„Be useful: Tools for a healthy planet“ lautet das Motto des achten „Austrian World Summit“ (AWS) - so wie das gleichnamige Buch von Gastgeber Arnold Schwarzenegger. Dieser stellte sich heute als „Kick in the Ass“-Arnold vor, denn es brauche einen Tritt in den Hintern, um die Visionen im Kampf gegen die Klimakrise in Taten umzusetzen. „Wir sägen auf dem Ast, auf dem wir sitzen“, warnte indes Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg.
AWS-Organisatorin Monika Langthaler sprach die „Tools for a healthy planet“ an. Diese Werkzeuge oder Technologien gegen den Klimawandel wären ja seit Langem bekannt, jetzt gelte es Tempo zu machen und die Projekte und Lösungen auch umzusetzen. Als erster Redner trat indes Bundespräsident Alexander Van der Bellen ans Pult, der wie immer den Ehrenschutz des Summit inne hatte.
Er erinnerte an die vielen Auswirkungen des Klimawandels - erst in der jüngsten Vergangenheit: „Die Nutzung von fossilen Energien und Verschwendung von Ressourcen machen den Planeten kaputt“, „wir sägen auf dem Ast, auf dem wir sitzen“, so Van der Bellen. Und im Grunde ginge es ja nicht um Klimaschutz, „eigentlich schützen wir uns selbst“.
„Letztlich geht es um die Politik“, unterstrich der Bundespräsident, und diese müsse ein faires Umfeld schaffen, damit es allen Menschen leichter falle, Klimaschutzmaßnahmen zu treffen - und es liege auch an der Politik, dafür zu sorgen, dass niemand weiter an unserem Ast sägt. 4,2 Lichtjahre (rund 40 Billionen Kilometer, Anmerkung) sei der nächste bewohnbare Planet von der Erde entfernt, merkte Van der Bellen an. Es gebe also keine Alternative, wenn man nicht zufällig einen „WARP-Antrieb in der Garage habe“.
Der vom „Climate Action Hero“ zum „Kick in the Ass“-Arnold mutierte Schwarzengger sprach in seiner Rede die vielen Klimakonferenzen auf der ganzen Welt an, die er besucht habe - angefangen von der ersten COP in Brasilien im Jahr 1992, vor 32 Jahren. „Wir verbrauchen mehr und mehr fossile Brennstoffe. Immer mehr Menschen sterben. Über 200 Millionen Menschen sind seither an Luftverschmutzung gestorben, sieben Millionen jährlich“, ortete Schwarzenegger hier einen Mangel an „Action“.
„Wir alle wissen, dass der Klimawandel eine Bedrohung ist, aber warum handeln wir nicht?“, das sei die Frage. Eine Vision sei zwar der erste wichtige Schritt, sagte er, aber danach komme der Plan und dann brauche es die Arbeit - auch wenn diese unangenehm sei. Es sei hier wie beim Training, sagte der inzwischen 76-jährige Bodybuilder, erst wenn es unbequem werde, beginne der Muskel zu wachsen - und so sei das Unangenehme daher auch der Beweis, dass man Fortschritte erziele.
Schwarzenegger kritisierte zudem die Regierungen, die weltweit zulassen würden, dass Bürokratie dem Fortschritt und einer sauberen Energiezukunft im Wege stehen. „Das Ziel der EU ist ein Anteil von 45 Prozent erneuerbarer Energien bis 2030“, aktuell stünde man bei 23 Prozent. „Die Genehmigungsverfahren in der EU können bis zu neun Jahre dauern“, sagte Schwarzenegger, da könne man nachrechnen, ob dies gelinge. Wir würden uns jedoch in einer Notfallsituation befinden, die keine Wartezeiten mehr vertrage.
Die passenden Verantwortlichen für die Umweltpolitik in der EU und in den USA waren in Wien ebenfalls zu Gast. Mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, und John Podesta, dem Sondergesandten des US-Präsidenten für das Klima. Eigentlich wurde Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet, doch laut einem Sprecher der EU-Kommission wurde Šefčovič gebeten, sie zu vertreten, weil sie interne Sitzungen in Brüssel habe.
Šefčovič dankte Schwarzenegger in seiner Rede sowohl für die Inspiration, wie auch für den „kick in the ass“, denn aktuell brauche es beides, „weil sich der Planet bereits in einer kritischen Situation“ befinde. Man müsse sich angesichts von Dürren, Waldbränden „den dramatischen Konsequenzen des Klimawandels stellen“, so Šefčovič . Es sei Europa selbst, das sich doppelt so schnell wie der Rest der Welt erhitze.
