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Sint: „Änderung der Tourismus­abgabe ist Rosstäuscherei“

Der Klubobmann der Liste Fritz vermisst echte Reformen und hat zwei Vorschläge.

„Ein Berg hat gekreist, eine Maus ist geboren und die schwarz-rote Landesregierung nennt das dann Reform! Die Mini-Änderungen bei der Tourismusabgabe passen zu ÖVP-Landesrat Mario Gerber und dieser Landesregierung, die riesengroß beim Ankündigen und miniklein beim Umsetzen sind.“ Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, teilt einmal mehr kräftig aus in Richtung Landesregierung. Diesmal als Reaktion auf die gestern von Landeshauptmann Anton Mattle und Tourismuslandesrat Mario Gerber präsentierte Reform der Tiroler Tourismusabgabe.

„Die Abzockerei der Tiroler Unternehmen und Unternehmer durch die Tiroler Landesregierung geht ungebremst weiter. Weiterhin müssen mehr als 600 Branchen für den Tourismus zahlen, obwohl sehr viele keinen oder kaum einen Nutzen vom Tourismus haben. Egal ob Fahrlehrer, Totengräber oder Physiotherapeut. Sie alle machen ihren Umsatz nicht oder kaum mit Touristen, aber zahlen dafür,“ wettert Sint.

Egal ob Fahrlehrer, Totengräber oder Physiotherapeut. Sie alle machen ihren Umsatz nicht oder kaum mit Touristen, aber zahlen dafür,“ wettert Markus Sint. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Den aus Osttirol stammenden Fritz-Mandatar stört auch die Berechnung der Abgabenhöhe vom Umsatz statt vom Gewinn. Sint: „Bei der Einführung des Gesetzes zur Tourismusabgabe vor fast 100 Jahren war das noch umgekehrt, da zählte der Gewinn, nicht der Umsatz“. Die Rückkehr zu diesem Prinzip – Gewinn statt Umsatz als Beitragsgrundlage – ist einer der Reformvorschläge der Liste, die als zweiten zentralen Punkt eine drastische Reduktion der Beitragsgruppen fordert.

Tourismus in Tirol sei wahrlich „keine Hungerleider-Branche“ rechnet Sint vor. Im Jahr 2022 hatten die 34 Tourismusverbände 234 Millionen Euro zur Verfügung, davon rund 94 Millionen Euro aus der Nächtigungsabgabe (sprich Kurtaxe) und rund 140 Millionen aus dem Tourismusbeitrag. Sint: „Klar, weil quasi jeder Betrieb zahlen muss. Der verkündete Freibetrag von 2.500 Euro ist ein schlechter Witz, eine angebliche Entlastung von 10 Millionen bei 40.000 entlasteten Betrieben ist Schönfärberei, diese Entlastung macht im Schnitt 250 Euro pro Betrieb und pro Jahr aus, also rund 70 Cent am Tag. Eine Reform schaut anders aus.“

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