Tirols Kulturreferent und Landeshauptmann Anton Mattle und Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer überreichten Dienstagabend, 17. September, den Paul-Flora-Preis 2024 an die 1986 in Meran geborene Künstlerin Linda Jasmin Mayer. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde erstmals vor 14 Jahren in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora vergeben. Seitdem wird die Auszeichnung abwechselnd von den Ländern Tirol und Südtirol auf Vorschlag einer fachkundigen Jury an eine heimische Künstlerin oder einen Künstler verliehen. Der Jury gehörten in diesem Jahr die Direktorin des Taxispalais, Nina Tabassomi, die Südtiroler Kunsthistorikerin und Kuratorin Sabine Gamper und Andreas Flora als Vertreter der Familie Flora an.
„Zeitgenössische Kunst spielt für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle. Sie fühlt an den Puls der Zeit und eröffnet neue Sichtweisen“, betonte Landeshauptmann Mattle bei der Verleihung. „Mayer behandelt in ihrer künstlerischen Praxis existenzielle Themen, wie beispielsweise die Frage nach Identität und Zugehörigkeit und das Zusammenspiel von Mensch und Natur. Mit der Aktualität ihrer Themen, ihrer präzisen Recherche und ihrer intensiven Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Expertinnen und Experten hat sie die Jury überzeugt.“
Für Südtirols Landesrat Achammer wird mit Linda Jasmin Mayer „eine Südtiroler Künstlerin ausgezeichnet, die sich auf eindrucksvolle Weise mit aktuellen Themen wie Migration und Natur auseinandersetzt. Ihre Kunst vermag den Betrachter, die Betrachterin in ihren Bann zu ziehen, ohne auf große Inszenierung zu setzen. Die intensive Auseinandersetzung mit den Themen, die die Künstlerin aufgreift und eindrucksvoll umsetzt, regt die Gesellschaft zum Nachdenken an. Und genau das soll Kunst bewirken.“
Die Begründung der Jury für die Vergabe des Preises lautet wie folgt: „Das Zusammenspiel und die Metamorphose zwischen Mensch und Natur, die Auseinandersetzung mit Migration und Entfremdung sowie die Frage nach Identität sind die Hauptthemen, die Linda Jasmin Mayer vorwiegend in Videoarbeiten und Installationen sowie in skulpturalen und performativen Werken entwickelt. Nach ihrem Kunststudium in Mailand, Helsinki und Kopenhagen absolvierte sie Studien- und Recherche-Aufenthalte in Lissabon und in Gent/Belgien, wo sie mittlerweile lebt und arbeitet. In ihrem bisher wichtigsten Werk ‚Dove fermarsi?‘, einer mehrteiligen Videoarbeit, die sie im Laufe mehrerer Jahre entwickelt und realisiert hat, wandern sieben Vogelmenschen durch unterschiedlichste Landschaften in Europa, angetrieben von ihrem Verlust der Zugehörigkeit und auf der Suche nach einer neuen möglichen Bestimmung.“
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