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Kilometergeld: 50 Cent für Pkw, Motorrad und Fahrrad

Nationalrat segnet Verteilung von 651 Millionen Euro ab. Weitere Steuererleichterungen.

Der Nationalrat hat am Mittwochabend mit den Stimmen von Koalition und FPÖ das zurückbehaltene Drittel der „kalten Progression“ verteilt. Vereinbart wurden weitere steuerliche Erleichterungen sowie eine Erhöhung des Kilometergeldes auf 50 Cent für alle Verkehrsmittel, also Pkw, Motorrad und Fahrrad bzw. E-Bike. Dauerhaft verankert wird eine Bezuschussung für einkommensschwache Familien.

Die Mittel aus dem verbliebenen Drittel der „kalten Progression“ belaufen sich auf rund 651 Millionen Euro. Über dem Inflationswert angehoben werden die Steuertarifstufen mit Ausnahme der Höchststufe. Damit fällt man erst später in höhere Steuerklassen. Konkret wird die Grenze um 3,83 statt um 3,33 Prozent erhöht. Die SPÖ unterstützte die Stoßrichtung zwar an sich, ist aber der Meinung, dass bei den ersten beiden Steuerstufen die Teuerung nicht vollständig abgedeckt ist.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sieht in der Abschaffung der „kalten Progression“ eine „Jahrhundertreform“. Foto: APA/Schlager

Zudem werden sämtliche Absetzbeträge und damit zusammenhängende Beträge wie Alleinverdienerabsetzbetrag, Pensionistenabsetzbetrag und Sozialversicherungs-Rückerstattung zur Gänze an die Jahresinflation von fünf Prozent angepasst. Ferner sollen das amtliche Kilometergeld auf 50 Cent und die für die Umsatzsteuerbefreiung maßgebliche Kleinunternehmergrenze auf 55.000 steigen. Einkommensschwache Familien werden auch über das Jahr 2024 hinaus eine monatliche Sonderzahlung von 60 Euro pro Kind (bis 18) erhalten, sofern sie Anspruch auf einen Alleinerzieher- bzw. Alleinverdienerabsetzbetrag haben.

Diesen Punkt hob speziell Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hervor, die hier quasi einen Zwischenschritt zu einer Kindergrundsicherung sah. Die Grünen erfreuten sich auch an der starken Erhöhung des Kilometergeldes für Fahrrad-Fahrer. Die Freiheitlichen sahen mit der Aufstockung zwar eine langjährige eigene Forderung erfüllt, stießen sich aber daran, dass prozentuell das Kilometergeld stärker für Fahrrad-Fahrer als für Auto-Fahrer steige.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) lobte einmal mehr die Abschaffung der „kalten Progression“ an sich, diese sei eine „Jahrhundert-Reform“ und ein „Akt der Fairness“ gewesen. Gewessler verteidigte das Zurückhalten des einen Drittels, da man dieses Geld für die Gestaltung brauche. So sei es auch heuer wieder ein „soziales Drittel“ geworden. FPÖ und NEOS hätten es besser gefunden, wenn die „kalte Progression“ einfach tatsächlich zur Gänze abgeschafft worden wäre.

2 Postings

wolf_C
vor einem Monat

je mehr Kilometer man fährt, desto günstiger für die Steuererklärung; ob dabei das Land zubetoniert wird, ist wurscht

 
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steuerzahler
vor einem Monat

Ich schlage vor, daß die Dienstautos für Politiker gestrichen werden. Stattdessen dürfen sie mit ihren Privatautos fahren und bekommen dafür das amtliche Kilometergeld. Dann wäre die Verhöhnung mit 50 Cent schnell beendet.

 
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