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Norovirus am Ostufer des Gardasees nachgewiesen

Mehr als 1000 Menschen von der Gastroenteritis-Welle betroffen. Bevölke­rung wird mit Wasserflaschen versorgt.

In Torri del Benaco am östlichen Ufer des Gardasees sorgt eine Gastroenteritis-Welle für Probleme. Lokale Medien berichten, dass inzwischen mehr als tausend Fälle gemeldet wurden. Die Betroffenen beklagen Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Während die Behörden auf zusätzliche Ergebnisse der Wasseranalysen warten, wird die Bevölkerung weiterhin mit Wasserflaschen versorgt.

In den vergangenen Tagen sind 300 Menschen aus Torri del Benaco ins Krankenhaus eingeliefert worden. 50 Personen wurden in die Notaufnahmen der Krankenhäuser von Peschiera del Garda, Villafranca, Bussolengo und Malcesine wegen Symptomen von Gastroenteritis aufgenommen. Niemand musste anschließend stationär behandelt werden. Weitere Personen wandten sich wegen ähnlicher Symptome an Allgemeinmediziner oder örtliche Apotheken. Die lokalen Gesundheitsbehörden verhängten daraufhin ein Verbot zur Verwendung von Wasser aus dem Leitungsnetz als Trinkwasser.

Tausende Wasserflaschen wurden seither von der Gemeinde verteilt. Die Wasserversorgungsprobleme sorgen auch für Schwierigkeiten vor allem in den ausgebuchten Hotels, die sich Wasser für ihre Gäste besorgen mussten. Die Gastroenteritis-Welle verschonte auch nicht die Gemeindeverwaltung von Torri del Benaco. Mehrere Beamte und auch lokale Polizisten fielen wegen Übelkeit aus, Polizisten aus anderen Gemeinden mussten aushelfen.

In der Urlaubsortschaft gibt es aktuell noch keine Entwarnung. Foto: Bernhard Klar/ DPA picture alliance

Den Ursprung des Ausbruchs vermutet man in der Wasserversorgung. In zwei analysierten Proben von Patienten, die die Notaufnahme aufsuchten, wurde das Norovirus nachgewiesen. Zwar ist noch unbekannt, wie es sich in dem Ort verbreiten konnte, vermutet wird jedoch, dass das Abwassersystem überlastet ist. Die Verunreinigung könnte durch die jüngsten Überflutungen entstanden sein, die Abwässer in den Gardasee gespült haben. Nach heftigen Regenfällen führt der See derzeit deutlich mehr Wasser als sonst in dieser Jahreszeit.

Vorläufige Untersuchungen der jüngsten Stichproben aus dem Wassernetz von Torri del Benaco haben negative Resultate ergeben, teilte die Gesellschaft „Azienda Gardesana Servizi“ (AGS) am Montag mit, die für die Verwaltung der Wasserleitungen in der Gemeinde zuständig ist. In der Urlaubsortschaft kam es allerdings noch zu keiner Entwarnung. Bei Wasserproben, die am vergangenen Freitag entnommen und in einem Institut in Brescia untersucht worden waren, wurde in einigen Proben das Norovirus nachgewiesen.

Daraufhin hatte die AGS die Chlorung im Netz verstärkt. Am Sonntag wurden an verschiedenen Stellen des Wassernetzes von Torri del Benaco neue Proben zum Nachweis von Viren entnommen, die alle vorläufig negative Ergebnisse erbrachten, sodass das Vorhandensein von Noroviren und Enteroviren ausgeschlossen werden konnte. In den nächsten Tagen wird die flächendeckende Untersuchung jedoch sowohl in Torri del Benaco als auch in den Nachbargemeinden fortgesetzt, teilten die Gesundheitsbehörden mit.

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