„Wasch, wenn anfoch nimma obtschecksch, wo obn und untn is, sem weat jo in letschtn Loppatn woggilat.“
Mai Olte muass es wissn. Und Olte hot nix mitn Olta zu tuan. So nennt man in Oschttirol anfoch sai Muata. Da Tatte is a da Olte. Is ka Belaidigung. Oba hezan amol im Eanscht: Mai Olte is olt. Mit Ende 70 weat man eppa woll endlich amol olt sain deafn, oda? I loss ma des Woat nit wecknemmen. Schon goa nit von ana Gsellschoft, de ma weißmochn will, dass man sich dafia schinieren muass, wen als olt zu bezeichnen. Und no mea gschamen, olt zu sain.
Taub woan vom jungen Trubl hea ma in ruahign Glaichmuat vom Olta nimma. Oba ka Soage: De Oltn in maina Gschicht gebn ka bissl a Ruah!
In da Ruah vom Olta tat ma angach wos ibas Ausgaischtan dafoan, und des losst uns in Reis gehn wie lai wos. Wie viel maine Oltn mitn Ausgaischtan am Huat hobn, weats glai segn.
Vakrallt ins glott gebiaglte Aißare, entwischt uns es ewige Drin, unsa Daham. Und losts lai guat hin, I dazehl enk hezan, wos I man mit Daham.
Damit ans kloa is: I sog zu ana Oltn waita Olte. Und I schraib Gschichtn von und mit Oltn. So long, bis I selba ane bin. Wenn ma des vagunnt is. Sonscht holt so long, bis is I’s nimma dablos.
Wos I hezan schon genauso wenig dablos wie mai Olte is, wenn ma woggilat weat. Woggilat is, wenn wos wogglt. Wos nit woggln sollat. Und des passiat monchmol mit da Tetschn. Des Wetta, in dem di Foabn dahinrinnen wies Hianschmolz is ibahaupt nit mai Wetta! Schpaibelat und ungfiarig, wie lai wos!„Wasch, mai liabe Gitsche, amol bin I ibarroscht woan von so ana Neblschwadn. Woa grod am Weg aufs Bese Weibele.“
„Woos? Aufs Bese Weibl in Kols? Do gehsch du aufi? Alan? Bai Scheißwetta a no? Des is jo a 3000a, oda nite!?“
„Wo denksche denn hin, Norreteggele! Glabsch I bin deppat? Du ollewail mit daine Spompanadeln! I man natialich es Bese Waibele in Obalienz.“
„Aah, na guat. Oba des is oft genauso bes, I was schon…“
„Sem hots saim Nome jednfolls olle Eare gmocht, do konnsch an drauf lossn, a wenn grod nit muasch, des sog I da! Jednfolls bin I so aufngschuacht, eh lai im Schneckntempo, angach hot mi de Zuckawattn von hintn dawischt. So huatig is des gongen, hot de mi vaschluckt, dass I ma nit amol mea in Weg von de negschtn zehn Schritt dameakt hon. Volle karacho aingsogn woa I angach! In a poa Aichtln! Stellsche da des amol voa, Menschnskind! Ka Meglichkait, umzudrahn. Wail wo isn laicht auf amol hintn? Oda untn? Johoo, Schweakroft! Da Schweakroft noch, des redsch hezan laicht dahea! Oba sem, I sogs da: Sem hesch nit amol du mea gschnollt, wo obn is und wo untn, wo links und rechts, wo da Laib aufheat und da Laibhoftige onfong.“
Geht schon zach los, I was. Oba schlimma geht’s imma, des konn I enk vaschprechn.
„Wos I non gmocht hon? Also zeascht bin I amol stockstaif stehn gebliabn. Jo, sicha! Wail I hon jo nit amol mea gwusst, wohin I main Beagela ziagn soll, damit da Kasela aufngeht und a Schritt ausakimmp. Hon I da jo gsog: De Himmlsrichtungen hon I anfoch nimma hingreg, de sain olle zu am zomgflossn. Zu dea grauen Masse, de mi als oams Weibele am besn Weibele vaschluckt hot, wenn tschecksch wos I man.“
So gonz sicha bin I ma bis hait no nit. Oba I hon ma voagnommen, ia anfoch amol zuazulosn. Ohne viel zu hintafrogn.
