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Eine etwas andere Hymne mit Osttiroler Beteiligung

Thomas Fürhapter war dabei, als vor dem Grand Prix in Spielberg „Land der Berge“ in der Version von Hans Zimmer erklang.

Zu den Highlights des Formel 1 Österreich Grand Prix auf dem Red Bull Ring in Spielberg zählt jedes Jahr die Performance der österreichischen Bundeshymne kurz vor dem Start. Beim diesjährigen Großen Preis von Österreich am 30. Juni wurde eine ganz besondere Variante von „Land der Berge“ präsentiert. Der Arrangeur und Musikproduzent Hans Zimmer – bekannt für seine Hollywood-Kompositionen für Filme wie „König der Löwen“, „Fluch der Karibik“ und „Inception“ – arrangierte die Hymne gemeinsam mit Schlagzeuger Martin Grubinger neu.

Am Sonntag intonierten die zwei berühmten Musiker gemeinsam mit 50 ausgewählten Fans aus Österreich, Deutschland und der Schweiz das Neuarrangement auf der Start-Ziel-Gerade des Red Bull Rings in Spielberg. Die zur Bandversion adaptierte Hymne wird nicht wie die Originalversion im 3/4 Takt, sondern im 4/4 Takt gespielt. Weitere Klänge in die facettenreiche Neuinterpretation brachte der Star-Geiger Aleksey Igudesman mit seiner Violine ein.

In der Musikapp „MyGroove“ konnten interessierte Musik-Enthusiasten von April bis Anfang Juni die Hans Zimmer-Version der Hymne mit ihrem Instrument oder ihrer Stimme einüben. Sowohl Anfänger:innen als auch fortgeschrittene Musiker:innen waren zum Mitspielen eingeladen. Im Bewerbungsprozess für die Performance am Red Bull Ring mussten die Instrumentalist:innen und Sänger:innen zuerst den Song im Basic (Beginner), im Advanced (Fortgeschritten) oder im Pro-Modus (Profi) der „MyGroove“-App abschließen, um danach eine Aufzeichnung einsenden zu können. Insgesamt spielten 7.000 Menschen die „Hymne deines Lebens“ in der App, hunderte Beiträge wurden eingereicht. Das Performance-Video wurde von einer Jury um Martin Grubinger und Hans Zimmer bewertet. Basierend auf Rhythmusgefühl und richtiger Spielweise wurden die 50 Gewinner:innen ausgewählt, darunter auch Thomas Fürhapter.

Thomas Fürhapter spielt mit 50 ausgewählten Musiker:innen aus ganz Österreich eine speziell adaptierte „Bundeshymne“. Foto: Screenshot/Servus TV

Der Osttiroler bewarb sich für die „F1-Band“ und durfte am vergangenen Wochenende die neu arrangierte Bundeshymne zum Besten geben. Für den Musikschullehrer aus Sillian ist das Musizieren eine große Leidenschaft. Er ist Teil der Musikkapelle Sillian und steht mit seiner Band „Sillianer Buibm“ regelmäßig auf größeren und kleineren Bühnen im In- und Ausland. Besonders das kreative Arbeiten an neuen Kompositionen und Musikvideos begeistert Thomas, daher entflammte bei ihm auch bei der Bewerbung zur „Hymne deines Lebens“ der volle Ehrgeiz. Für Thomas war der Austrian GP jedoch nicht der erste Grand Prix bei dem er musikalisch mitwirken durfte.

„Bei unserem Heim-Grand Prix dabei sein zu können, die österreichische Bundeshymne zum Besten zu geben und dann noch neue Musiker-Persönlichkeiten kennenzulernen war für mich einfach nur GRANDIOS.“

Thomas Fürhapter

Wie bist du auf die „Hymne deines Lebens“ aufmerksam geworden?
Durch Instagram beziehungsweise einige Werbeanzeigen. Da ich in den letzten Jahren ein fleißiger F1-Fan geworden bin, hat mich gleich das Interesse gepackt. Und als dann noch die Möglichkeit bestand, mit dem großen Filmkomponisten Hans Zimmer gemeinsam auf der Bühne zu stehen, war ich sofort dabei.

