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Die Details zum Doppelmord in Innichen

Ermittler und Staatsanwaltschaft schilderten den Ablauf tragischen Ereignisse in der Pustertaler Gemeinde. 

Den genauen Ablauf der Tragödie, die sich am Wochenende in Innichen ereignete, schilderten am Montag, 19. August, Exekutive und Staatsanwaltschaft im Rahmen eines Pressegespräches in Innichen. Demnach ging der erste Notruf am späten Samstagabend, 17. August, bei der Feuerwehr ein. Jemand meldete Gasgeruch. Deshalb traf die Feuerwehr mit ihren Einsatzkräften als erste am Ort des Geschehens ein. Als sich der Alarm nicht bestätigte, von Schüssen die Rede war und Blut im Treppenhaus entdeckt wurde, riefen die Feuerwehrleute Verstärkung und sperrten die Umgebung ab.

Danach dauerte es elf Stunden, von Samstagabend bis Sonntagvormittag, bis es gelang, den Schützen zu entwaffnen, berichtete Simone Carlini, Kommandant der Carabinieri Innichen im Rahmen des Pressegespräches. Jede Kontaktaufnahme mit dem Täter, ob telefonisch oder im Stiegenhaus, sei mit Schüssen beantwortet worden. Bereits um ein Uhr nachts wurde ein Sondereinsatzkommando angefordert. Bis es in Innichen eintraf, vergingen mehrere Stunden, während dieser Zeit war es still im Haus, die Ermittler wussten nicht, ob der Täter noch am Leben war und eventuell Geiseln genommen hatte.

Von links: Provinzkommandant Oberst Raffaele Rivola, die stellvertretende Staatsanwältin Federica Iovene und der Kommandant der Kompanie Innichen, Major Simone Carlini bei der Pressekonferenz in Innichen. Foto: Expa/laPresse/Lorenzo Zanbello.

Der Zugriff sei präzise vorbereitet worden, erklärte Simone Carlini und um 10.20 Uhr erfolgt. Erst dann sei das Feuer aus der Wohnung wieder eröffnet worden. Die Einsatzkräfte setzten Blend- und Schockgranaten ein, Schüsse wurden nicht abgegeben. Im Treppenhaus fand man die Nachbarin des Täters, eine 50 Jahre alte Frau die offenbar versucht hatte, zu fliehen. Sie starb mit mehreren Kugeln im Rücken.

Während des Zugriffs habe sich der Schütze in das hinterste Schlafzimmer der Wohnung zurückgezogen und die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Dabei verletzte er sich so schwer am Hals, dass er später in der Intensivstation des Krankenhauses in Bozen an diesen Verletzungen starb.

„Wir haben derzeit keine Hinweise auf das Motiv, gehen aber davon aus, dass die Nachbarin ein Kollateralopfer ist“, so Staatsanwältin Federica Iovene. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei der Tatwaffe um eine Pistole, Kaliber 9, handelte. Anders als vorerst angenommen, handelt es sich nicht um die Waffe des Vaters des Täters. Der Mörder besaß die verwendete Schusswaffe legal, sein letzter bekannter Arbeitsplatz soll eine Sicherheitsfirma gewesen sein. Außerdem wurde ein Luftdruckgewehr gefunden. Ein großes Waffenarsenal, von dem zunächst die Rede war, gab es nicht. Es habe zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung bestanden, betont die Polizei.

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