Wie dolomitenstadt.at am Mittwoch exklusiv berichtete, plant Liebherr in Lienz für bis zu 960 Mitarbeiter im Produktions- und produktionsnahen Bereich in den Monaten Oktober, November und Dezember Kurzarbeit zu beantragen. Dieses Ansinnen stößt bei Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) offenbar auf Skepsis. Er meinte gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ (Samstags-Ausgabe), dass die Kurzarbeit nicht dafür da sei, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Liebherr will die Kurzarbeit kommende Woche beim AMS anmelden.
Kocher führte ins Treffen, dass ebenjene Schwankungen, „solange sie keine großflächige Störung des regionalen Arbeitsmarktes verursachen“, Teil des „betrieblichen Risikos“ und die Kurzarbeit kein Instrument gegen solche Entwicklungen seien. Außerdem würden viele Betriebe nach wie vor Fachkräfte suchen. „Diese bei Firmen zu binden, die auf unbestimmte Zeit nicht genug Aufträge haben, ist volkswirtschaftlich fraglich“, hielt der Minister fest.
Die Kurzarbeit müsse - nach der Corona-Pandemie - wieder auf ihren ursprünglichen Zweck zurückgeführt werden und soll eine Unterstützung gegen externe Schocks sein. Innerhalb der EU gebe es aber Diskussionsbedarf, nachdem einige Mitgliedsstaaten die Kurzarbeit ausweiten „und damit Fragen der Fairness des Wettbewerbs aufgeworfen werden“, sagte Kocher.
Die Gewerkschaft PRO-GE hatte am Freitag Kocher in einer Aussendung aufgefordert, die Kurzarbeit so auszugestalten, „dass sie wieder von mehr Betrieben in Anspruch genommen werden kann.“ Bundesvorsitzender Reinhold Binder sah in der dreimonatigen Kurzarbeit für Liebherr ein „geeignetes Mittel, denn das Unternehmen geht davon aus, dass sich ab 2025 die wirtschaftliche Situation wieder entspannt.“
Wenn Kocher wolle, „dass die Unternehmen in einem stabilen Umfeld in Österreich wirtschaften können, muss er auch dazu beitragen, dass sie Fachkräfte halten können“, argumentierte der Gewerkschafter. Liebherr sei außerdem der größte Arbeitgeber in Lienz und „prägend für die Region“, meinte PRO-GE-Landesgeschäftsführer Thomas Giner.
Liebherr hatte sich indes selbst unsicher gezeigt, ob der Kurzarbeitsantrag durchgehen werde. Es gebe aktuell keinen einzigen Betrieb in Österreich, bei dem Kurzarbeit genehmigt wurde, zumal die Arbeitslosigkeit vergleichsweise gering sei, hieß es. Der Antrag wurde damit begründet, dass der Markt für Kühlschränke nach dem Boom während der Corona-Pandemie massiv eingebrochen sei. Liebherr beschäftigt in Lienz insgesamt rund 1.340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
10 Postings
hoffentlich kommt die nächste covid. dann öffnen sich wieder die staatlichen füllhorne.
Ich würd zuerst denken, bevor ich sowas schreib!
wird ja sicher wieder passieren, ausserdem geben Haier, Hisense und Co. jetzt richtig Gas. Gibt es alternative Produkte die das Werk in Lienz herstellen kann? Hier ist die Führungselite am Zug. Es gibt Mehrproduktunternehmen die Produkte zugleich in eigener Produktion herstellen. Vielleicht gehts in diese Richtung?
Ich würde Sie bitten beim nächsten mal, wenn Liebherr bei der "langen Nacht der Forschung" seine Türen für alle öffnet, einmal vorbeizukommen und sich ein persönliches Bild zu machen. Dann versteht man vielleicht warum "ein Alternatives Produkt" nicht so einfach in ein Fertigungs- und Logistikkonzept einer Firma passt, die keine Manufaktur ist wie die meisten Mittelständischen Betriebe. Nur um das ganze kurz zusammenzufassen - mehr Artikel bedeutet mehr gebundenes Kapital, mehr Lagerfläche und so weiter - was zu mehr Fixkosten führt die wiederum andere Produkte im Produktportfolio teurer machen. Der Ansatz ist verständlich, aber hier nicht zielführend.
Hier die Erklärung von Wikipedia zu Kurzarbeit:
Kurzarbeit kann ein Instrument sein, um bei vorübergehendem Arbeitsausfall (v. a. Entfall von Aufträgen) Kündigungen zu vermeiden. Um in diesen Fällen den Verdienstausfall der Arbeitnehmer teilweise auszugleichen, können die Arbeitnehmer unter bestimmten Voraussetzungen eine Entgeltersatzleistung aus der Arbeitslosenversicherung, das so genannte Kurzarbeitergeld, beanspruchen. Zuständig für diese Leistung ist in Deutschland die Bundesagentur für Arbeit, in Österreich der Arbeitsmarktservice. Ein ähnliches Instrument ist der Zwangsurlaub.
ui,ui,ui wie das wohl weitergeht? Wünsche den zuständigen Verantwortlichen bei Liebherr viel Entscheidungskraft zugunsten der Fa. und der Mitarbeiter, falls die Kurzarbeit nicht genehmigt wird!
Ja, eine Überbrückungshilfe, die an den Staat zurückgezahlt wird. Was ist, wenn es sich um Misswirtschaft handelt? Warum soll das vom Steuerzahler bezahlt werden? Das wäre doch ein Skandal!
Liebherr könnte ja einen gewissen Teil der Arbeiter an andere Betriebe vermieten
So a Blödsinn! Sollen sie vielleicht für ein paar Monate ins Gastgewerbe gehen?
....und jene die schon arbeitslos sind? Die bleiben daheim?
... wie jetzt ? doch PRIVAT statt STAAT ?? oder doch STAAT wenn PRIVAT nit so gut läuft??? und auf alle Fälle PRIVAT statt STAAT wenn es läuft ???? Leistung lohnt sich eben ...
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