Seit wann interessierst du dich für die Formel 1?
2019 durfte ich bereits in Japan musikalisch bei der Formel 1 dabei sein. Seither verfolge ich die Königsklasse des Motorsports und fiebere bei den Rennen vor dem TV mit. Damals wurde ich gemeinsam mit einem Studienkollegen vom F1 Paddock engagiert, um beim Japan Grand Prix in Suzuka zum Oktoberfest aufzuspielen. Ich erinnere mich immer wieder gerne, welch tolle Momente wir dort am „anderen Ende der Welt“ erleben durften.

Wie verlief der Bewerbungsprozess für die „Hymne deines Lebens“?
Bewerben konnte man sich über die MyGroove-App. Man selbst musste ein Video produzieren, in welchem man die neue Version von „Land der Berge, Land am Strome…“ vorträgt. Ich habe einerseits in der Tracht der Musikkapelle Sillian im Video performt, andererseits, wie auch bei der echten Formel 1, Pitstops (Reifenwechsel) mit meinen Instrumenten hingelegt und zwischen der Bassklarinette, der Es-Klarinette und dem Saxofon gewechselt.

Wurde vor dem Auftritt in Spielberg gemeinsam geprobt?
Zwei Wochen vor dem großen Auftritt in Spielberg wurden wir nach Salzburg in die Red Bull Base zum Play-Day eingeladen. Neben der Hymne wurde auch der rasche Auf- und Abbau ausgiebig trainiert. Da wir am 30. Juni auf der Start-Ziel-Gerade performten, mussten wir innerhalb 60 Sekunden alle Instrumente nach dem Auftritt abbauen. 10 Minuten später sollten dann ja wieder die F1-Boliden mit 300 km/h über die Auftrittslocation rasen.

Nicht nur die Rennfahrer waren flott unterwegs. Auch die Musiker:innen mussten ihre Instrumente zügig in Position bringen. Foto: Privat

Wie waren die Tage in Spielberg getaktet?
Bereits am Samstag, 29. Juni, haben wir uns am Nachmittag in Spielberg zur Generalprobe eingefunden. Diese dauerte vier Stunden, damit auch jeder Handgriff sitzt und jeder Ton für das Fernsehen perfekt ist. Alle Teilnehmenden waren bis über beide Ohrenspitzen motiviert. In der zweiten Hälfte der Probe trafen wir dann zum ersten Mal Herrn Zimmer. Er begrüßte uns mit einem breiten Lächeln und bedankte sich, dass er mit so vielen tollen Musiker:innen gemeinsam Musik machen darf.

Unser Auftritt am Sonntag war minutiös getimt. Für 13:45 Uhr war der Treffpunkt auf der Start-Ziel-Tribüne zum Instrumentenaufbau und Abgang zum Grid (Rennstrecke) angesetzt. Um 14:30 fand der rasche Aufbau am Startfeld statt. Wir standen den F1-Piloten gegenüber und konnten Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Max Verstappen sogar in die Augen blicken. Die Performance der österreichischen Bundeshymne hat um 14:46 begonnen. Zwei Minuten später war dann schnellstmögliches Abbauen angesagt, damit wir um 15:00 Uhr pünktlich zum Rennstart auf unseren Sitzplätzen waren.

Wie war der Kontakt mit den restlichen Musiker:innen?
Natürlich kann man in drei Tagen nicht alle Musiker:innen ausgiebig kennenlernen. Jedoch war das gemeinsame Musizieren und Kontakte knüpfen ein Highlight meines bisherigen musikalischen Wirkens. Vom Profi über Musikstudenten bis hin zu den beiden 8-jährigen Drummern war alles dabei. Auch menschlich harmonierte das neu geformte Orchester sofort und der Funke sprang auf alle Mitglieder über. Ich denke, das hat man auch bei unserem Auftritt im TV gesehen!

Nach seinem Auftritt genoss Thomas gemeinsam mit seinem Bruder Lukas das Rennen. „Ein Highlight waren sicher unsere Sitzplätze auf der Start-Ziel-Tribüne in der ersten Reihe, direkt neben den Formel-1-Autos. Von dort aus verfolgten wir gespannt das Rennen“, erinnert sich Thomas. Alles in allem ein einzigartiges Wochenende, das ihm noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Lea Seifter hat am BG/BRG Lienz maturiert und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

Ein Posting

so ist es vielleicht
vor 6 Monaten

Genial, genial! Und Hans Zimmer ist schon eine Koryphäe auf seinem Gebiet!

 
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