„De graue Suppn hot kan Onfong und ka End ghob. So wie de Schlipfkropfn, wos I amol im Joa fia enk olle pitsch. Do kimmp’s ma a jedsmol voa, als hett des ka End mea, des Gfrett! Jednfolls bin I do in da Neblsuppn dringschteckt, auf holbm Weg zum Gipflkraiz. Des jo weda Gipfl no Kraiz woa. Olls vaschluckt, so wait di Aigln dagoffn. Oba zum Glick hon I in Gugga vom Paul dabaighob. Iagndwonn hon I mi woll so wait dabeweg, dass I amol in Rucksock hintn aufdarissn hon. Und do: Woa ebn da Gugga. Hon ma gedenkt: Ghupft wie ghatscht, goff I holt amol do duach. Wos soll schon groß passian! Konnsch da eh voaschtelln, wos passiat is. Mit dem Glumpat hon I mi wie wild voa und hinta, obi und aini gedraht. Is des hin, des Graffl, oda wos?! Oba na, des is jo a guate Woa, dea hot im Paule sem a Vamegn gekoschtet. In dea kuazn Zait is dea fix nit aingongen. Mit olla Kroft hon I nomol aini gschtarrt. Es Lebnssaftl hot ma schon di Epfl ausagedruckt, bis in de Linsn aini, des sog I da. Und de rote Oda am Blutza is ma foscht geplotzt. Glab I holt, wail gsegn hots natialich kans, I woa jo gonz allan untawegs. Jednfolls hon I waita do aini gschtiat. Wie lai wos. Und wasch, wos I gsegn hon!?“
„Na.“
„Nix. I hon ibahaupt nix gsegn. Nit amol mea in Gugga. Obwohl dea jo auf maine Aigln gepickt is. I hon mai Beschts geton, um ihn mit di Griffl zu betatschn und hon probiat, ihn wida in main Zegga aini zu haun. Oba Sappalot! Laicht woa des nit. Wail bledawais hon I in Rucksock a nimma gsegn. Und des olls mittn am Beag! Mittn am Besn Weibele. Des sowieso imma so bes is. So taiflisch kolt und ungfiarig windig. Do herobn hätt I schrain und wachtln und obschtinkn kennen, kana hätt wos davon dagneißt!“
Da beschte Tail von da Gschicht steht imma no aus. Es Fetzgeilschte weat nochant, wenn se driba quatscht, wie se wida owi ins Tol kemmen is. Des glabsch echt nimma.
„Iagndwonn hon I in Rucksock woll wida gfundn. Hon holt so mit wait aufgschpreizte Protzn olls um mi umma obgetatscht. Do hob I so wos dagrapscht, wos sich nochm Zegga ongschpiat hot. In Gugga hon I wida aini ghaut. Und non woa I rotlos. Mia is anfoch nix Gscheits mea aingfolln, wos mi aus dem nossn Schlammassl wida ausi gregat. Wail des woa jo es Eagschte dron: Dea Nebl woa nit lai ungfiarig zum onschaugn, sondan hot mi a no fetznoss gmocht. Es woa jo saukolt a no, muasch denkn. I hon schon gmant, I gschpia mi nimma! Kloa wollt I so schnell wie meglich owi ins Tol. Damit I ma nit a no in Tod hol! Obwohl I ihn eh nit akennen tat, dea warat sicha glaich weiß wie olls ondare. Hezan hon I holt probiat, meglichscht ruahig zu blaibn, damit I in maina Wachbian an guatn Einfoll find. Oba konnsch da voaschtelln, wies in maim Scheps ausgschaug hot.”
