Muren, Hochwasser, Stürme, Hagel – immer öfter müssen die Feuerwehren in Tirol nach Extremwetterereignissen ausrücken – in Osttirol zuletzt in Prägraten. Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter hat die Zahlen: „Hatten wir im Jahr 2014 in Tirol noch 1.338 Alarmierungen aufgrund von Elementarereignissen – also etwa nach Stürmen, Schneefall oder Hochwassern – waren es 2022 schon über 2.000 und 2023 sogar über 3.500 Einsätze. Dieses Jahr haben wir bereits mehr als 2.200 Alarmierungen aufgrund von Elementarereignissen – und das obwohl der Herbst und der Winter noch vor uns stehen.“
Extremwetter hat in gebirgigen Gegenden oft fatale Folgen wie Muren, Hochwasser und schwer beherrschbare Waldbrände. Die Ereignisse werden dabei nicht nur mehr, sondern auch lokaler. Unterladstätter: „Oft sind einzelne Gemeinden intensiv betroffen. Mittlerweile sind rund ein Fünftel aller Feuerwehreinsätze auf Elementarereignisse zurückzuführen. Die Zahlen zeigen, dass wir hier reagieren müssen.“
Auf Basis eines neuen Konzeptes werden Feuerwehrautos umgerüstet und Spezialausrüstung für den Einsatz in den Bezirken angeschafft. Die Ausbildung der Feuerwehrleute wird laufend mit Blick auf Katastropheneinsätze adaptiert. In Tirol gibt es 19 Katastrophenhilfszüge, die ausrücken, wenn es etwa zu schweren Hochwassern – wie zuletzt in St. Anton am Arlberg – kommt.
Tirolweit verfügen die Wehren zudem über 18 mobile Großpumpen und über 60 Notstromaggregate auf Anhängern. Man sei gut aufgestellt, sagt der Landeskommandant: „Wir haben bereits in den vergangenen Jahren viel umgestellt und etwa die Katastrophenhilfszüge als wichtiges Unterstützungsinstrument im Ernstfall aufgebaut.“ Diese Züge werden aus vordefinierten Feuerwehren im Bezirk zusammengesetzt und sind in kürzester Zeit einsatzbereit.
Zur Spezialausrüstung zählen Großpumpen, Notstromaggregate, Nasssauger, Schmutzwasserpumpen und Hochwasserbarrieren. Im Rahmen des Konzepts des Landesfeuerwehrverbands sind solche zusätzlichen Gerätschaften strategisch in ganz Tirol verteilt. Gleichzeitig werden auch Umstrukturierungen bei den Fahrzeugen vorgenommen: „Wir treiben hier schon beim Ankauf eine Vereinheitlichung und Optimierung voran, sodass die Fahrzeuge schon bei der Grundausrüstung – etwa durch zusätzliche Hebebühnen – besser für Katastropheneinsätze genutzt werden können“, sagt Landesfeuerwehrinspektor Rene Staudacher.
Ein Modulsystem soll mehr Nutzungsmöglichkeiten schaffen. Staudacher: „Jede Feuerwehrwache kann mit speziellen – thematisch unterschiedlich mit Spezialausrüstung bestückten – Rollcontainern ausgestattet werden, etwa für die Bereiche Hochwasser, Stürme, Muren oder Steinschläge. Kommt es zu einem Katastropheneinsatz, wird der jeweils benötigte Rollcontainer in die Fahrzeuge geschoben. Damit sind die Feuerwehren flexibler und die Fahrzeuge für die Katastropheneinsätze ideal ausgerüstet.“
Auch im Ausbildungsbereich werden bereits laufend Adaptierungen im Bereich des Führens in der Großschadenslage oder im technischen Bereich vorgenommen, wie etwa im Umgang mit Motorsägen oder Seilwinden. Dabei werden in relevanten Lehrgängen grundlegende Themen des Katastrophenhilfsdienstes erarbeitet und vermittelt.
All das kostet natürlich Geld. Über Mittel des Landesfeuerwehrfonds sowie des Gemeindeausgleichsfonds wurden die Tiroler Feuerwehren im Jahr 2024 bisher bereits mit rund 19 Millionen Euro unterstützt. Zusätzliche Landesmittel soll es nicht geben, erklärte die zuständige Landesrätin Astrid Mair auf Nachfrage von ORF Tirol. Anschaffungen sollen aus den bestehenden Töpfen und auch aus Bundesmitteln bezahlt werden.
Ein Posting
Zwangsversicherungen und ständige Erhöhung von Katastrophenhilfen die alle treffen sind für die fpövp ok...
...massnahmen die die verursacher treffen, wie die co2-Steuer sind ökostalinismus.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren