Heuschrecken besetzen österreichweit unterschiedlichste Lebensräume: Sie kommen in Tälern genauso vor wie im Gebirge. Die Sänger sind sowohl in Moorlandschaften als auch in Steppengebieten heimisch. Im Osten und Süden ist ihre Artenvielfalt besonders groß. Es wird zwischen Lang- und Kurzfühlerschrecken unterschieden.
Heuschrecken sind begnadete Lautmaler: Sie können mit ihren Mundwerkzeugen knirschen, mit ihren Beinen trommeln, ihre Deckflügel aneinander reiben oder mit den Hinterbeinen über die Deckflügel streichen. Mit ihren so produzierten „Gesängen“, auch "Stridulieren" genannt, werden Paarungspartner angelockt und umworben. Jede Art gibt unterschiedliche Töne von sich, dies ist auch eine Möglichkeit, die verschiedenen Arten zu bestimmen. Unter den heimischen Insekten können sonst nur Zikaden bei ihrer Partnerfindung „singen“.
Nach dem oftmals sehr aufwendigen Balzritual gestaltet sich die Fortpflanzung der Heuschrecken je nach Art anders. Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier in den Boden ab oder deponieren sie an beziehungsweise in verschiedenen Pflanzenteilen wie Stängeln, Blättern oder Rinden. Bei manchen Gattungen sind es bis zu 600 Eier. Heuschrecken machen eine unvollständige Metamorphose, die sogenannte „hemimetabole Entwicklung“ durch. Die Jungtiere, auch Nymphen genannt, sehen dem erwachsenen Tier bereits recht ähnlich.
Im Normalfall durchwandern Heuschrecken fünf bis sechs Larvenstadien, dazwischen liegt jeweils eine Häutung. Geschlechtsreif sowie flug- und gesangsfähig sind die Tierchen erst im ausgewachsenen Zustand. Fast alle Heuschrecken leben nur eine Saison. Nur wenige Arten können als Nymphe oder gar als erwachsenes Tier unseren Winter überstehen.
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