„Vaneblt? Weiß?“
„Jo. Vaneblt und weiß. Do woa nix zu holn. Also hon I gschaug, wos I so gschpia. Also zwischn maine waschlnossn Handsch hon I no main schwarn Zegga gschpiat. Und af amol hon I gwusst: Dea is mai Rettung. I sig ihn zwoa nit, oba I gschpia ihn. Mea als mi selba. Und in da Not frisst da Taifl bekonntlich Fliagn, also hon I den Zegga gnommen und von mia weckgschmissn, im hohen Bogn.“
„Wos? Mitn sakrisch tairen Gugga drin?“
„Hosch an Teggn, oda wos!? Den hon I voahea woll ausa geklaub und um in Hols ghäng. Bische gschaid, da Paule hätt mi obgriebn! I hon gwusst: I muass gonz genau hinlosn, wo dea Zegga aufpotscht. Wail egal, ob I den aufn Gipfl aufi oda owi Richtung Tol gschmissn hon, angach weat dea owe klunkan. Und wenn I hea wohin dea poltat, konn I nochgehn. Und kimm wida ham. Iagndwonn. Nochdem I am Hochschtan mai wolkiges Grattile aus olle ondan wolkign Grattilen dafieslt hon.“
„Und… so woa des non a?“
„Na, so woa’s nit. Nochdem I in Zegga Pfiati gsog hon und weckgschossn, hon I lai ans gheat: An lautn Klesch. Als wie wenn eppos auf a Metollplottn tuscht. Und dea Tusch is von untaholb von mia kemmen. Also hots gfunkt: I hon wida gwusst wo untn woa. Und wohin I reffln konn, um ham zu kemmen. Happig woa lai: I hon zwa gwusst, do geht’s owi, oba nit, ob do a Weg owi geht. I woa jo in di Kefl drin, muasch da voaschtelln. Am anzign brenzlign Stickl von dea gonzn todlsicharen Wondarung pockt mi de weiße Suppn am Krawattl! Do auf da Beagkuppe konnsch nit anfoch so querfeldein gehn und hoffn, dass so owi kimmsch. I hons oba decht gmocht. Wos hätt I ondas tuan solln? I hon des anzige Owi nemmen miassn. Und des woa des, wos ma da Zeggatusch gezag hot. Also bin I gonz longsom owi. Oba Oschtalettn, des woa schtail. An Kniaschlottara hon I ghob! Oba I hon a gwusst: Des is mai anzige Meglichkait. Schlatzig woans a no, de loppatn Schtanbrockn do voa mia. De Menge an Schiss, de I ghob hon, fabrizian de unsichtboan Ziegnbeck in am Monat nit, konnsch ma glabn! Und wasch wos… ?“
„Hmm… Na, glab nit…“
„Wasch sogoa fix nit: Man sog jo imma, dass Viecha des riachn. Wenn a Tepp sich onschaißt.“
„De Beck sain ausm Nebl gschprungen und hom da gholfn!?“
„Schen wars. Oba woas nit. Des Viech woa ka lotschata Bock. Des Viech hätt ma foscht di Pumpe zum Schweign gebrocht. Aus dea Richtung, wo mai Zegga gfetzt is, is auf amol voll es oage Gschra kemmen. I glab, mi hots an holbn Meta ins Liftl gheb, lai hots kana gsegn! I selba a nit! Natialich hon I genauso wenig gsegn, wos des woa, des des oage Gekaife vazapft! Oba ans hon I wenigschtns bold ausagfundn: Des woa di Kläffarei von am Hunt! Konnsch da des voaschtelln? Ausm Nichts do iagndwo im niagndwo am Besn Weibele. Und so graisig des Viech gekläfft hot, hot’s ma decht an Hoffnungsschimma gschickt. Do is wea. Wo a Huntsviech is, do is a sai Frauele odea Herrl nit wait. Do is wea. De oda dea sig mi zwa nit, oba heat mi!“
„Und deswegn hosch glai gschait umma gschrian?“
„Na. Weil I hon ma gedenkt: Deajenige greg ma an Heazpotschn. Wail dea sig mi jo nit. Und wenn des anzige Menschliche, mai anzige Hoffnung do herobn obkrotzt, non woa’s des fia mi. Also bin I anfoch waita, oschtig ins Gekläff. Wos des fra Masl woa, dass des Viech so brutal obgongen is! Wail mittlawaile hätt I schon längscht vagessn ghob, wo sem mai Zegga aufgepotscht is! Gonz longsom bin I waita. Unta mia is schon es Glagglwerk weckgebrochn und owegekullat. Guat, hon I ma gedenkt: Non heat dea Hawara untn, dass do wea kimmp und is voaberaitet. Und auf amol…“
