Das DSM-Team hat beim harten und von Hitze noch verschärften Auftakt der Tour de France in Italien mit einem Doppelsieg durch Romain Bardet und Frank van den Broek einen Coup gelandet. Das Ausreißer-Duo rettete am Samstag nach 206 km fünf Sekunden auf das Feld ins Ziel nach Rimini. Topfavorit Tadej Pogacar (4.), die anderen Sieganwärter und auch Decathlon-Kapitän Felix Gall (41.) erreichten den Adria-Badeort im nach 3.700 Höhenmetern stark ausgedünnten Peloton.
Das UAE-Team von Pogacar hatte zeitweise zwar für das Tempo auf der Jagd nach einer Ausreißergruppe gesorgt, in der Schlussphase zog man sich aber aus der Führung zurück. Eine Attacke des Slowenen blieb dementsprechend aus. Vor dem Start ließ Pogacar anklingen, dass das am zweiten Tag wahrscheinlicher sei. Am Sonntag geht es von Cesenatico über 199 km mit zwei Schlussrunden über den steilen San-Luca-Anstieg nach Bologna.
Das anspruchsvolle Profil des Auftakts und die hohen Temperaturen stellten zahlreiche Fahrer vor große Probleme. Sprint-Altmeister Mark Cavendish hatte gesundheitlich geschwächt besonders hart zu kämpfen. Der Brite kämpfte sich aber mit großem Rückstand ins Ziel. Der Tscheche Jan Hirt (Soudal) musste bereits angeschlagen losfahren. Der ehemalige Ö-Tour-Sieger beschädigte sich vor dem Start bei einem Zusammenstoß mit einem Zuschauer zwei Schneidezähne.
Bardet, der sich mit Van den Broek 40 km vor dem Ziel abgesetzt hatte, jubelte zum Auftakt seiner letzten Tour über seinen vierten Etappenerfolg nach 2015, 2016 und 2017. Ein Anwärter auf den Gesamtsieg ist der 33-jährige Franzose, vor acht Jahren bereits einmal Zweiter, aber nicht mehr. Zumindest bis Sonntag darf er nun auch das Gelbe Trikot tragen. Einen Doppelsieg für ein Team hat es bei der Frankreich-Rundfahrt auf der ersten Etappe seit 1995 nicht gegeben.
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