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In der Wahlzelle entscheidet sich die Machtverteilung im Parlament. Foto: APA/Kreuziger/picturedesk

In der Wahlzelle entscheidet sich die Machtverteilung im Parlament. Foto: APA/Kreuziger/picturedesk

Wer darf bei der kommenden Nationalratswahl wählen?

Fast jede fünfte in Österreich lebende Person ab 16 Jahren darf politisch nicht mitbestimmen.

Am 29. September wird der Nationalratswahl neu gewählt. Rund 6,3 der 9,2 Millionen in Österreich lebenden Menschen dürfen dabei ihr Kreuz auf dem Stimmzettel machen und damit mitbestimmen, welche Parteien künftig im Parlament vertreten sind. Wer sind die Wahlberechtigten und wer ist vom Wahlrecht ausgeschlossen?

Wie alt muss man sein, um zu wählen?

Wählen darf, wer am Tag der Wahl 16 Jahre alt oder älter ist. Das heißt, wer am 29. September seinen 16. Geburtstag feiert, ist bereits wahlberechtigt. In den meisten anderen Ländern weltweit darf man erst ab 18 Jahren wählen. Auch bei uns musste man bis vor einigen Jahren volljährig sein, um abstimmen zu dürfen. 2007 senkte Österreich als erstes Land Europas das Wahlalter auf 16 Jahre. Begründet wurde das damit, dass 16- und 17-Jährige bereits reif genug für die Wahlentscheidung sind und ihr Interesse an Politik gefördert wird, wenn sie selbst abstimmen dürfen. Außerdem finden so die Interessen der jungen Menschen mehr Gehör, während die Gesellschaft immer älter wird.

Was ist noch Voraussetzung für das Wahlrecht?

Wählen dürfen alle österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger im Wahlalter und das unabhängig davon, ob sie in Österreich oder im Ausland leben. Die Staatsbürgerschaft muss man nicht erst am Wahltag, sondern zum Stichtag - das war der 9. Juli - besitzen. Auslandsösterreicherinnen und -österreicher müssen sich in die Wählerevidenz eintragen lassen und eine Wahlkarte beantragen, um an Wahlen in Österreich teilnehmen zu können. Insgesamt gibt es rund 600.000 Österreicherinnen und Österreicher mit Wohnsitz im Ausland, aber nur ein kleiner Teil davon nutzt diese Möglichkeit. So beantragten bei der letzten Nationalratswahl vor fünf Jahren nur rund 60.000 Menschen eine Wahlkarte.

Wer darf nicht wählen?

Nicht wählen dürfen alle Menschen in Österreich, die nicht österreichische Staatsbürger sind. Die Zahl dieser Menschen ist in den vergangenen Jahren sehr stark gestiegen. Zu Jahresbeginn lebten laut Statistik Austria 1,49 Millionen Menschen im Wahlalter mit einer anderen Staatsbürgerschaft in Österreich. Das bedeutet, dass fast jede fünfte in Österreich lebende Person ab 16 Jahren nicht politisch mitbestimmen darf. Die Hälfte davon - rund 760.000 - stammen aus anderen EU-Ländern. Besonders hoch ist der Anteil der Nicht-Wahlberechtigten in Grenznähe und den größeren Städten. So sind in Wien etwa 35 Prozent nicht wahlberechtigt, in Graz 27 Prozent. Nicht wählen dürfen außerdem Kinder und Jugendliche unter 16 und wer wegen einer gerichtlichen Verurteilung vom Wahlrecht ausgeschlossen ist.

Wer darf gewählt werden?

Nicht jeder der wählen darf, darf automatisch auch selbst kandidieren. Zur Wahl antreten und gewählt werden können nur österreichische Staatsbürger, die mindestens 18 Jahre alt sind. Das nennt man passives Wahlrecht. Bis 2007 lag das Mindestalter für Kandidaten für den Nationalrat noch bei 19 Jahren. In anderen Ländern liegt es noch höher - in den USA zum Beispiel müssen Abgeordnete für das Repräsentantenhaus mindestens 25 Jahre alt, jene für den Senat 30 sein. Trotz der Möglichkeit sind sehr junge Abgeordnete auch in Österreich die Ausnahme. Aktuell ist nur ein Abgeordneter im Nationalrat unter 30 - nämlich 29. Vor fünf Jahren waren es im neugewählten Nationalrat 13 der insgesamt 183 Mandatare. Das Durchschnittsalter im Nationalrat liegt derzeit (Stand 22. Juli) bei knapp 52 Jahren.

4 Postings

steuerzahler
vor 3 Wochen

Alles klar geregelt, vollkommen in Ordnung. Wer kein Österreicher ist, darf nicht wählen. Wo ist das Problem?

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 3 Wochen

    Es ist auf jeden Fall kein Problem , darüber sachlich zu diskutieren . Sie schreiben ja immer ,das wir in keiner richtigen Demokratie leben .

