Das vierte Fußballporträt handelt vom Verein, der in seine vierte Saison in der Unterliga West als Tabellenletzter gestartet ist, auf junge Talente ausschließlich aus dem Lienzer Talboden und Oberkärnten setzt und im Juni ein Wochenende auf Malle verbracht hat. Die Rede ist vom FC Dölsach. Obmann Siegfried Zeiner, seinen Stellvertreter Hermann Jungmann und den sportlichen Leiter Herbert Fürhapter treffen wir an einem Mittwochabend im Vereinslokal an.
Draußen ziehen dunkle Regenwolken über den Talboden, während wir über die Mannschaften, spielerische Ziele, Finanzen, Fangemeinde und Teamausflüge sprechen. Die Stimmung ist locker, Hermann Jungmann breitet alte Fotos auf dem Tisch aus und klärt auf: „1947 ist der Sportverein gegründet worden. 1963 ist man dem Kärntner Fußballverband beigetreten.“
2001 spaltete sich die Sektion Fußball vom Sportverein ab und ist seitdem ein eigenständiger Verein. Ehemaliger Obmann und jetziger Stellvertreter Jungmann erklärt: „Die Entscheidung wurde aufgrund finanzieller Unstimmigkeiten getroffen. Mit dem Sportverein arbeiten wir aber nach wie vor gut zusammen.“
Zusammenarbeit wird beim FC Dölsach generell großgeschrieben, das wird im Gespräch immer wieder deutlich. Ohne die vielen Unterstützer, freiwilligen Helfer und Vereinsmitglieder, beispielsweise in der Kantine wäre vieles nicht möglich, sind sich der Obmann und sein Stellvertreter einig.
Auch um die Instandhaltung kümmert sich der Verein selbst. Die Pacht für den Rasen kostet zwar nichts, aber für Wartungsarbeiten fallen jährlich rund 30.000 Euro an. Der FC Dölsach investierte im vergangenen Jahr in neue Flutlichter sowie neue Sitze auf der Tribüne. Noch geplant sind die Erweiterung der Tribüne auf der nördlichen Seite und eine Überdachung des Vorplatzes. „Aber nicht mehr in diesem Jahr“, betont Jungmann.
Sieben Nachwuchsmannschaften, von denen zwei als Spielgemeinschaften mit Lienz geführt werden, und zwei Kampfmannschaften beheimatet der FC Dölsach. Mit der Dynamo-Gruppe in der 2. Klasse will man heuer eine bessere Saison als die vorige erleben. Für die Unterliga-Gruppe lautet das Ziel, „in erster Linie nicht abzusteigen“, sagt Fürhapter. Ein Sieg ist nötig, vielleicht gelingt dieser vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger Seeboden am Samstag, 24. August.
Daneben steht für den Verein der KFV-Cup im Mittelpunkt. „Wir nehmen den Cup in diesem Jahr sehr ernst. Wir hoffen auf einen Heimsieg und in weiterer Folge auf einen schlagbaren Gegner“, erklärt Jungmann. Dölsach trifft in Runde 3 erneut auf Seeboden und könnte als zweiter Osttiroler Unterligist, neben dem Sieger im Duell zwischen Nußdorf-Debant und Matrei, ins Achtelfinale einziehen.
„Wir setzten heuer auf eine junge Mannschaft, kombiniert mit den drei gestandenen Spielern die wir haben“, erklärt Fürhapter und ergänzt: „Wir geben Burschen aus dem Raum Osttirol und Oberkärnten eine Chance.“ Insgeheim will man in der Tabelle einen einstelligen Platz erreichen, auf lange Sicht gesehen „eine stabile Mannschaft in der Unterliga sein, vor der jeder Angst hat“, sagt Jungmann.
„Wir wollen eine stabile Mannschaft in der Unterliga sein, vor der jeder Angst hat.“
Hermann Jungmann, Obmann-Stellvertreter
Wie wird dafür trainiert? „Für gewöhnlich mit Ball“, scherzt Jungmann. Erfahrungsgemäß ist dafür doch mehr notwendig. „Jede Nachwuchsmannschaft trainiert mindestens zwei Mal, ab der U11 stehen wie bei den zwei Kampfmannschaften drei Trainings die Woche an“, zählt der Stellvertreter auf. Zudem erwähnenswert: Der Spieler-Trainer der Unterliga, Andi Wenger, ist seit 2017 beim FC Dölsach.
Neben konditionellen, technischen und taktischen Fähigkeiten kommt es auch darauf an, wie die Mannschaft miteinander agiert. Dieser Teamgeist wird vor allem durch gemeinsame Ausflüge gestärkt. Heuer beispielsweise unternahmen 17 Spieler ein gemeinsames Urlaubswochenende. Von Donnerstagnacht bis Montag machten die Dölsacher Malle unsicher. Wie es dazu kam? Hermann Jungmann erzählt:
Ob die Fans heuer auch noch Grund zum Feiern haben werden, steht in den Sternen. Apropos Fans: Wie viel kommen denn im Durchschnitt ins Römerstadion? „Im Schnitt an die 250 Zuschauer“, hat Jungmann die Zahl im Kopf. Bei Osttirol-Derbys doppelt so viele. Tritt man gegen den Nachbar Nußdorf-Debant an, finden sich zwischen 800 und 1000 Fußballbegeisterte in Dölsach ein.
Diese kommen vor allem aus den umliegenden Gemeinden. „Die Dölsacher kommen vermehrt erst nach den Spielen“, gibt Obmann Zeiner einen Einblick in die Fangemeinschaft. Abschließend wünschen sich die drei Vertreter des FC Dölsach, dass mehr Einheimische die Wenger-Elf anfeuern kommen. Vielleicht wäre das die Lösung für den noch ausbleibenden spielerischen Erfolg.
5 Postings
In den letzten Saison war Döslach die typische "Kämpfertruppe" die Zuhause regelmäßig ihre Punkte holte. Diese Saison, "verstärkt" mit eine paar besseren Durchschnittskickern aus der 1 Klasse eben nicht mehr!
Und in 3 Jahren dann in der Kärntnerliga. Achja, träumen ist erlaubt🥴
Mit der in den letzten Spielen gezeigten Leistung und mit diesem Spielermaterial braucht kein Verein der Unterliga vor Dölsach Angst haben. Bereitet euch auf die 1. Klasse vor, in der Unterliga seid ihr leider nur eine Lachnummer.
Und Rapid Lienz mit seinen tollen Verstärkungen ( spielen sicher um ein Butterbrot) kann sich gleich anschließen.
Mit diesem Kader wird ein Verbleib in der Unterliga wohl nur schwerlich machbar - Daumen für einen Aufwärtstrend sind gedrück!
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