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Auch Sufjan Stevens stammt aus der Motorcity. Foto: Sufjan Stevens

Auch Sufjan Stevens stammt aus der Motorcity. Foto: Sufjan Stevens

Dolo Music in Detroit: Von Marvin Gaye bis Jack White

Die Motorcity hat nicht nur wirtschaftlich, sondern auch musikalisch eine große Geschichte.

Heute geht es für uns nach Michigan, an die kanadische Grenze in die Metropole Detroit. Detroit war einmal eine der bedeutendsten Industriestädte der Vereinigten Staaten und erlebte vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen gewaltigen Boom. Die Stadt wuchs enorm, die Leute sahen in der Autoindustrie Hoffnung und einige Jahrzehnte schienen die Bewohner auch ein gutes, stabiles Leben führen zu können. Bis die Monostruktur ihre Schatten zeigte und es ab den 1960er Jahren mehr und mehr bergab ging. Die Bevölkerung schrumpfte, die Kriminalität stieg und Detroit versucht seitdem, wieder Fuß zu fassen.

Vor dem Abstieg ging es aber rapide bergauf und ein spezielles Musiklabel war dafür verantwortlich, dass Detroit zu einem der wichtigsten Brennpunkte der westlichen Musikindustrie wurde: Motown Records. 

Die legendären Supremes mit Diana Ross (rechts). Foto: Wikicommons/Jack de Nijs 

Ein herausragend geführtes Label, gegründet von Berry Gordy, der seine Erfahrungen als Fließbandarbeiter bei Ford für seine Firma nutzte. Kaum jemand verstand es, so sukzessiv Erfolge zu verbuchen, sich neuen Ideen zu öffnen und vor allem schwarze Künstler ins Rampenlicht zu stellen. Bei den zahlreichen herausragenden Künstler:innen, die bei Motown unter Vertrag standen, fällt es schwer, eine adäquate Auswahl für den Podcast zu treffen. Aber um The Supremes, Marvin Gaye und Stevie Wonder kommt man nicht herum, da führt kein Weg vorbei. 

Iggy Pop. Foto: Universal
Jack White. Foto: Third Man Records

Neben Motown und den dadurch perfektionierten R&B und Soul war Detroit in den 60er Jahren auch eine Stadt der Rocker, der Vorboten des Punk. MC5 und The Stooges haben damals ordentlich herumgewirbelt und ihre Duftmarken in die Ewigkeit gesetzt. 

Ab den 90ern war es schließlich der Rap Eminems, der die einstige Vorzeigestadt wieder auf die musikalische Bildfläche brachte. Seine Geschichte schauen wir uns ebenfalls an, wie das tragische Schicksal Aaliyahs, die in Detroit aufwuchs und am vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere tragisch verunglückte. Um die Ausgabe abzurunden, spiele ich noch einen der besten Songs des vergangenen Jahres vom besten Album 2023 – Sufjan Stevens mit Will Anybody Ever Love Me. Er stammt wie auch Jack White aus der Motorcity – von letzterem hören wir noch einen Track aus seinem brandneuen Album No Name. 

Ich wünsche viel Spaß mit der neuen Ausgabe von Dolo Music!


Die Tracks der Ausgabe:

The Supremes – You Can’t Hurry Love (1966) 
Marvin Gaye – What’s Going On (1971) 
Stevie Wonder – Sir Duke (1976)
MC5 – Kick Out the Jams (1969) 
Iggy & the Stooges – Search and Destroy (1973)
Eminem – Stan (2000)
Aaliyah – Try Again (2000)
Sufjan Stevens – Will Anybody Ever Love Me (2023)
Jack White – That’s How I’m Feeling (2024)

Martin Senfter ist Dolomitenstadt-Autor und Musikexperte. Im Podcast „Dolo Music“ stellt er seine Lieblingstracks und deren Schöpfer:innen vor. Stories mit Tiefgang sind seine journalistische Stärke, ebenso wie einfühlsame Porträts spannender Zeitgenoss:innen.

Ein Posting

Niedrist
vor 2 Wochen

Lieber Martin. "Well done" dein Podcast über Detroit!! Zwanzig Jahre war Detroit meine Heimat und Motown Musik hat mich sehr geprägt. Deine Recherchen waren top und ich habe auch was neues gelernt, kannte zum Beispiel Sufjan Stevens überhaupt nicht. Ich hoffe, du konntest "Hitsville" besuchen, ist ein Muss. LG

 
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