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Franz Hörl will über Vorzugsstimmen ins Parlament

Der Liftkaiser kann es nicht lassen. Der von der ÖVP ausgemusterte Mandatar nimmt noch einmal Anlauf.

„Ich bin ein Schwarzer und temporäre Entscheidungen der Landespartei bringen mich nicht aus der Partei“, brachte es Franz Hörl gewohnt wortgewaltig auf den Punkt. Der auf dem aussichtslosen 21. Platz der ÖVP-Bundesliste gereihte Touristiker will es nach eigener Aussage noch einmal wissen. Mit Hilfe von Vorzugsstimmen soll der Sprung ins Parlament doch noch gelingen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz in einem Lokal in der Innsbrucker Altstadt lud er die Presse zum persönlichen Wahlkampfauftakt. Wirtschaft und Tourismus hätten auf der Tiroler ÖVP-Liste keinen Platz gefunden, so Hörl. Mit Ausnahme des Kärntners Gabriel Obernosterer sei österreichweit überhaupt kein Touristiker auf einem wählbaren Listenplatz zu finden. „Wenn ihr einen schlagkräftigen Unternehmer im Parlament haben wollt, dann gebt mir die Vorzugsstimme“, lautete daher seine Botschaft. Der Slogan der ÖVP - „Mehr Tirol für Wien“ - sei genau auf ihn zugeschnitten.

Seine Erfolge in der Vergangenheit könnten sich sehen lassen, ist Hörl überzeugt. Er verwies auf die Corona-Politik, wo durch seinen Einsatz das Schiff in die richtigen Bahnen gelenkt worden sei. Auch beim Thema Wolf habe er mit Engagement und Temperament eine Vorreiterrolle eingenommen. Das finde sich nun in allen Wahlprogrammen wieder.

Für den Tourismus hat Hörl bereits Zukunftspläne: „Derzeit ist es schwieriger, einen Kellner zu finden als einen Gast.“ Deshalb will das ÖVP-Urgestein den Arbeitsmarkt für Menschen vom Balkan öffnen. Er sieht das als Vorarbeit für einen EU-Beitritt. Auch die Beschränkungen für Saisonarbeitskräfte sollen fallen, wenn es nach ihm geht. „Wir müssen im globalen Tourismuswettbewerb konkurrenzfähig sein, daher ist es mir lieber, wenn wir einen Tourismus-Euro einführen, dass der an die Bauern geht statt an den Zumtobel, denn die Landwirtschaft ist auch für den Tourismus wichtig“, so Hörl.

„Wenn ihr einen schlagkräftigen Unternehmer im Parlament haben wollt, dann gebt mir die Vorzugsstimme,“ rät Franz Hörl einer Wählerschaft, die er für groß hält. Foto: inpublic

Insgesamt 18.700 Euro lässt sich der Tiroler Nationalrat seinen Vorzugsstimmenwahlkampf kosten. „Ich finanziere das selbst, ich will nichts geschenkt haben, nicht einmal ein Würstel.“ Sein Auto sei bereits beklebt, im persönlichen Kontakt, über soziale Medien und per Mail will er die Wähler:innen überzeugen. Bei der letzten Nationalratswahl wären rund 125.000 Vorzugsstimmen nötig gewesen, um einen Fixplatz im Parlament zu bekommen. Sollte die ÖVP bei der Wahl im September tatsächlich die erwarteten Verluste einfahren, würde wohl eine hohe fünfstellige Zahl reichen.

Dass der Vorzugsstimmenwahlkampf für Hörl eine große Herausforderung ist, ist ihm selbst bewusst. Er wäre nicht der erste, dem dieses Kunststück gelingt, aber die Liste jener Abgeordneten, die seit 1994 über die Vorzugsstimmenregelung in den Nationalrat eingezogen sind, ist kurz. Alle fünf Vorgänger gehörten wie Hörl der ÖVP an.

Im Jahr 1999 gelang es erstmals Gerhart Bruckmann, einen der 183 Sitze im Nationalrat über die Vorzugsstimmen auf Regionalwahlkreisebene zu erringen. Ihm folgten Franz Glaser (2002), Martina Diesner-Wais (2013) und Christoph Stark (2017). Im selben Jahr wurde mit dem Zamser Dominik Schrott auch ein Tiroler über die Persönlichkeitswahl in den Nationalrat gewählt, was 1999 übrigens auch Jörg Haider (FPÖ) und Hubert Gorbach (ÖVP) gelungen wäre. Beide waren ebenso wie Hörl auf hinteren Listenplätzen gereiht, verzichten aber auf ihr Nationalratsmandat.

Für Hörl führt der erneute Weg nach Wien allerdings nicht wie bei seinen erfolgreichen Vorgängern über den Regionalwahlkreis. Grund dafür ist sein Platz auf der ÖVP-Bundesliste. Damit müsste der „politische Pitbull-Terrier der Volkspartei“, wie Hörl wegen seiner zahlreichen verbalen Ausfälle von einem Tiroler Journalisten einmal genannt wurde, bundesweit sieben Prozent aller ÖVP-Stimmen als Vorzugsstimmen erhalten.

Michael Steger hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet als freier Journalist in Innsbruck. Der versierte Reporter berichtet für Dolomitenstadt über aktuelle Themen rund um die Stadt- und Landespolitik.

10 Postings

steinbeisserei
vor 3 Monaten

...fürn Hörl ist der Wasserstoffzug schon lang abgefahren.......

 
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    ruhigblut
    vor 3 Monaten

    :-))..zusammen mit seinem falschen Doktor Schreiner, ggg

     
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sprühkäse
vor 3 Monaten

bei zuviel appetit lässt es sich nicht mehr klar denken...

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 3 Monaten

    Ausser bodyshaming fällt ihnen nichts ein ? Ist gut, dass ich das Fremdschämen aufgegeben habe!

     
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      gemeiner Waldkauz
      vor 3 Monaten

      wahrscheinlich ist der appetit auf macht gemeint. und wer macht braucht hat meistens böses vor.

       
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      ruhigblut
      vor 3 Monaten

      ....also diese negatistimmen verstehe ich nicht...ist absolut unter jeder Kritik Jemand (zugegeben es handelt sich um in Hörl) wegen seines Ausehens bloßzustellen! Wie s auschaut verklebt der Srühkäse die Gehirnwindungen!

       
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arlingriese
vor 3 Monaten

… geh Franz, lass es einfach bleiben!! Kannst ja im "Zillachtol" die Leute weiter beim Liftfahren und im Hotel unterhalten.

 
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Jaqueline Yvonne Bumsinger-Funzbichler (24)
vor 3 Monaten

... dieser Zukunftsvisionär bzw. Schnee-Mann wird Tirol, Österreich und der ganzen Welt wirklich abgehen ...

...man sollte ihm doch ein Stimmchen geben, es gibt viel zu wenig Comedians bzw. Alleinunterhalter ...

 
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    DemLandTiroldieTreue
    vor 3 Monaten

    Der checkts oanfoch it.....

     
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      Senf
      vor 3 Monaten

      doch, dort unten isch der Schaden weitaus geringer als bei den Zillertalbahnen ;-))

       
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