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Victor Cathala und Kati Pikkarainen performen „A ciel ouvert“, unter freiem Himmel, das aktuelle Stück des Cirque Aïtal. Foto: Vyacheslav Iroshnikov

Victor Cathala und Kati Pikkarainen performen „A ciel ouvert“, unter freiem Himmel, das aktuelle Stück des Cirque Aïtal. Foto: Vyacheslav Iroshnikov

OLALA setzt auf große Gefühle und kulturelle Verständigung

Das Leitbild des diesjährigen Straßenfestivals spiegelt sich besonders in der Performance zweier Zirkusgruppen wieder.

In der letzten Juliwoche wird Olala mit künstlerischer Vielfalt wieder Menschen in fröhlichem Miteinander zu begeistern versuchen. 30 Straßentheater- und Zirkusgruppen aus 14 Ländern zeigen ihre Kunst im Zelt und im öffentlichen Raum und werden das Publikum mit ihren Darbietungen amüsieren, berühren und wachrütteln. „Diese Kunstform, die in ihrer Leichtigkeit so viele verschiedene Ideen, Ausdrucksmittel und Kulturen miteinander verbindet, soll ein Sinnbild für kulturelle Verständigung sein“, betont Hans Mutschlechner.

„Angesichts von Klimakrise und kriegerischen Auseinandersetzungen möchte Olala für ein respektvolles Zusammenleben in einer gleichberechtigten und weltoffenen Gesellschaft eintreten“, sagt Mutschlechner und hebt hervor: „Wir möchten ein ermutigendes und inspirierendes Zeichen setzen.“

„Olala 2024 verkörpert, um was es im Leben wirklich geht: Zusammenhalt, Vertrauen, Empathie und Liebe.“

Hans Mutschlechner

Aus dem gesamten Olala-Programm seien zwei besondere Kompanien herausgegriffen, die exemplarisch für Mutschlechners Zielsetzung stehen: Der Cirque Aïtal aus Frankreich und die US-Zirkustruppe Aloft.

„A ciel ouvert“, unter freiem Himmel, so nennt der Cirque Aïtal, der diesjährige Festival-Opener, seine poetische Zirkusshow, die in einem von Wohnwagen umgebenen Platz unter freiem Himmel spielt. Von außen sieht man nichts, man öffnet die Tür und betritt einen ungewöhnlichen, verrückten Ort, eine Art Hühnerstall oder ländliches Camp. Dort heißen Schauspieler und Musiker die Zuschauer:innen in ihrem provisorischen Unterschlupf willkommen.

„Aïtal“ bedeutet im Okzitanischen „So ist es”. Ein gut gewählter Name für dieses expressive und unglaublich poetische Zirkusexperiment, einem engen, sehr körperlichen Zusammenspiel des Franzosen Victor Cathala und der Finnin Kati Pikkarainen. Die beiden lernten einander beim Studium an der Zirkusschule CNAC (Centre National des Arts du Cirque in Châlons-en-Champagne) kennen. 2004, ein Jahr nach der Abschlussprüfung, gründeten sie den Cirque Aïtal.

Ihren Abend beschreiben Victor und Kati so: „Von außen wirst du nichts sehen, aber öffne die Tür des Wohnwagens und du wirst einen Ort betreten, der nicht der ist, aus dem du kommst. Dort, gemeinsam dem Wetter unterworfen, das wir gerade haben und das wir haben werden, werden wir unsere zerbrechlichen Augenblicke teilen. Verkehr, Lastwagen, Künstler, Durchreisende, die nicht immer sehr brav sind ... Wir empfangen dich unter unserem behelfsmäßigen Unterstand, um gemeinsam zu träumen. Wir werden die Sonnenuntergänge und die Sterne der Nacht teilen, denselben Wind und denselben Regen. Angst und Scham werden da sein und sie werden Freude, Lachen, Impulse, Absurdes, Sehnsucht und unsere Träume durchlassen.“ Sehenswert!