„Is di de oage Beschtie ongflogn! Wail se di nit gsegn hot und sich bedroht gfühlt hot!“
„Na, zum Glick nite. Sem kannat I da de Gschicht woll eppa nit mit so am guatn Gmiat dazehln! Oba I hon gwusst: Hezan weat’s happig. Dea Bichl is so taiflisch schteil, des schoff I laicht nimma. I hon ma kan Ausweg gwusst und bin anfoch waita owi. Kloa bin I ausgrutscht, weil de saufrotzign Felswend schon so saftig duachgwassat woan. Am Ollaweateschtn bin I den Bichl owegsaust. Nit amol dadenkt hon i’s, dass hezan voabai sain kannt, so huatig is des gongen.“
„Rumpl di Pumpl und weck is da Kumpl.“
„Hah, jo des kennt eppa woll jeda, dea auf di Beag untawegs is! Oba I hon an Joahundatmasl ghob, des sog I da. Wail I woa nit weck. Des hon I glai dagneißt, weil Hardigattn, olls hot ma weh geton! Oba I hon ma gedenkt: Bis zum Hairotn weat’s woll eppa wida wean! Hon kolt und glott unta mia gschpiat. I bin also Oasch voraus auf de Metollplottn gepotzt. Auf de voahea mai Zegga geklescht is! Wos des laicht fia a Zufoll woa!“
„Zufoll oda Schicksol, Zufoll oda Schicksol?“
„A jeda so, wia eas segn mecht. Voa di Aigln sain ma so klane Vegelen umma getonzt. Seavas Kaisa, hon I ma gedenkt. Kaisarin hätt’s woll eha getroffn, weasch glai hean, warum! Da Kaifa nebn mia hot aufgedraht wi nia. Des hot mi glai wida aufn Bodn gebrocht. Grod wollt I mi aufrappln und vazupfn, do hot mi de weiße Ompl getroffn. Bin I hezan angach decht no obgekrotzt? Is des es Herrgottslichtl? Des is oba ungfiarig, so oag wie des blendet! A Schtimm hon I als negschts gheat, a krächzende, weibische. Hon I laicht decht no nit in Leffl obgebn. De Schtimm hot mi getadlt wie an Gschropp: Bische eppa von olle guatn Gaischta valossn? Kloa, hot se eh recht ghob damit, oba I hon jo nix dafia kennen! Maine Gaischta hot olle de taiflische Neblsuppn vaschluckt! A klans, aiskoltes Pratzl hot mi am Obaoam gepockt. Oba mit wos frana Kroft! A zwaits Pratzl is dazuakemmen und hot mi aufgezogn und gschtützt. Aini do, in di Hittn!“
„Do woa a Hittn?!“
„Do woa a Hittn! Mansch, mia war de jemols aufgfolln? So oft, wie I do schon herobn woa. I bin jednfolls auf iam Doch glondet. Und des Miattale is ausakemmen, wail se de zwa Klescha gheat hot. Von maim Zegga. Und von mia. Sie hot gmant, a Mure. Wollt sich in des klane Beagloch vaziagn. Woatn, bis des Grümpl heruntn is. Non hot se mi gfundn. Und mi aini in ia Hittn gezarrt. Auf amol hon I wida wos gsegn. Und di Watte in da Bian woa wie weckgeblosn. Und I hon gschpiat, wos fran Biba I hob. Und wos fran Duascht. Und wos fran Kohldompf. Und wie kniawach I woa. De gonze Kripp hot ma weh geton. Und da Schedl eascht! Oba des woa wuascht: Wail I hätt plärrn kennen voa Fraid! Foscht war ma a Juchiza entfloicht. I hon mi nit daholtn und bin dem runzlign Weibele um in Hols gflogn. Des Krischpele is dabai gonz holzig woan, wie a Schtock. Weat so an Schmolz woll nit gwent gwesn sain, laicht is ia des zum olla easchtn Mol passiat, wea was! Nochhea hot se so geton, als war ni wos gwesn. I a. Si hot ma a frisches Gwandl zum umziachn gebrocht. Und hot es Faia im Ofn nochgleg. Und hot ma an Bergkraitatee gekocht. Und ma a Decke uma gwicklt. Und ma a Bauanbrot mit am Speck kredenzt. Dazua an Graukas mit Zwiebelen und Knofl. Weant I des oweghaut hon wie a Notscha, hot se a Fritattnsuppn und a Greschtl gegrotscht. Nochhea hot’s no an Topfnkolatschn mit Ribislmarmelad gebn. Donn no a Rippe Tschogglad, de mit di Nussn.“
„Woos? Wohea hotn de bitte deine Leibspeisn gekennt?“
„Hon I mi a gfrog. Iagndwos an dem tattrign Weibele woa… bsundas.
