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Ab sofort strenge Regeln für Tiertransporte

Tierschutzminister Johannes Rauch: „Tiere sind keine Ware. Es sind fühlende Lebewesen.“

Für den Transport von lebenden Tieren durch und in Österreich gelten seit 20. September strengere Regeln und es werden schärfere Kontrollen angekündigt. Künftig müssen regelmäßige Fütterungen und eine ständige Verfügbarkeit von Wasser sichergestellt sein. Zudem dürfen die Transporte nur zwischen fünf und 30 Grad Außentemperatur durchgeführt werden, wenn der Lkw nicht klimatisiert ist. Die neue Verordnung verkündete Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag.

Um sicherzustellen, dass die Regeln eingehalten werden, müssen die Bedingungen mit Fotos und Videos dokumentiert werden. „Tiere sind keine Ware. Es sind fühlende Lebewesen. Wir schaffen nun noch strengere Standards zum Wohl der Tiere“, sagte Rauch. Außerdem werden künftig auch bei Schiffstransporten strengere Kontrollen möglich sein. Die Verordnung tritt laut Angaben des Ministeriums in weiten Teilen ab Freitag in Kraft. Nur für die Vorschriften zu gewissen Tränkebestimmungen gilt wegen der notwendigen Umrüstungen eine Übergangsfrist bis Juli 2025.

Jedes Jahr werden in Österreich etwa 100.000 Rinder und Kälber auf Transporter verladen. Oftmals dauert ihre Reise in andere EU-Länder oder Drittstaaten tagelang. Die Tiere sind dabei oft Durst, Hitze oder Kälte ausgesetzt. Dabei sterben viele Lebewesen qualvoll aufgrund von Dehydrierung oder infolge der Hitze.

Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) gab die neue, strengere Verordnung für den Transport von lebenden Tieren bekannt. Sie ist bereits in Kraft. Foto: APA/Manhart

Die neuen Regeln umfassen alle Transporte sogenannter Nutztiere, dazu zählen neben Rindern und Kälbern auch Schweine, Schafe und Ziegen. Laut Angaben aus dem Büro von Rauch werden jährlich 12.500 Tiertransporte hierzulande abgefertigt. Künftig müssen alle Tiere nach spätestens neun Stunden mit Milch oder Milchersatz für Kälber gefüttert werden. Zudem gilt eine Verpflichtung für die ständige Verfügbarkeit von Wasser für alle ausgewachsenen Tiere, nicht nur für Rinder, sondern auch für Schweine, Schafe und Ziegen auf Langstrecken.

Um die Temperaturen während der Verladung und während des gesamten Transportes zwischen fünf und 30 Grad gewährleisten zu können, muss für die Vorhersage entlang der Strecke ein eigens von der Geosphere Austria entwickeltes Wettertool benutzt werden. Ansonsten muss das Fahrzeug klimatisiert sein.

In der neuen Verordnung sind auch Vorgaben festgehalten, die die Ausstattung der Transporter bezüglich Beschaffenheit von Tränken, Höhe und technischer Ausstattung wie etwa Navigationssystem oder Fahrtenschreiber betreffen. Um die Vorgaben besser kontrollieren zu können, müssen die Regeln für Tiertransporte verpflichtend mit Fahrtenbuch und Tachograph sowie mit Fotos oder Videos dokumentiert werden. Diese Unterlagen müssen nach der Fahrt an die Behörden übermittelt werden. Bei unplausibler Planung können Transporte nun einfacher untersagt oder bei Verstößen strengere Strafen ausgesprochen werden, hieß es aus dem Ministerium.

„Die neue Verordnung ist ein großer Schritt, um unerträgliches Tierleid bei Transporten zu verhindern, wie es die Tierschutzorganisationen immer wieder dokumentieren“, sagte Rauch. Die Organisation Vier Pfoten begrüßte die neuen Regeln und sieht viele Fortschritte, fordert aber noch deutlich mehr: „Vorweg: Auch wenn die Verordnung wichtige Schritte in die richtige Richtung enthält, bleiben wir bei unserer Forderung nach einem kompletten Verbot des Transports von nicht entwöhnten Jungtieren und nach einem generellen Verbot von Langstrecken-Tiertransporten in Drittstaaten“, sagte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Auch der Verein gegen Tierfabriken (VGT) sieht Verbesserungen, plädiert aber ebenfalls für ein Transportverbot von nicht entwöhnten Säugetieren, wie beispielsweise Kälbern unter zwei Monaten. Zudem müsse eine maximale Transportdauer von acht Stunden für alle (entwöhnten) Tiere gelten.

6 Postings

Fiore
vor einem Monat

Toll, dass man nach Jahrzehnten endlich draufkommt, dass Tiere fühlende Lebewesen sind! Das haben leider manche Bauern auch noch nicht kapiert. Sie schreien zwar, wenn der böse Wolf ein Tier reisst, aber gleichzeitig schicken sie ihre Tiere auf 1000e Kilometer lange Wege, eingepfercht in LKWs, ohne Wasser und Futter. Da interessiert es dann keinen mehr, wie sehr die Tiere leiden! @ isnitwahr - ganz Ihrer Meinung, die sollten das mal selbst erleben!

 
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so ist es vielleicht
vor einem Monat

Höchste Zeit! Aber wozu müssen Tiere überhaupt lebend ewig lang herum gefahren werden?

Die Langstreckentransporte enden oft auch an einem Hafen, von wo ein Schiff weiter nach Afrika geht, möchte nicht wissen, was da dann schreckliches mit den armen Tieren passiert....

Hauptsache ÖVP/Totschnig ist zufrieden, dass der Export für unsere Landwirte bestens läuft, egal zu welchem Tierleid...ohne die Grünen hätte die ÖVP gar nichts geändert, um nur ja nicht ihrem Klientel zu schaden! 🤑

 
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juchehh
vor einem Monat

Endlich? Regeln gibts genug sie sollten halt auch für alle gelten.Bei einem auf der Inntalautobahn angehaltenem Transport waren die Tiere ohne Wasser!Der Polizei beamte sagte im ORF Tirol, es bestehe kein Grund den Transport zu stoppen. Es gibt keinen Grund Lebend Tiere von Dänemark nach Süditalien zu Transportieren,!

 
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    Freizeit
    vor einem Monat

    Der Lebendtransport erspart teure Kühlanlagen für geschlachtete Fleischteile. Die armen Tiere bekommen außerdem nur ein Minimum an Wasser, zur Verminderung des Frachtgewichtes auf der langen Reise. Am Zielort wiederum werden sie vor der Übergabe ordentlich getränkt, damit das Gewicht der Tiere wieder stimmt. Der gierige Mensch ist einfallsreich, wenn es darum geht, dass die Kasse ordentlich klingelt!

     
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isnitwahr
vor einem Monat

diese unsäglichen Tiertransporte über 1000e von km müssen endlich ein Ende haben, erst dann sind Tiere keine Ware mehr - leider zählt immer und immer nur die Kohle, da ist es völlig egal, wie es den Mitgeschöpfen geht. Mit denjenigen, die solche Transporte durchführen lassen und/oder die Tiere unter schrecklichen Bedingungen (Vollspaltenböden, 365 Tage Anbindehaltung, etc.) halten, sollen genau das selber durchleben. Ich bin mir sicher, dann wäre damit ganz schnell Schluß!!!!

 
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chiller336
vor einem Monat

endlich passiert hier einmal etwas!! aber da geht noch mehr

 
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