Jüngste Entwicklungen zur Verkehrsbelastung in Osttirol und Oberkärnten geben Anlass zur Sorge: In Ost-West-Richtung ist eine Zunahme des Transitverkehrs aufgrund der Sanierung der Brenner- und der Tauern-Autobahn zu erwarten, in Nord-Süd-Richtung durch den mit Olympiade-Sonderförderungsmitteln in Cortina vorangetriebenen großräumigen Ausbau der bestehenden Alemagna-Staatsstraße.
Seit dem Felssturz im Dezember 2023 steht nun außerdem die Diskussion um die Errichtung eines Scheiteltunnels am Plöckenpass im Raum.
Bei allem Verständnis für die Lage der Unternehmen in Kötschach-Mauthen und im Gailtal bezüglich der momentanen wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Verkehrsunterbrechung Richtung Italien, sehen wir in der Tunnel-Variante jedoch eine große Gefahr für die Lebensqualität in den anschließenden Alpentälern. Aus unserer Sicht würde der Plöckentunnel eine zusätzliche Nord-Süd-Transitachse eröffnen, die eine massive Mehrbelastung an Pkw- und Lkw-Verkehr für das Gailtal, das obere Drautal und die Täler Osttirols bedeutet.
Wie viel an zusätzlichen Verkehr können und wollen wir aber noch verkraften? Kann ein Mehr an Verkehr die Lebensqualität für die ansässige Bevölkerung überhaupt noch steigern?
Bereits jetzt ist Lienz geplagt von seinen täglichen Verkehrsstaus! Wohin mit dem zusätzlichen Verkehr, wenn wir es zulassen, dass weitere Schleusen geöffnet werden? Der Druck für eine großräumige Umfahrung von Lavant, Tristach und Lienz würde massiv steigen. Viele weitere wertvolle Böden müssten versiegelt werden, die Luftqualität im Lienzer Talboden würde sich noch mehr verschlechtern und die Lärmbelastung enorm steigen! Die Lage beim Nadelöhr „Sillian“ wäre vermutlich noch prekärer! Dies alles für den Profit der Frächterlobby und der Großunternehmen, damit diese ihre Waren quer durch Europa karren können? Und wir, die an diesem Profit Unbeteiligten, stehen am Straßenrand und schauen zu, wie unser einst wunderschöner Lebensraum zum Durchzugsgebiet degradiert wird und unsere eigenen wirtschaftlichen Standbeine, die Landwirtschaft und der Tourismus, zugrunde gehen?
Eine Passstraße würde dieser Entwicklung Einhalt gebieten, da die schweren Lkws die engen Kehren nur mit Mühe bewältigen könnten. Das Risiko, dass diese Strecke als Transit-Ausweichroute genutzt wird, würde dadurch stark verringert. Sie würde jedoch, wie bisher, den Waren- und Urlauberverkehr zwischen dem Gailtal und Friaul wieder in ausreichendem Maße fließen lassen. Derzeit sind zwei Passstraßenvarianten zur Diskussion, wobei eine davon (die Alternativvariante nach Ing. Puntel) als nicht felssturzgefährdet eingestuft wird. Warum nicht diese verwirklichen?
In Zeiten des Klimawandels noch auf eine Verstärkung des Straßenverkehrs zu setzen, ist mit Sicherheit alles andere als zukunftsfähig.
In diesem Sinne, liebe Gailtalerinnen und Gailtaler, lasst uns gemeinsam nach zukunftsfähigen Verkehrslösungen suchen, die unsere wirtschaftlichen Erfordernisse erfüllen, jedoch auch den Erhalt unserer wertvollen Lebensräume und unser aller Lebensqualität gewährleisten!
Mag. Renate Hölzl, Obfrau Verein Osttirol Natur
20 Postings
Liebe Dame und Herren von der Osttiroler Natur! Wir leben in der EU Wir werden für das Gailtal für Osttirol auch den Plöckenpassbasistunnel brauchen abee natürlich keinen Autobahn Tunnel das möchte ich sagen. Der Ort Kötschachmauten hat weil die Passstrasse nicht passier bar ist massive Wirtschaftliche Probleme ich befürchte nämlich das wir sehr bald wo möglich durch den Klimawandel mit der Straße hier Probleme haben werden die gegend braucht aber eine ordentliche Straße das möchte ich sagen. Ich wäre auch für den weiterbetrieb der Gaitalbahn von Hermagor nach Kötschachmauten ausserdem würde ich beim Plöckenpassbasistunnel einen Eisenbahn Tunnel machen dazu das wäre doch eine gute Idee.
@wolf, nicht alles ist so mies wie dich dein ego drückt. es gibt doch so einige, die nicht zu fuss gehen oder per perpedes unterwegs sein können. das ärgernis liegt wohl eher bei denen, die es können, aber nicht tun. in ihrer freizeit oder im alltag. es muss auch nicht für jede route einen radlweg geben, die straße ist bekanntlich für alle fahrzeuge befahrbar, also multifunktional.
unser größtes problem im verkehr ist wohl vielfach die unfähigkeit, vorausschauend zu denken, planen und zu koordinieren - ja und die gier! den packerlwagen bspw. gibts längst nicht mehr. dafür werden 33 osttiroler gemeinden täglich mit mehreren kleintansportern bis zum höchstgelegenen hof beliefert. das resultat, hochstudierter und überbezahlter menschen?
vielleicht sollten die enthusiasten des vereins "Osttirol Natur" alles daran setzen, das leben zu entschleunigen, anstatt ständig an den auswüchsen herumzunörgeln. aufklärung tut not, das übel beginnt mit in der wurzel.
