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Schlangen im Garten zeugen von einem intakten Ökosystem

Der Naturschutzbund macht anlässlich des Weltschlangentages am 16. Juli auf die Reptilien aufmerksam.

Anlässlich des Weltschlangentages am 16. Juli macht der Naturschutzbund auf die Reptilien aufmerksam und holt eine Art, die seltene Barrenringelnatter, vor den Vorhang. 

Im Jahr 2017 erhielt die Barrenringelnatter den Status einer eigenen Art. Sie ist meist größer und wuchtiger als die herkömmliche Ringelnatter. Das typische schwarze Barrenmuster, das für die Art namensgebend ist, ist bei den in Österreich vorkommenden Individuen kurioserweise fast nie zu sehen. Stattdessen ähnelt sie in ihrer Zeichnung sehr den üblichen Ringelnattern. Vorrangig sind die Barrenringelnattern im Alpenraum anzutreffen und in Westeuropa bis nach Großbritannien sowie in den westlichen Ostalpen bis nach Italien heimisch. 

Ringelnatter-Weibchen können in Österreich bis zu 130 cm lang werden, die deutlich schlankeren Männchen bis zu 60 bis 80 cm. Dieser Größenunterschied ist typisch für Arten, die keinen Kommentkampf, das sind ritualisierte Kämpfe zwischen Männchen, durchführen. Ringelnattern paaren sich in einem „Paarungsknäul“, wobei mehrere Männchen versuchen, das Weibchen zu begatten. 
© Pixabay

Laut Naturschutz sind die sieben in Österreich heimischen Schlangenarten allesamt hoch schützenswert und teils stark gefährdet (wie die Würfelnatter) oder gar vom Aussterben bedroht (wie die Europäische Hornotter). Die Wiesenotter gilt in Österreich bereits als ausgestorben. Schlangen spielen eine äußerst wichtige Rolle im Ökosystem. Sie sorgen dafür, dass die Populationen von Mäusen, Ratten und Schnecken unter Kontrolle bleiben.

Vor allem im Garten sind sie Nützlinge, da sie Nagetiere fressen und allgemein ein Zeichen für einen gesunden Garten sind. In naturnahen Gärten fühlen sich die Kriechtiere besonders wohl, Ast- oder Steinhaufen zum Überwintern und liegengelassenes Totholz locken die Reptilien an und bieten ihnen einen Lebensraum. 

Naturschutzbund-Expertin Carolina Trcka-Rojas dazu: „Viele Menschen haben Angst vor Schlangen. Doch die meisten der in Österreich heimischen Schlangen sind ungiftig. Die einzigen heimischen Giftschlangenarten sind die Kreuzotter sowie die Europäische Hornotter, deren Bisse jedoch selten lebensgefährlich sind.“ Beide Arten kommen vorwiegend in Gebirgsregionen vor. 

Schlangen sind Fluchttiere und meistens schon verschwunden, bevor man sie bemerkt. Sie beißen also nur, wenn sie sich direkt bedroht fühlen, man sie aktiv berührt oder versehentlich auf sie tritt. Wenn man auf das scheue Tier treffen sollte, gilt es, ruhig zu bleiben, Abstand zu halten und einen Bogen um die Schlange zu machen.

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