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Leiden Männer unter einer Hierarchie, die sie selbst geschaffen haben? Foto: iStock/lorado

Leiden Männer unter einer Hierarchie, die sie selbst geschaffen haben? Foto: iStock/lorado

„Das Patriarchat schadet auch Männern!“

Ein gelungener Vortragsabend am Campus Lienz über moderne Männerrollen.

Einen spannenden Vortragsabend erlebten rund 50 Interessierte am 17. September am Campus Lienz im Rahmen der Kampagne #machkeinenunterschied. Es ging um den Wandel von Männerrollen in unserer Gesellschaft. Die abwechslungsreiche Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Paul Scheibelhofer (Uni Innsbruck), der den Zuhörer:innen auf unterhaltsame Art und Weise einen wissenschaftlichen Einblick in männliche Strukturen als auch in das generelle Mannsein bot. Dafür stellte er einige soziologische Modelle vor, die unter anderem zum Schluss kamen, dass das Patriarchat auch den Männern schadet. 

 

„Im Patriarchat gibt es immer eine Hierarchie zwischen Männern. Es braucht Ausgeschlossene, um Komplizenhaftes zu behalten.“

Paul Scheibelhofer, Universität Innsbruck

„Im Patriarchat gibt es immer eine Hierarchie zwischen Männern. Es braucht Ausgeschlossene, um Komplizenhaftes zu behalten.“ Marginalisierte Gruppen im Speziellen würden die Auswirkungen zu spüren bekommen. Scheibelhofer zitierte den niederländischen Geschlechterwissenschaftler Jens van Tricht, der in seinem Buch „Warum Feminismus gut für Männer ist“ zum Schluss kommt: „Männer leiden unter den ungerechten Geschlechterverhältnissen, die sie selbst geschaffen haben.“ Um das Patriarchat zu überwinden, müssen Männer in die Emanzipationsbewegung mit einbezogen werden – erklärt van Tricht über den Weg „vom Mann zum Mensch“.

Dazu teilte Paul Scheibelhofer eine jüngst erlebte persönliche Anekdote: Auf der Fahrt auf der Autobahn ließ sich der Universitätsprofessor nach einer kleinen Provokation auf ein Kräftemessen mit einem anderen Fahrer ein. „Ich bin als Mensch in mein Auto gestiegen und wollte einfach nur von Ort A zu Ort B fahren. Angekommen bin ich als Mann, der einen unnötigen Kampf mit einer vollkommen fremden Person führte und am Ende stark gestikulierend wurde.“

Das Vater-Sohn-Gespann Klaus und Hosea Ratschiller.
Soziologe Paul Scheibelhofer. Fotos: Dolomitenstadt/Senfter

Im zweiten Teil des Abends unterhielten Klaus und Hosea Ratschiller das Publikum. Das Vater-Sohn-Gespann las aus dem gemeinsam geschriebenen Buch „Den Vater zur Welt bringen“ und brachte dabei nicht nur die eigene Geschichte näher, sondern stellte sich auch gegenseitig Generationenfragen. Im Zentrum stand aber die Absicht, den klassischen Vaterbegriff aufzulösen und dafür haben die beiden den Begriff „vatern“ erfunden. 

Klaus, der Hosea zusammen mit seinen Geschwistern in den 80er-Jahren allein aufzog, erzählte unter anderem von wilden Gerüchten, die ihm damals über einen stadtbekannten Alleinerzieher zu Ohren kamen. Hosea wiederum erklärte seinem Vater, wie der Kinderfrage in seinem Bekanntenkreis auf unterschiedlichsten Wegen begegnet wird – ein amüsanter und kurzweiliger Dialog. 

Den Abschluss bildete schließlich noch eine kurze Diskussionsrunde, bei der auch Andreas Huber vom Verein Mannsbilder auf dem Podium saß. 

Martin Senfter ist Dolomitenstadt-Autor und Musikexperte. Im Podcast „Dolo Music“ stellt er seine Lieblingstracks und deren Schöpfer:innen vor. Stories mit Tiefgang sind seine journalistische Stärke, ebenso wie einfühlsame Porträts spannender Zeitgenoss:innen.

4 Postings

Bahner Bernd
vor einer Woche

Ich wollte, es bräche endlich das Zeitalter der weiblichen Vernuft an. Das testosterongetrieben Geschlecht hat mit Börsenkrächen bis zu unzähligen Kriegen und Frauenmorden, bereits genug Unheil über die Welt gebracht.

 
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e-mission
vor einer Woche

frauen können es auch nicht besser.

 
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    isnitwahr
    vor einer Woche

    sagt ein Mann?

     
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    Senf
    vor einer Woche

    aber gemeinsam könnten sie es besser, den mut dazu müssten die testoserongetriebenen* protze aufbringen. alles andere bleibt schwachsinn.

    (* Bahner)

     
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