... wer im Talboden mit dem Radl fährt ist selber schuld; ohne Kenntnis der (il-)legalen Abkürzungen und Querfahrten setzt er sich der totalen verkehrsmäßigen Verarschung, dem unmittelbaren Streßtest und dem täglichen und minütlichen Überlebenstraining aus; die Auto hier beherrschen Geist und Körper, in Planung, Ausführung und Durchsetzung; für moderne Verkehrsplanung ist hier weder Verstand noch Können zu finden, von einem Willen dazu ganz zu schweigen(der eine u andere Bürgermeister explizit ausgenommen); die Ausreden und das Festhalten am überkommenen Entwicklungskonzept streut den Menschen Sand in die Augen, die Jahrhundertchance Bahnhof wurde kläglich nicht genützt ... die verschwendeten letzten 20 Jahre holt Lienz jetzt leider nimmermehr auf ...
das mag zwar deine meinung sein, objektivität finde ich keine drin, haupsache um sich zu schlagen und watschn austeilen ist zu wenig. das haben die bürger bei der letzten gemeinderatswahl rechtzeutig erkannt, du solltest daher nicht so bachtragend sein.
ja und obfrau mag. hölzl würd ich raten, sich schleunigst mit @wolf_c zu arangieren, er hätte seiner meinung nach sämliche lösungen für den geplagten bezirk in seiner schublade.
ja senf wir wissen: Autofahren ist gut für die Umwelt und gesund für die Natur und schuld am Klimawandel(den es ja nit gibt im Autoland)die Grünen und die Asphaltpicker
@wolf, du langweilst, weil deine teils kätzerischen und subjektiven Anspielungen ohne konstruktiven Beitrag oder Ansatz die an sich triste Situation für unsere Umwelt in keiner Weiser verändern. Aber wenn es dir Spass macht und persönlich gut tut, dann mach weiter ...
Und? Verbesserungsvorschläge, bzw. Gesamtkonzept? Aber Machbares, nicht Erträumtes.
@ ruhigblut: Alternativvorschlag findest du im Leserbrief! Lies bitte nach!
... würde es Sie interessieren, würden Sie diese Frage nit stellen; alle Fakten sind seit Jahren durchdiskutiert, für Anfänger empfehle ich Tempo 30 ... des weiteren bietet der Preisspender für das leider vielgelobte MobilZentrum(scheinbar gibt es in ganz Tirol nix fortschrittlicheres) gut aufbereitete Argumentation ... den Rest könnten, wenn sie wollten, die hochbezahlten Experten erledigen ...
fahrt an die cote d'azure oder nach hamburg in den elbtunnel, oder nach bologna, oder nach bordeaux, dann werdet ihr sehen, wo keine klimakleber sind.
danke, nein, ich möchte nicht überfahren werden :-))
Liebe Obfrau "Osttirol-Natur",
die Versorgung und Warenaustausch in Europa erfolgt flächendeckend – bis zu jedem Haushalt, wobei Gebirgsregionen wegen Unzugänglichkeit kanalisiert starke Frequenzen aufweisen, sonst aber eine weitaus kleinere Dichte und Belastung haben, als die Ebene mit den Ballungszentren. Der alpenquerende Güterverkehr ist nicht überall möglich und daher auch nicht überall vorhanden. Die meistfrequentierten Routen liegen außerhalb von Österreich, innerhalb arg belastet ist aber das Inntal mit dem Brennerpass und auch die Route entlang der Tauernautobahn. Osttirol merkt davon kaum etwas, weil durch diese Region eigentlich keine Transitroute führt und auch in Zukunft nicht überborden wird. Dafür sorgt die Destination Kitzbühel, die natürlichen Barrieren Pass Thurn, Felbertauern, das Nadelöhr Lienz, die Gailberghöhe und der Plöckenpass selbst, zudem gibt es Steuerungsmittel, die der Attraktivität einer Transitroute entgegenstehen.
Ihre Behauptung „Und wir, die an diesem Profit Unbeteiligten, stehen am Straßenrand und schauen zu, wie unser einst wunderschöner Lebensraum zum Durchzugsgebiet degradiert wird und unsere eigenen wirtschaftlichen Standbeine, die Landwirtschaft und der Tourismus, zugrunde gehen“ ist in keiner Weise begründet, dafür reißerisch und verzichtbar.
Osttirol hat in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich einiges nachgeholt, die Region wurde auch zum Industrie- und Exportstandort und erzeugt Transit, den alle anderen durchkreuzenden Länder aushalten müssen ohne davon zu „profitieren“, aber ebenso Belastung haben. Das aber wird zu gerne verschwiegen, Amazon grüßt, Otto und Temu auch!
