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„Wir möchten um den Aufstieg mitspielen.“

URC Thal-Assling startet als Tabellenerster. Im Vereinsporträt geht es um Ziele, Trainingsplatz, Nachwuchs und Teambuilding.

Wie bereits im ersten Vereinsporträt angekündigt, werfen wir während der Fußball-Saison 2024/25 einen Blick hinter die aktuellen sportlichen Ergebnisse der Osttiroler Unterligisten. Auf den größten Club Osttirols und Oberkärntens folgt der Verein, der die Saison mit einem 5:1-Derbysieg und als Tabellenerster startete: der URC Thal-Assling. Ob die Mannschaft auch nach dem Auswärtsspiel in Landskron am heutigen Freitag, 9. August, weiterhin die Unterliga West anführen wird, wird sich zeigen.

Generelles Saisonziel ist es, an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen, wie Sektionsleiter Michael Jungmann im Interview mit Dolomitenstadt preisgibt. Außerdem beim Gespräch anwesend ist Konrad Jungmann, der seit 36 Jahren Obmann der Sportunion Compedal Thal-Assling ist. Gleich zu Beginn erklärt er, dass das „Compedal“ im Vereinsnamen vom Asslinger Hausberg stammt. 

Wir treffen Konrad Jungmann (links) und seinen Sohn Michael Jungmann (rechts) in der Bar „Nachspielzeit“ zum Interview. Alle Fotos: Lea-Sophie Franz

2017/18 wurde Thal-Assling Meister in der 1. Klasse A. Seither mischen die Oberländer stets in den Top 5 der Unterliga mit, nicht selten als die beste Osttiroler Mannschaft. Die letzte Rückrunde beendete die Feil-Elf als Tabellendritter. Ist der Einzug in die Kärntner Liga heuer ein Thema? „Ja. Wir möchten um den Aufstieg mitspielen“, sind sich Vater und Sohn einig. 

„Als Sportler muss man ein Ziel vor Augen haben!“

Konrad Jungmann, Obmann der Sportunion Compedal Thal-Assling

Seit 1960 wird in Thal-Assling Fußball gespielt, anfangs nur Schüler- und Jugend-Freundschaftsspiele. Nach dem Bau des Fußballplatzes mit Umkleidekabinen und Sanitäranlagen zwischen 1971 und 1974 in der Thal-Aue, trat man 1975 dem Meisterschaftsbetrieb bei. Nach sieben Jahren gelang unter dem damaligen Trainer und heutigem Bürgermeister der Gemeinde, Reinhard Mair, der Aufstieg in die 1. Klasse. Dort hielt sich die Mannschaft elf Saisonen lang. Auf dem Abstieg folgte eine einjährige Pause. „Die Funktionäre fehlten“, erklärt der Obmann. 

Archivbild URC Thal-Assling von 1981/82

Was in Thal-Assling noch immer fehlt, ist ein Trainingsplatz. Eine zweite Grünanlage ist aus Platzgründen nicht realisierbar. Der Verein weicht im Durchschnitt für jedes zweite Training auf den Rasen in Abfaltersbach aus. Pro Einheit bei den Nachbarn müssen 60 Euro bezahlt werden. 

Für die Instandhaltung des eigenen Fußballplatzes gibt die Sportunion, der die Fußballsektion angehört, jährlich rund 15.000 Euro aus. „Prinzipiell gesehen, fließen die Einnahmen der sieben Sektionen in eine Kasse. Wenn eine Sektion etwas braucht, konzentriert man sich finanziell darauf“, gibt Konrad Jungmann als Obmann der Sportunion einen Überblick.

Der Fußballclub erzielt durch Sponsorenbeiträge, den Verkauf von Eintrittskarten und der Kantine Umsätze. Seit einem Jahr neu: Treue Fans können sich für 50 Euro zusätzlich zur Saisonkarte einen fixen Sitz- bzw. Stehplatz reservieren. Beim Spaziergang über die Anlage fällt auf, 15 Plätze sind bereits mit einem „Reserviert für“-Sticker markiert. 

Im Schnitt kommen 420 Zuschauer:innen pro Match in die Theurl Arena. Auf der vor wenigen Jahren erneuerten Tribüne, die der Verein vom Biathlonzentrum Antholz übernommen hatte, ist Platz für insgesamt 460 Fans. Bei spannenden Derbys verfolgten aber schon rund 750 Fußballbegeisterte das Spielgeschehen vor Ort. 

Treue Zuschauer:innen werden bestätigen können, was der Sektionsleiter über die Kampfmannschaft sagt: „Der Stamm der Mannschaft besteht seit den letzten fünf, sechs Jahren aus denselben Spielern.“ Der Club verzeichnet keine großen Wechsel, im Schnitt ein bis zwei Abgänge und Neuzugänge pro Jahr. Michael Jungmann vermutete darin den Erfolg des Teams.

„Vor zwanzig Jahren hat man begonnen, auf die Nachwuchs- und Jugendarbeit Wert zu legen, um die Kampfmannschaft mit eigenen Spielern auszustatten“, erinnert sich Konrad. Bis auf einige wenige, wie beispielsweise zwei Slowenen und den neuen Tormann aus Nigeria, „waren alle Spieler zuvor mindestens für ein Jahr Teil einer unserer Nachwuchsmannschaften“, ergänzt Michael. 

Diese Devise verfolgt der Verein nach wie vor. Mit den acht Nachwuchsmannschaften und der „1b“ will man die aktuellen jungen Talente langsam aber gezielt an die Unterliga annähern. Bereits im Alter von dreieinhalb bis sechs Jahren können Kinder, im Rahmen des Fußballkindergartens, den Club kennenlernen und sich ein bis zwei Mal die Woche bei Ball- und Laufspielen austoben. Außerdem besuchen einige Trainer hin und wieder die Kindergärten und Volksschulen der Gemeinde und unterrichten Turnstunden, dieses Projekt heißt „Kinder gesund bewegen“.

Stehen die Fußballer nicht gerade am Rasen und kicken Bälle, wird mit Teamausflügen der Mannschaftsgeist gestärkt. Die Spieler waren heuer bei „Austria Goes Zrce“ mit am Start. Im Dezember geht es für alle, die Zeit haben – angefangen beim Platzwart bis zu den Vorstandsmitgliedern – zum Ski Opening nach Obertauern, ein alljährlicher Pflichttermin, betont Michael Jungmann. Dort will der URC Thal-Assling wie in den vergangenen Jahren als eines der stärksten Osttiroler Teams der Herbstrunde auf den Pisten twisten.

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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2 Postings

MalsoMalso
vor 4 Monaten

Machen tolle Arbeit wie aber so manche Clubs in Osttirol (nicht nur Fußball) =)

 
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Oggu84
vor 4 Monaten

Ein toller Verein. Man sieht, was fähige Leute auf die Beine stellen können. Der ganze Ort steht hinter dem Club, auch namhafte Sponsoren (Unterweger, Theurl,...). Hätten die Thaler bessere Trainingsmöglichkeiten, wären sie schon längst in der Kärntner Liga!

 
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