Der Slowene Primoz Roglic steht bei der Vuelta a Espana vor seinem vierten Gesamtsieg. Die Königsetappe am vorletzten Tag mit dem Ziel am Picón Blanco gewann der Ire Eddie Dunbar, der auch schon das elfte Teilstück für sich entschieden hatte. Im acht Kilometer langen Schlussanstieg der 20. Etappe mischte anders als in den vergangenen Tagen auch Felix Gall als Helfer des Gesamtzweiten Ben O'Connor ganz vorne mit. Der Osttiroler wurde 39 Sekunden zurück Etappen-Elfter.
Roglic erreichte das Ziel nach 172 km und fast 5.000 Höhenmetern einige Sekunden hinter Dunbar (Jayco) und dem im Gesamtklassement drittplatzierten Enric Mas (Movistar). O'Connor kam sieben Sekunden hinter Mas an der siebenten Stelle an und verteidigte damit seinen knappen Vorsprung auf den Spanier.
Roglic führt vor dem Schlusstag weiter rund zwei Minuten vor O'Connor, den Red-Bull-Kapitän trennt nur noch das Einzelzeitfahren in Madrid (24,6 km) von seinem nächsten Triumph nach 2019, 2020 und 2021. Mehrere Teamkollegen von Roglic erlebten nach ihrer Galavorstellung am Freitag einen schwarzen Tag. Der Tiroler Patrick Gamper, Dani Martinez und Nico Denz mussten geschwächt aufgeben. Gerüchte über eine im Team grassierende Erkrankung oder eine Lebensmittelvergiftung blieben zunächst unbestätigt. Spanische Medien berichteten außerdem über Krankheitsfälle im Betreuerstab des deutsch-österreichischen Rennstalls.
Bleibt Roglic gesund, hat der Olympiasieger von 2021 im Kampf gegen die Uhr gegenüber seinen Klassementverfolgern klar die besseren Karten. Gewinnt er wie zu erwarten die Rundfahrt, würde er den zweiten Grand-Tour-Triumph für den Rennstall von Ralph Denk realisieren, der seit einigen Monaten im Mehrheitseigentum von Red Bull steht. Die Premiere war Jai Hindley 2022 beim Giro gelungen.
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