Im Juli bekommen 96.000 Schüler:innen in Tirol ihre Zeugnisse überreicht. Bevor es am heutigen Freitag, 5. Juli, in die Sommerferien geht, machte sich eine Klasse der PHTL Lienz zuvor noch auf den Weg nach Innsbruck. Sie waren eingeladen, im Rahmen der Juli-Ausgabe von „Frag den LH“ mit Landeshauptmann Anton Mattle über Themen zu reden, die ihnen am Herzen liegen. Eigens für die Fragestunden ließen die Schüler der 4bHME T-Shirts mit der Aufschrifft „PHTL Lienz meets Landeshauptmann“ anfertigen.
Von Angeboten rund um die Berufsorientierung über den Umgang mit dem Wolf bis hin zur demokratischen Situation in Europa bereiteten die jungen Burschen im Unterricht Fragen zu einem breiten Themenfeld vor. Im Namen der Klasse stellten Martin Libiseller und Leo Ortner die im Unterricht ausgearbeiteten Fragen.
Den Auftakt machte das Thema Berufswahl. Landeshauptmann Mattle erklärte: „Das Land unterstützt Schulen, im Bereich der Berufsorientierung noch aktiver zu werden. Schulen, die sich in diesem Feld besonders bemühen, zertifiziert das Land eigens mit dem Gütesiegel ‚Berufsorientierung Plus‘. Parallel dazu gibt es andere Tools wie den Interessencheck oder die digitale Bildungsplattform DiBi, die man unkompliziert online abrufen kann.“ Letztendlich müsse man sich aber auch vor Ort ein Bild machen, ist Mattle überzeugt: „Auf praktischer Ebene können Schüler bei Schnuppertagen die unterschiedlichsten Betriebe besuchen und so Einblicke in das breite berufliche Spektrum erlangen.“
Mit dem nächsten Thema zielten Martin und Leo auf die ländlichen Gebiete Tirols ab. „Was unternimmt das Land Tirol, um mit Beutegreifern wie dem Wolf umzugehen?“, zeigten die Schüler Interesse am Vorgehen seitens der Behörden. Das Land Tirol hat vor eineinhalb Jahren das Jagdgesetz novelliert, um die Entnahme von Problem- und Risikowölfen zu ermöglichen, wie der Landeshauptmann informierte: „Sobald ein Wolf Schaden anrichtet oder zum Risikotier wird, besteht die Möglichkeit, ihn im Zuge einer Verordnung zu entnehmen. Wir sind dankbar, dass sich die Jägerschaft dieses Themas angenommen hat und uns dabei unterstützt. Es war notwendig, einen klaren rechtlichen Rahmen zu schaffen.“
Abschließend richteten die Schüler ihren Blick über die Landesgrenzen hinaus und fragten nach Mattles persönlichem Eindruck von der demokratischen Lage in Österreich und Europa. Der Landeshauptmann gab Einblicke in sein Politikverständnis und plädierte für eine starke Demokratie: „Wenn man Mitteleuropa und Österreich betrachtet, stellen wir gleich fest: Wir befinden uns in einer äußerst glücklichen Situation, weil wir in einer liberalen Demokratie leben. Demokratie bedeutet nicht nur Gewaltenteilung – die Trennung von Legislative, Exekutive und einer unabhängigen Gerichtsbarkeit –, sondern braucht auch Medienfreiheit, Meinungsfreiheit und eine Opposition, die frei arbeiten kann. Wenn wir den Blick auf andere Länder richten, wird uns gleich auffallen, dass es solche Freiheiten nicht überall gibt.“
Für Mattle bilden diese Säulen „die Grundlage einer funktionierenden Demokratie“. Deshalb ergänzt er: „Man muss schon achtgeben, dass diese großen Freiheiten, die uns die Demokratie schenkt, nicht dazu verwendet werden, um die Demokratie selbst auszuhebeln. Deshalb immer mein Appell an die jungen Menschen: Macht vom Wahlrecht Gebrauch, setzt euch für diese Freiheiten ein und verteidigt in Diskussionen unsere demokratischen Werte.“ Demokratie sei heutzutage nämlich „ein Stück weit zu selbstverständlich geworden“.
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