Mit jedem Grad an Temperaturanstieg zieht es immer mehr Menschen hinaus in die Freibäder und an die Badeseen. Für fast ein Viertel der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren eine unvorstellbare Freizeitaktivität – wie eine aktuelle Forschungsarbeit des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, können ungewöhnlich viele Österreicher:innen überhaupt nicht schwimmen.
Im Rahmen der KFV-Studie wurden mehr als 2.000 Interviews mit Personen ab 15 Jahren geführt und dabei auch Daten von 1.160 Kindern erhoben. Demnach können derzeit hochgerechnet auf das ganze Land 134.000 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren nicht schwimmen, was rund zehn Prozent dieser Altersgruppe entspricht. Hinzu kommen rund 93.000 Kinder und Jugendliche, die nur unsicher oder sehr unsicher schwimmen können. Rechnet man die Erwachsenen hinzu, liegt der Anteil der Menschen ohne Schwimmkenntnisse bei acht Prozent, sprich es gibt 670.000 Nichtschwimmer in Österreich.
Jedes fünfte Kind in Österreich würde, fiele es unvorhergesehen in ein Gewässer, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund mangelnder Schwimmkenntnisse ertrinken.
Das soziale Umfeld spielt bei der Schwimmkompetenz der Kinder laut KFV eine auffallend starke Rolle, vor allem das Engagement der Eltern: „63 Prozent aller Kinder, die über Schwimmkenntnisse verfügen, haben das Schwimmen von ihren Eltern gelernt. Unter jenen Kindern, die nicht oder nicht ausreichend schwimmen können, wurde zugleich am häufigsten als Grund dafür genannt, dass in ihren Familien nie schwimmen gegangen wurde“, erklärt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Auffallend ist auch, dass die Schwimmkenntnisse je nach Bildungsniveau variieren. Unter den befragten Personen mit Matura haben die meisten das Schwimmen bereits im Alter zwischen vier und fünf Jahren gelernt. In derselben Altersgruppe ohne Matura haben die meisten hingegen den Zeitraum „mit 8 Jahren oder später“ angegeben. Fünf Prozent der Personen mit Reifeprüfung gaben an, gar nicht schwimmen zu können, bei den Personen ohne Reifeprüfung sind es in der gleichen Altersgruppe hingegen acht Prozent.
Hinzukommt, dass sich finanziell schwache Haushalte einen professionellen Schwimmkurs nicht leisten können. Trauner-Karner erklärt: „Unsere Studie zeigt ganz klar, dass bei Menschen, die in prekären Einkommensverhältnissen leben, der Anteil an schlechten bis mittelmäßigen Schwimmern besonders hoch ist.“ Der KFV fordert daher eine „Intensivierung des Schwimmunterrichts in der Schule sowie den parallelen Ausbau von gefördertem Schwimmunterricht in der Freizeit“.
3 Postings
meine Kindheit ist jetzt schon ziemlich lange her. Meine Eltern hatten während dieser Zeit Haus gebaut und bei mehreren Kindern war es meiner Mutter nicht möglich, mit uns schwimmen zu gehen, sie hatte auch keinen Führerschein. Schwimnen lernte mir meine ältere Schwester, als ich in die Volksschule ging. Unser Turnlehrer in der Hauptschule hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dass kein Kind seiner Klasse die Hauptschule abschließt, ohne schwimmen zu können und er hat das tatsächlich durchgezogen. Ich hatte einige Mitschüler, besonders den Bergbauernkinder, denen es sonst vermutlich nicht ermöglicht worden wäre, schwimmen zu lernen. Diesem Lehrer sind sie heute noch dankbar, denn heute können sie mit ihren Enkelkindern schwimmen gehen. Schwimmen lernen müsste unbedingt in den Lehrplan aufgenommen werden, der Zeitpunkt ist eh schon relativ spät!
hallenbäder schließen. schulklassen werden in öff. bädern auch nicht gerne gesehen. beim geringsten verstoß kommt die badeaufsicht um die ecke und blustert sich auf.
meine schwimmkünste hab ich mir selber im kehrwasser am gebirgsbach erlernt, beim schulausflug am tristachersee gab es zorres mit dem direktor, weil ich als einziger spontan in der unterhose einen köpfler ins kühle nass wagte, während sich meine kameraden bereits am weg zum weitermarsch ins lavanter kirchl sammelten.
meine drei vaterunser als strafe hat mein schwimmtalent nicht weiter gefördert, ebenso der weitermarsch über dölsach zum bahnhof in lienz.
übrigens, der herr direktor hat mir später eimal gebeichtet, dass er nie schwimmen konnte, dafür aber vorbeten. :-))
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