I hon jednfolls gschpaldat wie a Drescha. Nochm Zirbela bin I mit am lautn Gropatza in di Woogrechte gsunkn. I hon mi anfoch nimma daholtn, des Ofnbankl mitn Schoffell woa anfoch zu gmiatlich.
Hezan rot amol, wos es Miattale sem geton hot!“
„Es hot di mit starrem Blick beim Roschtn beobochtet und is gonz longsom imma näher kemmen!?“
„Geh, Gitsche! Do steign an jo die Grausbirn auf! Du hosch da eppa woll zu viele Horrorfilme aini gezogn!
Unta da Bonk hot es Weibele a Quetschn ausagholt und losgleg. Hardigattn, woa des schen, mia fahln di Woate. A englsglaiches Liadl. Mit so viel Zoathait und Welln von eppos Dramatischn… I konn’s goa nit beschraibn. Mia ziag’s hez no di Ganslhupfa auf, wenn I dron denk! Jednfolls bin I auf da Schtell aingeduslt. Und wie tiaf a no! Iagndwonn hot se mi wida aufgweckt. Do woas schon foscht dunkl draußn. I woa tramhappat wie lai wos. Ia Bua woatet draußn, dea hot a guate Funzl und schtaig mit mia ob bis aufn Hochstan. A fescha Kampl woa des, des sog I da! Mit saine Hosnkraxn und saina Rotzbremse.“
„Hah, do follt da Opfl oba woll metawait vom Schtomm, Olte! Dea kling hez in maine Augn nit grod nochm schneidigschtn Goggl da Welt.“
„Glabs ma, Gitsch. Hesch den gsegn! Dea wa wos fia di gwesn! So an Feschak sigsch nit olle Tog.“
„Geh, Mama. Hezan miassasch mi woll decht longsom amol kennen: I bin ka manaleidige.“
„Hardimutzn nomol aine! Es jungen Hupfa mit enkre naichn Modn! Do kimmp jo kans mea mit! Oba wea was: Laicht hosche Recht damit, de Manndalait sain a nit imma di wotschnoanfochschtn.
Jednfolls, dea Bua: Dea woa a Lackl a no dazua. Sicha zwa Meta! Dea war sogoa ausm holbn Nebl no ausagschtondn. Deswegn hot ma des Miattale den Buasch gschickt! Oba draußn hot sich de gonze Neblsuppn bis auf a poa Fetzn vazogn ghob. Da Kaifa hot wida gekläfft wie lai wos, a Schäfer woas, hon I endlich gsegn. I hon no main Zegga vom Doch obn gholt und nomol zruck gschaug. De Hittn woa foscht unsichtboa, so tiaf in de Felsn aini ghaut! Woa mea a Schupfn als a richtige Hittn. Mitn Buasch bin I obgschtiegn, dea woa a rechtes Schpringinkerle und hot di gonze Zait di Pappn offn ghob. So a Schnottapixn, na bittegoaschen! Hot ma olls megliche dazehlt, von Gott und saina Welt! I hon goa nit zuadalost, maine Gedonkn sain no wie di Neblfetzn an da Hitte ghongen. Endlich woa I untn bai maina Schnupfbuxe, de wida tiaf blau woa wie da duschtare Himml. Do hot se geduldig auf mi gwoatet. Im Lackl hon I no di Hond gedruckt. Jessasna, de war foscht in saina Protzn valoan gongen!“
„Olte, du hosch jo a obgfoarenares Lebn als I!“
„Kloa, Gitsche. Oba wasch, wos es olla Eagschte woa?“
„Wos, des kimmp eascht no? I glab, I wea narrisch. Na guat, loss mi rotn: Du bisch in da negschtn Woche wida aufs Bese Weibele aufi, um ia Danke zu sogn oba du hosch de Hitte nimma gfundn? De woa weckgeblosn, wie vom Wind!?“