    Wenn man es ja genau nimmt mit einer Demokratie, sollte ja jeder Teil der Bevölkerung anteilsmäßig politisch vertreten sein .

    Warum sollte ein deutscher , Italiener , Slowake , Ungar oder Kroate nur wegen dem Wahlrecht die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen , wenn er sonst in fast allen Dingen gleiche Rechte hat .

    Die jetzt sich um die österreichische Staatsbürgerschaft bemühen , sind hauptsächlich Syrer , Afghanen, Türken , Iraker und Serben . Eigentlich nur aus dem Grund , ein sicheres Bleiberecht zu haben , die Cousine in Anatolien zu heiraten und bald zu holen , viele dieser Menschen leben weiterhin in ihrer Islamischen Bubble .

    Warum sollte man nicht eher Menschen ,aus einen sehr ähnlichen Kulturkreis wie die EU Länder , erlauben an Wahlen fürn Landtag und Nationalrat teilnehmen zu dürfen .

    Es dient auch der Integration , natürlich der Demokratie und es ist ausgewogener . Auf Dauer spiegeln die Wahlen nicht die Bevölkerung wieder .

    Es würden sich keine Italo , Slowenen , Kroaten und Ungarisch nationale Parteien bilden , das weiß man aus Forschung , die orientieren sich an Parteien in dem Land wo sie leben , nur für deutsche gibt es schon eine deutsch nationale Partei .

    Es muss kein Konservativer und eher rechts Wähler Angst haben , die meisten EU-Migranten wählen eher konservativ .

    Es hat sich halt viel geändert , dann muss man anpassen , wie damals Frauen Wahlrecht , Wahlrecht für Schwarze in der USA , wobei früher in einigen US Länder jeder ( außer Schwarze) Wahlrecht hatte , egal welcher Nation .

    Man sollte sich auf jeden Fall darüber Gedanken machen . Auf Dauer werden sonst nur noch alte Österreicher über prozentual vertreten sein und Österreichische Syrer/Iraker/Afghanen die einen Kalifat nicht abgeneigt sind . Das spiegelt nicht die Bevölkerung wieder

     
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      Dreieck
      vor 3 Wochen

      Man kann eh sachlich über alles reden, aber worin genau jetzt das Problem besteht, dass Menschen die hier wählen wollen sich um die österr. Staatsbürgerschaft bemühen lese ich hier nicht heraus.

      Privilegien der Staatsbürgerschaft (Wahlrecht) ja bitte, aber Pflichten (z.B. Wehrpflicht) nein danke ist ein Rosinenpicken, das sich nicht spielen wird. Wäre unfair gegenüber allen Staatsbürgern.

      Dass die österreichische Politik über alle Menschen die hier leben bestimmt, nicht nur die Staatsbürger ist schon richtig, aber das alleine ist kein Argument. Genauso betrifft mich als Österreicher die Politik in den USA oder in Deutschland, trotzdem kann keiner ernsthaft fordern, dass wir dort wählen dürfen.

      Irgendwo muss eine Grenze gezogen werden und die Staatsbürgerschaft ist diese Grenze, für die sich so gut wie alle Staaten entschieden haben. Mit Einführung des Wahlrechts für Frauen, Schwarze oder anderer historischer Unrechtmäßigkeiten ist diese sachlich völlig gerechtfertigte Einschränkung beim besten Willen nicht vergleichbar.

      Man muss sich eben entscheiden, ob man vollständig Mitglied dieser Gesellschaft sein möchte oder nicht. Halb schwanger gibt's nicht.

       
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor 3 Wochen

      Es spiegelt auf Dauer nicht mehr die Bürger wieder , wenn man wirklich über Demokratie spricht .

      Wenn ich Italiener , Deutscher oder Franzose bin , hier seit vielen Jahren lebe und arbeite , teilweise Immobilien besitze , meine Kinder hier die Schule besuchen ich voll integriert bin , sollte man auch außer lokal ( Gemeinderat / Bürgermeister Wahl) auch sich mehr bei grossen Wahlen beteiligen dürfen .

      Wir leben in Europa , es besteht kein Grund die Staatsbürgerschaft zu wechseln , in meine Augen , selbst wenn ich es mache , bin ich deswegen kein Österreicher. Vielleicht meine Kinder .

      Es wird auf Dauer eine große Gruppe integrierter Bürger nicht vertreten sein .

      Wenn er nach 20 Jahren wieder nach Italien oder Deutschland geht , soll er dort wählen .

      Ich verstehe es auch nicht das eine große türkische Diaspora, das Zünglein an der Waage in der Türkei ist . Warum sollen Menschen die im Ausland leben , über die Politik eines Landes bestimmen wo sie nicht leben .

      Das ist für mich keine gute Demokratie.

      Anderes Beispiel , genau genommen könnte ein großer Teil der Einwohner Argentiniens die italienische Staatsbürgerschaft bekommen , wegen Blutrecht da der Ur-Opa Italiener war . Die können eine Wahl beeinflussen, ohne dort zu leben .

       
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