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„Kannst du schwimmen und wie hast du es gelernt?“

Passanten geben Auskunft über ihre Schwimmkenntnisse und Vorlieben bei der Wahl zwischen See und Freibad.

Schwimmen ist nicht nur ein sehr gesunder Sport, sondern auch eine wichtige Überlebenstechnik im Wasser. Durchschnittlich sterben zwischen 22 und 47 Personen jährlich in Österreich durch Ertrinken. Bei tödlichen Kinderunfällen sind Ertrinkungsunfälle sogar die zweithäufigste Todesursache in Österreich.

In der aktuellen KFV-Schwimmstudie wurde erhoben, dass jedes fünfte Kind in Österreich nicht schwimmen kann. Gründe dafür, dass viele Kinder und Jugendliche aktuell gar nicht, unsicher oder im besten Fall nur mittelmäßig schwimmen, variieren. Doch vor allem der Trend, dass immer weniger Kinder in der Schule schwimmen lernen, ist ausschlaggebend.

„Ein Kind muss kein Profischwimmer werden, aber wenn es ins Wasser fällt, sollte es zumindest in der Lage sein, sich an ein Ufer oder den Beckenrand zu retten.“

Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV

Aufgrund der COVID-19-Pandemie sind viele Schwimmkurse im Rahmen des Schulsportunterrichts ausgefallen und konnten oft auch nicht nachgeholt werden. Dabei ist das Schulschwimmen besonders wichtig, um Kindern aus allen Bevölkerungsgruppen das Schwimmen beizubringen.

„Viele Kinder haben nicht die Möglichkeit außerhalb der Schule schwimmen zu lernen, beispielsweise weil die Eltern nicht die zeitlichen oder finanziellen Ressourcen haben. Deswegen kommt dem Schwimmunterricht an den Schulen eine besonders wichtige Bedeutung zu. Dort erreicht man alle Kinder – unabhängig vom sozioökonomischen Status der Erziehungsberechtigten“, betont Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Allerdings benötigt das Schulsystem dafür auch adäquate finanzielle und personelle (externe) Ressourcen sowie die Verfügbarkeit einer flächendeckenden Bäderinfrastruktur. Besorgniserregend ist zudem, dass sechs Prozent der Eltern die Schwimmkenntnisse ihrer 0- bis 4-jährigen Kinder als mittelmäßig bis (sehr) sicher einschätzen. Eine Fehleinschätzung die laut Trauner-Karner sehr gefährlich ist.

Passanten in der Lienzer Innenstadt antworteten ganz unterschiedlich auf die Frage „Können Sie schwimmen?“. Tatsächlich bereit an der Umfrage teilzunehmen waren jedoch ausschließlich Personen, die schwimmen können und dies bereits in jungen Jahren erlernt haben. Überraschend viele betonten, dass sie nie oder nur selten schwimmen gehen würden und daher für die Fragerunde nicht aufgezeichnet werden möchten.

Um die aktuelle Badesaison sicher genießen zu können verweist das Land Tirol auf die Baderegeln der Österreichischen Wasserrettung. Die Hinweise sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen und auch an Kinder und Jugendliche weitergeben.

  • Nie mit trockenem oder verschwitztem Körper ins Wasser springen (Hitze – Kälteschock) – zuerst langsames Abkühlen von Beinen, Armen, Oberkörper!
  • Nie mit vollem Magen ins Wasser gehen (Überlastung des Herzens)!
  • Bei Gewitter (Gefahr eines Blitzschlags), beginnender Dunkelheit (Gefahr der Orientierungslosigkeit) und hohem Wellengang (Soggefahr) aus dem Wasser gehen!
  • Nie in unbekannte Gewässer springen (Gefahr von Pfosten, großen Steinen, Wasserpflanzen)!
  • Nie in überfüllte Becken springen (Verletzungsgefahr anderer Badegäste)!
  • Nie andere ins Wasser tauchen, stoßen oder unterschwimmen (Schockgefahr)!
  • Nie schwimmen oder baden bei Wassertemperaturen unter 16 Grad oder wenn man friert (Unterkühlung)!
  • Nie zu weit hinausschwimmen (an den Rückweg denken)!
  • Verunreinigte Gewässer meiden (Infektionsgefahr)!
  • Schiffs- und Bootsverkehrsstrecken meiden (Gefahr von Schraubensog oder Ruderschlägen)!
  • Sicherheitsabstand von Wasserfällen, Stauanlagen und Stromschnellen einhalten (Soggefahr)!
  • Strudel oder Wasserwirbel bergen Todesgefahr (keine Panik oder Befreiungsversuche, ruhig mitgehen lassen – Gegenzug treibt wieder nach oben)!
  • Bei Krampf in Armen oder Beinen sofort in Rückenschwimmlage (Ruhe bewahren, Krampflösung durch Anziehen der Glieder oder kraftvolle Bewegungen)!
  • In „Eiskalt-Strömung” tief Atem holen und schnell durchschwimmen!
Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.
Lea Seifter hat am BG/BRG Lienz maturiert und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

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4 Postings

stattegg
vor 6 Tagen

Habe auch ohne Schwimmkurs (mit Hilfe und Geduld !!! meiner Oma) ohne finanziellen Aufwand (ausser Eintrittsgeld in die damalige sogenannte " Lienzer Schwimmschule " mit eiskaltem ! Wasser ) schwimmen gelernt ! Als Belohnung gab es eine Riesenschnitte um 1 Schilling Warum sollte das heute die Schule vermitteln ? Wünsche allen (kleinen und grossen) NichtschwimmerInnen das sie es bald erlernen werden/können und noch einen schönen Sommer !

 
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isnitwahr
vor 6 Tagen

eigentlich ist es beschämend, dass es in einem reichen Land wie dem Unsrigen nicht möglich ist, im Rahmen der Schule allen Kindern (kostenlos) das Schwimmen beizubringen.

 
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lia
vor 6 Tagen

in meiner jugend konnten alle schwimmen. das ist jetzt ca. 60 jahre her.

 
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    Senf
    vor 6 Tagen

    a so a schmarrn, damals gab es nur vereinzelt schwimmbäder am lande kaum und an irgend einen see zu fahren, konnten sich die wenigsten leisten, auch nicht in den ferien. man behalf sich mit tümpel, oft auch in seitenarmen von gebirgsbächen. dass dort auch der bluatschink kindern ins wasser holte, war auch nicht gerade förderlich. trotzdem konnte ich mich mit meiner selbst erlernten schwimmkunst als einziger in der klasse über wasser halten, was mich einige jahre später vor dem ersaufen im inn rettete. im winter und nachts!

     
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