sauerei! Kann mit jemand das Scheissvieh entsorgen, was hat das überhaupt in einer Wohngegend zu suchen? Wo samma denn, wo bleibn den die Jaga?

    So wie auf der Alm die Murmeltiere. Auch die gehören allesamt abgeschossen, weil sie überall ihre Löcher graben, die dem Almvieh dann an den Hinterläufen zum Verhängnis werden. ;-)

     
    9
    7
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
      chiller336
      vor 13 Stunden

      die armen füchse kommen eh wieder in der nacht der füchse unschuldig dran - um danach mit stolzerhobener brust zu zeigen, wieviel man davon erlegt hat - aufgelegt in reih und glied .... von unseren helden, den jägern ....

       
      2
      2
      Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren