Am 17. Juli 2024 um 19:30 Uhr findet ein hochkarätig besetzter Online-Informationsabend zum neuen Renaturierungsgesetz statt. Diese Veranstaltung setzt den Auftakt eines umfassenden „Umsetzungsdialogs“, der alle Bereiche des neuen Gesetzes vorstellt, Anwendungsbeispiele vorstellt und Fragen des Publikums beantwortet. Für den „Umsetzungsdialog“ sind innerhalb weniger Tage bereits über 600 Anmeldungen beim Initiator eingegangen.
Das EU-Renaturierungsgesetz, das seit dem 24. Juni 2024 unterzeichnet ist, wird in Kürze veröffentlicht und tritt damit sofort in Kraft. Die vergangenen Wochen waren von intensiven politischen Debatten geprägt, die oft die genaue inhaltliche Darstellung des Gesetzes überschatteten.
Wolfgang Suske, Initiator der Petition „renaturierungsgesetz.at“, erläutert: „Unzählige Menschen aller Berufsgruppen, aber vor allem Bäuerinnen und Bauern, haben die letzten Wochen gebeten, gute und solide Informationen zum Gesetz zu liefern, damit sie wissen, was konkret auf sie zu kommt. Aus dieser Bitte ist die Idee des Umsetzungsdialogs entstanden.“
Als erste Stufe des Umsetzungsdialogs ist ein Online-Informationsabend geplant, bei dem praxisnahe und hochkarätige Expert:innen beteiligt sind. „Wir werden innerhalb einer Stunde die Inhalte des Gesetzes mit beispielhaften Umsetzungen vorstellen und anschließend eine weitere Stunde lang die Fragen aus dem Publikum mit unserem Fachwissen beantworten“, so Suske.
Unter den Expert:innen sind:
• Thomas Zuna-Kratky, der für das Landwirtschaftsministerium die mittlerweile öfters diskutierte Insektenstudie erstellt hat
• Christian Schröck, Verfasser der österreichischen Moorschutzstrategie und leitend bei der Wiederherstellung von Mooren im Rahmen eines LIFE-Projekts tätig
• Horst Leitner, Experte für Waldökosysteme
• Thomas Ellmauer, der umfassendes Wissen über den Erhaltungszustand der Lebensraumtypen in Österreich besitzt
• Clemens Gumpinger, Gewässerökologe
• Angelika Rubin von der Europäischen Kommission, die in die Erstellung des Gesetzes eingebunden war.
„Mit dieser Veranstaltung wollen wir vor allem auch jene Menschen erreichen, die sich bisher aufgrund der hitzigen Debatte noch keine Meinung bilden konnten oder dem Gesetz kritisch gegenüberstehen“, betont Suske.
Die Veranstaltung wird aufgrund des hohen Interesses als Livestream auf der Website www.renaturierungsgesetz.at übertragen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte können einfach am 17. Juli um 19:30 den Link aufrufen und mitdiskutieren.
Der Umsetzungsdialog wird in einem nächsten Schritt mit fünf Besuchen landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Betriebe fortgesetzt. Vor Ort soll anhand dieser Beispiele veranschaulicht werden, was das Renaturierungsgesetz konkret für die jeweiligen Betriebe bedeutet. Alle Interessierten sind nach dem 17. Juli eingeladen, ihren Betrieb vorzuschlagen. Die Besuche finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, die Ergebnisse werden aufbereitet, mit den Betrieben abgestimmt und anschließend veröffentlicht.
6 Postings
Sehr interessante Veranstaltung!
Keine Spur von Enteignung und Gefahr für die Ernährungssicherheit. Mit ihrem Widerstand hat sich die ÖVP und der Bauernbund ganz gehörig vertan.
Österreich mit seiner klein strukturierten Landwirtschaft und dem hohen Bioanteil wird das Ganze kaum spüren. Betroffen sind Länder wie z.B. Spanien, Polen, Niederlande, Deutschland mit riesigen Agroindustrieflächen, wo es nur darum geht, dass die Landmaschinen satellitengesteuert ungehindert herumfahren können. Dort wird es viele Betriebe geben die einen Tritt in den A.... dringend brauchen.
Es geht einfach nicht mehr, nur Förderungen zu kassieren und sich nicht um die Allgemeingüter zu scheren, das Grundwasser zu vergiften, die Insekten und Vögel auszurotten, die Biodiversität zu zerstören und zu sagen, mischt euch ja nicht ein, das gehört alles mir.
Die Veranstaltung kann hier nachgesehen werden.
www.renaturierungsgesetz.at/
https://www.youtube.com/watch?v=sFovElp5sIU
Eine sehr informative Veranstaltung, vielen Dank an Wolfgang Suske und die anderen Diskutanten.
Das war eine sehr informative Veranstaltung! Danke an dolomitenstadt für den Verweis auf diesen Dialog. Dabei klärte sich manches, so steht von einer Enteignung nichts in der Verordnung, denn Kooperation steht im Vordergrund. Die Referenten konnten auch viele positive Ansätze aufzeigen und deutlich wurde, dass die Verbesserung von geschädigten Ökosystemen auf europaweiter Ebene letzlich für uns Menschen zentral ist. Man möge sich z. B. gar nicht vorstellen, was passiert, wenn die Bestäuber, die für die Ernährung so wichtig sind, immer weniger Blühpflanzen finden...
@iseline, auf allen ebenen positiv. jetzt werden so manche politische landwirtschaftsgscheidln wieder alle winkel absuchen, um irgendein haar in der suppe zu finden. es gibt nichts schlimmeres in diesem berufstand, als die ständige bemitleidungsmasche ihrer vertretungen. bewünschenswert wäre, dass die bauern endlich wieder mehr selbstvertrauen für ihre arbeit und produkte bekommen und freude an der natur finden, die sie nutzen.
renaturierung beschränkt sich aber nicht nur auf die landwirtschaft. mitverursacher ist auch die industrie, ja die gesamtwirtschaft, vor allem aber unsere gier nach immer mehr. da müssen wir uns alle am ohrwaschel nehmen und unser skrupelloses handeln neu denken! weltweit!
...Neugierig...schau ma mal, kann nur besser werden :-)
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