Jamie Schmölzer ist Osttirols Downhill-Nachwuchstalent

Jamie Schmölzer ist 17 Jahre alt, Hochbau-Lehrling im dritten Lehrjahr und steht auf pures Adrenalin. Auf zwei Rädern rast er Downhill-Strecken hinunter. Fast im gleichen Tempo hat er die Antworten auf meine Fragen parat. Welche drei Worte beschreiben dich am besten? „Selbstbewusst, ehrgeizig und hilfsbereit.“ Ich hätte noch mutig, entschlossen und lässig ergänzt. 

Mutig

Auf dem Weg vom Berg ins Tal, über Steinfelder und Wurzelpassagen, ist Courage wesentlich um die Abfahrten schnellstmöglich zu meistern. Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten auch. Das hat Jamie auch nach schweren Verletzungen und langen Pausen nicht verloren. Angst hat in diesem Sport einfach keinen Platz.  

Vor vier Jahren hat der Lienzer das Downhillfahren für sich entdeckt. „Fußball hat mir nicht mehr so Spaß gemacht. Freunde haben mich zum Radfahren mitgenommen und so bin ich zu diesem Sport gekommen.“ Vor drei Jahren bestritt er seinen ersten Wettbewerb. In der heurigen Saison feierte er seine ersten Erfolge.

Entschlossen

Ziele sind nicht nur am Ende der Trail-Strecken, sondern auch in Jamies Kopf verankert. Es braucht keine langen Erklärungen, der 17-Jährige mit seiner starken Ausstrahlung hat Großes vor. Kann man vom Bike-Sport leben? „Ja, wenn man im Weltcup unter den Top zehn mitfährt.“ Ist das dein Ziel? „Ja!“ 

Der Blick in die Gegenwart ist vielversprechend: Siege und Podestplätze in Innsbruck, Spicak, Saalbach, Königsberg. Nicht zu vergessen der Dreifach-Erfolg am Hochstein. Mit 3:31,35 Minuten am Alban-Lakata-Trail stellte er am 27. Juli fast einen neuen Streckenrekord auf, wurde Tagessieger, Erster in seiner Altersklasse und Tiroler Meister. „In Lienz das Rennen gewonnen zu haben, ist mein bisher schönster Erfolg.“

„Wor schon a guats Gefühl daham zu gewinnen.“

Jamie Schmölzer

Lässig

Zu Hause bei Jamie stehen sechs Räder, während des Gesprächs nur fünf. Mit dem E-Bike seiner Mama ist er zu unserem Treffpunkt geradelt, einer Parkbank neben dem Pumptrack. Sitzt er nicht auf zwei Rädern – das trifft drei bis vier Mal die Woche zu –, trifft man ihn im Fitnessstudio beim Ausdauertraining an. Einen fixen Trainingsplan für die Woche hat er nicht. „Ich trainiere immer nach Gefühl, was sich gerade richtig anfühlt.“ 

Und wie fühlst du dich vor einem Rennen? „Mittlerweile bin ich nicht mehr so aufgeregt.“ Bei den ersten Wettbewerben war das noch anders. Letztens am Hochstein war der Druck aber höher, erinnert sich Jamie. Dem hat er aber Stand gehalten. Er hat, kurz gesagt, mutig, entschlossen und lässig das Rennen gemeistert und ist verdient Osttirols Nachwuchshoffnung.