Die Tour of Austria ist am Samstag vom Tod des norwegischen Profis André Drege schwer getroffen worden. Ob die letzte Etappe von Kufstein auf das Kühtai am Sonntag gestartet wird, ist fraglich. Der 25-jährige Drege aus dem Team Coop Repsol kam in der Abfahrt vom Großglockner nach Heiligenblut zu Sturz und erlag seinen Verletzungen. Details zum Unfallhergang - Drege war Teil der Ausreißergruppe und wurde von einem Rettungshubschrauber geborgen - lagen vorerst nicht vor.
Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Fahrer, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls in einer Hochgeschwindigkeitspassage in der Nähe befunden haben, werden befragt. Auch das Rad des Verunglückten soll untersucht werden. Die Fortsetzung war dem allgemeinen Tenor nach ungewiss, zumal etliche der Fahrer Drege persönlich gekannt haben und sich kaum in der Lage sehen werden, weiterzumachen. Die Bekanntgabe über die mögliche Fortsetzung soll am Sonntagfrüh nach einem Zusammentreffen des Tour-Trosses in Kufstein erfolgen.
Der schwer getroffene Tour-Direktor Thomas Pupp wollte sich im Etappenziel in Kals auf APA-Nachfrage am schwärzesten Tag in der Rundfahrtgeschichte über ein schriftliches Statement hinaus nicht zu Details äußern. „Die Tour of Austria trauert um André Drege. (…). Die Organisatoren der Tour of Austria und die Rennleitung haben umgehend die Angehörigen informiert. Nach der Etappe kam es zu einem Meeting mit allen 20 Teamchefs und der UCI. Einhellig wurde entschieden, dass die Familie von André sowie dessen Team - alle Fahrer und die Betreuer - gemeinsam mit der Organisation die Entscheidung über die Durchführung der für morgen geplanten Schlussetappe fällen werden“, gab die Tour bekannt.
Drege ist der nächste im Rennbetrieb zu Tode gekommene Profi nach Gino Mäder bei der Tour de Suisse im Juni 2023. Der Schweizer war in der Abfahrt vom Albula Pass zu Sturz gekommen und am nächsten Tag im Krankenhaus verstorben. Fünf Wochen später kam bei der Oberösterreich-Juniorenrundfahrt ebenfalls in einer Abfahrt ein 17-jähriger Italiener ums Leben. Das Nachwuchsrennen wurde daraufhin abgebrochen. Die Tour de Suisse lief nach dem Tod von Mäder nach Rücksprache mit dessen Familie hingegen weiter.
Das sportliche Geschehen der Königsetappe von St. Johann nach Kals trat aufgrund des tragischen Geschehens völlig in den Hintergrund. Die Siegerehrung wurde nach Bekanntwerden des Unglückes abgesagt. Teamkollegen von Drege, seine Betreuer und auch viele aus anderen Mannschaften waren völlig aufgelöst in Tränen zu beobachten. Zu dem Unglück äußern wollte sich niemand. Drege hatte heuer bereits sieben Siege bei kleineren Rundfahrten gefeiert. Unbestätigten Berichten zufolge stand er vor einem Wechsel zum World-Tour-Team Jayco.
Den Etappensieg in Osttirol sicherte sich der zweimalige Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna. Bester Österreicher war erneut Felix Großschartner als Neunter. Der 30-Jährige ist in der Gesamtwertung mit nur elf Sekunden Rückstand weiterhin Vierter. Das Klassement wird von seinem UAE-Teamkollegen Diego Ulissi angeführt.
Dieser Artikel wurde am 6. Juni um 18.10 Uhr aktualisiert.
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sehr sehr tragisch .... unnötig .... mein beileid den teammitgliedern und der familie
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