Irgendwie kommt mir da der Verdacht der „Mir san mir“ Mentalität auf. Sie fordern eine Straße über den Plöckenpass für den Urlauberverkehr in den Süden bis zur Adria. Für den Warenaustausch und Zusammenarbeit der beiden angrenzenden Regionen lehnen Sie einen Scheitetunnel ab?
Verzeihen Sie, aber die Vermutung liegt schon Nahe, dass hier aus Osttirol nach einer kurzen und bequemen Freizeitroute ins schöne Oberitalien, nach Istrien und an die Adria gerufen wird. Ob dazu nicht das bestehende Straßennetz durchs Drautal und über Villach ausreicht und man dafür den geplagten Greifenburgern und Dellachern eine Verkehrsberuhigung zugestehen sollte?
Ihr Wunsch, mit den Gailtalern nach einer "zukunftsfähigen Lösung" zu suchen darf daher wohl nicht in der Vorstellung und Dominanz einiger wenigen Osttiroler enden.
lieber Senf, - jetzt schon 11000 Fahrzeuge täglich allein durch Sillian und dann noch der inzwischen tägliche Stau zwischen Interspar und Lienz, mehr braucht wohl nicht gesagt werden, was da dann erst auf uns zukommt.... einzig bei den Lieferungen der online Bestellungen gebe ich Ihnen recht.
@ischnitwar, gönn dir über die Sommermonate jeweils eine halbe Stunde unter den Palmen im Mitteregger Kreisverkehr und beobachte den Verkehrsfluss. Sie werden zugeben müssen, dass der Hauptanteil PKWs- und Transportfahrzeuge Osttiroler Herkunft sind, viele Urlauber - auch mit Campingwagen - durchziehen, aber die wenigsten Schwerfahrzeuge dem internationalen Transit zuzurechnen sind
Abgesehen vom täglichen Werksverkehr, der ja wirtschaftlich bedingt ist, gibt es den überbordenden und hausgemachten Individualverkehr durch Lienz bis in die Debant, was ja hauptsächlich auf die gegenseitige Konkurrenzierung der Talbodengemeinden durch verfehlte Raumordnung, speziell im Handel und der Wohnpolitik der vergangenen Jahrzehnte zurückzuführen wäre. Dem lokalen und regionalen PKW-Eigner ist das wurscht, er fährt - und flucht! So das Erkenntnis von Verkehrsexperten, deren Ratschläge gegen die Macht der Regionalpolitik und den Gewohnheiten der Straßenbenutzer kein Leiberl hatten.
Das Ergebnis ist bekannt, ebenso die Tatsache, dass dieser Zustand sich erst dann aufhört, wenn sich das Konsum- und Freizeitverhalten in den Köpfen der Menschen und den Verantwortlichen ändert. Diese Beurteilung für die Zukunft überlasse ich aber gerne Ihnen!
Vielleicht sollte sich der Verein "Osttirol Natur" hierüber Gedanken machen und gemeinsam mit den Verantwortlichen neue Modelle und Konzepte für und mit den Talbodengemeinden entwickeln. Ein Ausflug in eine der Gemeinden, die das Prädikat "Alpine Pearls" tragen, würde nicht schaden. Zuvor solle aber das Belächeln der Stadtbusse so manche Hochnassen bekämpft werden und der Egoismus durch ein gesundes Heimatbewusstsein ersetzt werden.
Schon mal was von einer Umfahrung gehört?
Ja, her Anonym, steht ja in dem Leserbrief, was so eine Umfahrung für den Lienzer Talboden bedeuten würde.
@burgi, wir brauchen keine Umfahrungen Lienz oder Sillian, wir brauchen auch keinen Tunnel durch das Plöckenmassiv, wir brauchen endlich die Einsicht der Leute, ihre Freizeitgestaltung ohne Motorisierung zu gestalten und zu leben.
Machen Sie Vorschläge, motivieren sie die Gesellschaft, aber hören Sie alle damit auf, die Mobilität so zu verdammen, solange sie nicht ohne ihre auskommen. Danke!
Wenn ich allein den Daumen nach unten nehme und mir eine Meinung bilde, dann schauts in Zukunft auf den Straßen düster aus, aber ich fühl mich bestätigt: Fast jeder verdammt die Mobilität, aber niemand will wirklich auf sie verzichten. Im Gegenteil, sogar damit protzen, die Karre ist und bleibt das Statussymbol. Ich nenne das mal "Mobilego" - auf osttirolerisch wohl eher "Verkehrsheuchlertum".
Auch hier im Forum sollten einige schleunigst in den Spiegel schauen. Dämmerts?
genau senf: Und solange 300m zuFußgehen für vieleviele unzumutbar und ein echtes Ärgernis ist, solange ändert sich nix; das ist das selbe, wie viele weiter wie 200m zur nächsten Grüninsel gehen müssen; dieselben werden bei jeder Baustelle hierzulande ja peinlich genau entfernt, und somit wieder ein Grund geschaffen, mit dem Auto zu fahren, weil Radlstraßen in der Provinz Phantasie sind
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