„Haha, dai Fantasie mecht I hobn, du narrisches Kalbl! Du sollasch woll eppa Schraibarin wean! Oba na, es woa a bissl ondascht. I bin echt in da negschtn Woche wida aufi. Oba nit, ohne voahea drai Mol in Wettafrosch zu befrogn, is jo kloa! Es woa schenschtes Strohlewetta. An da Hitte war I foscht wida vorbai gschuacht. So unschainboa und pimpfiklan, in da selbn Foab wie de Felsbrockn. Leicht is se ma deswegn nie aufgfolln. Zum zwaitn Mol hot mi da Kaifa zu saim Frauele gfiat. Des hot grinsend main Beagkas und mai selba gegrotschte Powidlmarmelad entgegn gnommen. Und hot mi schnurstracks in ia Speis gfiat. Des glabsch ma nia, wos do drin woa!“
„A Gwächshaus voll mit Hanfpflonzn, fainschte Bergqualität!“
„Ach, es Pippelen mit enkre Hirnflausn! Na, drin woa a gonze Stellasch voll Mitbringsel. Olls so klane Gschenkilen, mit Briafln dabai, a poa Blumen, olls so a Firlefanz. Des olte Miattale hot ma gsog, dass se es gonze Joa doat in dem Schupfn haust und valoane Beagschtaiga aufklaub, de am Besn Weibele vom Froscht oda vom Blasius oda vom Nebl ibarroscht wean.“
„Des hast, si is so wos wie es Guate Weibele am Besn Weibele?“
„Genau.“
„Oage Gschicht, Olte. Muass I da lossn!“
„Do konnsch an drauf lossn!“
Katharina Zanon stammt aus Leisach in Osttirol, studierte in Mailand und Wien, an der Kunstuni Linz und der Guangzhou Academy of Fine Arts in China. Sie stellte mehrfach in Innsbruck, Lienz, Linz, Wien und Guangzhou aus. Die weitgereiste Künstlerin bewegt sich in ihren Arbeiten virtuos zwischen verschiedensten Kunstgattungen, immer mit einem starken Hang zur Narration, zur Erzählung mit meist politischem Hintergrund. Ob Performance in China oder Experimentaltheater auf Schloss Bruck, ob Text- oder Bildcollage, immer gibt es eine Botschaft die aktuelle Themen aufnimmt.
13 Postings
Für mich hat das Schreiben in Mundart einen natürlichen, ungekünstelten Ausdruck gefördert. Wer schreib-affin ist, möge es gern einfach selber mal ausprobieren. Bin gespannt, ob es anderen ähnlich geht.
Ist es schon: Gerhard Hauptmann, H. C. Artmann, Pier Paolo Pasolini ...
Mir als gebürtige Lienzerin, aber schon vor 40 Jahren weggezogen, hat diese nette Geschichte sehr gut gefallen und ich werde mich wieder mehr bemühen mit meinen Enkelkindern Oschttirolerisch zu sprechen. Diese lieben es nämlich, wenn ich Kittele, Bubile, Gitschile und andere Dialektwörter aus der alten Heimat verwende.
Dialektkunst bringt uns keinen Schritt weiter!
Warum nicht?
Weil es viel zu viele Leute gibt die nicht einmal "normales" Deutsch lesen und schreiben können.
und weil ich es nur grauslich finde.
Ja verschon uns lieber mit Wiener Dialekt.
..und "grauslich" ist kein Dialekt, Herr Wiener?
🤦♂️
nein, das ist Umgangssprache. Das versteht jeder.
Den obigen Dialekttext versteht nicht jeder, bzw. nur sehr schwer.
Kunst zu verstehen ist auch eine Bringschuld. Die Frage, ob Kunst uns weiterbringen muss, ist nicht durch ihre Allgemeinverständlichkeit beantwortbar.
meine Meinung und Beobachtung dazu ist sehr simpel: Was mit gutem Gefühl 'im Flow' erschaffen wird, kreiert auch Inspiration bei all jenen, die offen dafür sind. Auch Abneigung ist Erfahrung und damit wertvoll.
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