Ebenfalls nicht versäumen sollte man „A brave space”, die Show der amerikanischen Zirkustruppe Aloft. Sie wurde von deren künstlerischer Leiterin, Shayna Swanson, konzipiert und inszeniert und ist nicht als „sicherer Raum“ gedacht, sondern als ein Raum, der die Zuschauer mit ihrer Menschlichkeit und ihren Ängsten konfrontiert, um sie zu ermutigen, besser für sich selbst und für die Menschen um sich herum zu sorgen.

Inspiriert von der Idee, Gemeinschaft in schwierigen Zeiten zu schaffen, beginnt Brave Space als eine Stoffbahn auf dem Boden und wächst zu einer Welt der Wunder, die Jonglage, Cyr Wheel und Duo-Trapez, eine unvergleichliche Seilnummer und Ehrfurcht gebietende Balance- und Kraftakte umfasst. Die Zuschauerzahl ist auf 100 Personen pro Vorstellung begrenzt, und die Zuschauer müssen in der Lage sein, während der gesamten Vorstellung auf dem Boden zu sitzen, aufzustehen und herumzulaufen.

„Akrobatik, Musik, Licht und Narrativ sollen das Publikum zum Staunen bringen und zum Träumen bewegen.“

Hans Mutschlechner

Auf dem Ebnerfeld und in der Dolomitenhalle schlagen neben Cirque Aïtal und Aloft Circus Arts noch zwei weitere Zirkusgruppen aus Schweden und Tschechien ihre Zelte auf. Alle vier Zirkusgruppen haben einen anderen Zugang zur Zirkuskunst. Gemeinsam vermitteln sie Inhalte wie Zusammenhalt, Vertrauen, Empathie und Liebe – Werte, die beim Olala 2024 im Vordergrund stehen. An den ersten vier Tagen des Festivals sind an den Nachmittagen und Abenden insgesamt 14 Vorstellungen geplant. Zudem gibt es einen Workshop, welcher frei zugänglich ist.

In diesem Jahr kehrt Olala auch wieder stärker in die Lienzer Innenstadt zurück. An den Vormittagen finden Bühnenshows auf dem Hauptplatz statt, das Kinderprogramm hat auf dem Johannesplatz seinen Schwerpunkt. An den beiden letzten Festivaltagen sorgen Walk Acts, Fanfaren und eine Mittagsparade am Samstag in der Innenstadt für permanente Attraktionen.

Auf dem Gelände von Schloss Bruck sind im Rahmen des „Olala Magica“ spektakuläre Licht -, Feuer - und Lasershows, ein Schwanenballett auf dem Schlossteich, Akrobatik, ein Konfettisturm in einer riesigen Kugel, Musik und illuminierte Stelzentheatergruppen zu bewundern.

Alle Acts in der Lienzer Innenstadt sind kostenlos. Für die Shows der Zirkustruppen auf dem Ebnerfeld sowie für das „Olala Magica“ am Schloss Bruck müssen im Vorhinein Tickets erworben werden. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Da die Ticketkontingente für gewisse Acts schon jetzt knapp werden, empfiehlt Mutschlechner, rasch zuzugreifen. Der einfachste und vor allem günstigste Weg, Tickets zu erhalten, ist über die Olala-Ticketplattform. Für spontane Olala-Besucher gibt es auch die Möglichkeit, die Tickets am Olala-Infostand auf dem Johannesplatz oder an der Tages-/Abendkasse zu erwerben.

Besonders bei den Acts unter freiem Himmel kann es bedingt durch organisatorische oder technische Notwendigkeiten, aber auch durch Schlechtwetter, zu zeitlichen Verschiebungen kommen. Über dolomitenstadt.at und soziale Medien werden kurzfristige Änderungen bekannt gegeben. Weitere Informationen zu den einzelnen Künstlern sowie der Zeitplan können auf www.olala.at oder in den Programmheften – erhältlich in den Lienzer Trafiken – eingesehen werden. Das Programm wird auch in den Dolomitenstadt-Veranstaltungskalender integriert werden, dort finden Sie während des Festivals täglich eine Übersicht der Acts.  

Lea Seifter besucht das BG/BRG Lienz und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

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