Also gelte es, die Konsequenzen zu ziehen. Es ginge um Zusammenarbeit etwa bei der Brandbekämpfung wie zuletzt etwa bei den Feuern in Griechenland oder in Slowenien. Was die von Schwarzenegger angesprochene Vision betrifft, so sei dies in der EU der Green Deal mit dem Ziel der Klimaneutralität. Die Arbeit dafür verlange Unternehmensgeist, Finanzierung in grüne Technologien und eine ökologische „Green Transition“ mit sozialer Fairness.
7 Postings
Kümmern wir uns nicht um den Schutz von Biodiversität, werden Trinkwasser und Nahrung immer knapper, „Naturkatastrophen“ immer heftiger ... diese einfache Tatsache sollte doch ein durchschnittlicher Bürgermeister, ein durchschnittlicher Landwirtschaftsminister oder ein durchschnittlicher Wirtschaftsminister doch begreifen? Der Kanzler(Autoland)tut es nicht!
... und der volksKanzler und sein volk erst recht nicht!
"Kick in the Ass" meint Arni!
Ja, das braucht es tatsächlich bei all dieser Unvernunft! Unsere Umweltministerin hat diesen Kick ja schon mal gegen diese ewig gestrige ÖVP (mitsamt unseren sehr arrogant wirkenden Dornauer) ausgeteilt! Offenbar gehts leider nicht mehr anders, wenn immer noch Zerstörung (und nicht Renaturierung) an erster Stelle steht! Der angesägte Ast wird so oder so brechen, dafür läuft alles viel zu träge ab! Und dann wirds halt richtig eng für alle Lebewesen, das wird dann ein schlimmes Gemetzel, doch wir hätten es ja schon lange gewußt, dass dieser Raubbau kein gutes Ende finden wird.
mit voller Hose ist leicht stinken 🤷♂️
... leider geht die Klimabündnisgemeinde Lienz mit denkbar schlechtem Beispiel vor; miese Verkehrsplanung Hand in Hand mit halblustigen Bebauungsplänen, das ganze eingebettet in gesetzesverleugnende antiquierte Entwicklungskonzepte ... so wird das nix, die Denaturierung hat Vorrang hier, es ist ein schlechter Witz! ... dafür dürfen sich die Verantwortlichen auch heftig auf die Schultern klopfen, sie bemühen sich ja, aber ...
Seit etwa 200 Jahren wurden Kohle bzw. Erdöl in größeren Mengen gefördert und verbraucht. Stoffe, die in hunderten Millionen von Jahren aus belebter Materie, welche die Energie von Sonnenlicht aufgenommen hatten, entstanden sind. Bei Erdöl sind es etwa 220 000 000 000 m³. Beim Verbrennen dieser Unmengen wurden neben der begehrten Wärme natürlich auch riesige Mengen an Kohlendioxid und anderer, teilweise schädlicher Gase frei und sind in die Atmosphäre gelangt. Zu behaupten, dass das keinen Effekt auf den Planeten haben könne ist ja schon kriminell und widerspricht jeglicher Vernunft. Wir Menschen glauben immer noch uns über einfachste physikalische und thermodynamische Grundlagen hinwegsetzen zu können. Wo ist denn da die oft zitierte geistige Überlegenheit der Spezies abgeblieben? Sie versucht sich in teils irren Lösungen (Kohlendioxidwäsche, Änderung der Luftzusammensetzung zwecks Reflexion des Sonnenlichtes etc.). In wahnwitzigen PR-Aktionen und pseudowissenschaftlichen Ergüssen wird von der Brennstofflobby versucht, das Problem kleinzureden. Von Einsparen wird kaum etwas gesagt, ebenso wenig von einer Abkehr von diesem Irrweg. Im Gegenteil: Immer mehr, immer weiter. Klimakleber und andere Aktivisten werden kriminalisiert und eingesperrt, während z. Bsp. "weiter so" - Bauernproteste, bei denen hunderte von Traktoren auffahren, Straßen blockieren und teilweise Mist und verdorbene Lebensmittel vor den Institutionen der Demokratie abladen, noch Applaus von höchster Seite erhalten. Eine verkehrte Welt und charakteristisch für das verquere "macht euch die Erde untertan" - Denken. Wahrhaft christlich !! Der Mensch, eine echt seltsame Spezies !
@unholdenbank, besser kann mans nicht formulieren, danke! Dass die Intelligenz der Spezies Mensch stagniert, wenn nicht gar abnimmt, beweisen eindrucksvoll unsere ÖVPler als Hampelmänner der Großkonzerne, die Geldgeilen, die Egoisten, die Ignoranten und....die Rotstrichler hier...
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