Susi (4 Jahre) verbringt mehr Zeit mit ihrer Mama als mit ihrem Papa und Anna (9 Jahre) wird mal für dieselbe Arbeit weniger verdienen als ihr kleiner Bruder Josef. Valentina (56 Jahre) hat in der Pension weniger Geld zur Verfügung als ihr Kollege Peter. Wie Susi und Anna ist Valentina in Osttirol nicht allein. Im Durchschnitt bekommt jede Frau in unserer Region 41 Prozent weniger Rente.
Das sind Aussagen die nicht nur der Wahrheit entsprechen, sondern auch für Diskussionsstoff sorgen. „Und aus einer Diskussion heraus entstand diese Kampagne“, erklärt Regionsmanagment Osttirol Obmann Dietmar Ruggenthaler bei der Pressekonferenz zur Vorstellung von #machkeinenunterschied am heutigen Montag, 17. Juni, am Campus Lienz. Schon im Logo der Kampagne, dem mathematischen Entspricht-Symbol, wird der Hintergrund des von der EU und dem Land Tirol geförderten Leader-Projektes deutlich: dass alle Menschen gleichwertig und mit den gleichen Rechten ausgestattet sein sollten.
In einer Gesellschaft, die immer noch von stereotypischen Rollenbildern geprägt ist, ist es wichtig, auf die Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Deshalb arbeiten das Regionsmanagement Osttirol, das Aufbauwerk, die Mannsbilder, das Frauenzentrum Osttirol, das Frauenberufszentrum Osttirol und das Lernzentrum der UMIT Tirol im Rahmen dieser Aktion gemeinsam daran, einen Wandel in der Berufswelt sowie im Alltag zu bewirken. Das Endprodukt? Eine Kampagne die durch Projekte, Workshops und Veranstaltungen Bewusstsein schafft und nachhaltige Veränderung anstößt.
Bereits seit 13. Mai und noch bis einschließlich dieser Woche ist die Wanderausstellung „feminism loaded“ des AEP (Arbeitskreis für Emanzipation und Partnerschaft Innsbruck) im Eingangsbereich des Campus Lienz zu sehen. Schulen waren eingeladen, die Ausstellung zu besuchen und sich für einen der insgesamt 19 Workshops anzumelden, 290 Jugendliche nahmen schließlich teil. „Die Nachfrage war groß und die Rückmeldungen fielen äußerst positiv aus“, resümiert Gerda Aßmayr vom Lernzentrum UMIT Tirol den Auftakt der Kampagne.
Ab 9. September ist eine Wiedereröffnung dieser Ausstellung geplant, die sich dann an Erwachsene richtet. Begleitend laden verschiedene Themenabende dazu ein, gemeinsam mit Autor:innen und Expert:innen über die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren. Außerdem wird es eine Tagung in Kooperation mit der Wirtschaftskammer für Unternehmen geben, Weiterbildungen für Elementar- und Primärpädagogik und ein Kunstprojekt mit dem BORG Lienz.
„Die Kampagne richtet sich an alle Zielgruppen“, bringt es Projektleiterin Mirjam Reith auf den Punkt. Daher ist auch der Verein Mannsbilder Teil der Initiative, „weil die dringend erforderliche Gleichstellung von Frauen auch Männersache ist“, erklärt Andreas Huber von der Beratungsstelle Lienz. Zur Chancengleichheit in allen Lebensbereichen müssen auch Themen behandelt werden, die vor allem bzw. nur Männer betreffen. Als Beispiel nennt Huber die Väterkarenz.
„Die Kampagne richtet sich an alle Zielgruppen.“
Mirjam Reith, RMO Projektleitung Gleichstellungskoordination
Veranstaltungen, Begriffserklärungen, Informationen und weiterführende Links finden sich ab sofort auf der eigenen Website der Kampagne. Darüber hinaus ist #machkeinenunterschied auch in den sozialen Medien präsent, um ein breites Feld von Betroffenen und Interessierten zu erreichen. „Hier werden neben Bildungsinhalten, Botschafter:innen aus der Region und Wegweisern zu relevanten Institutionen vor allem auch Veranstaltungen im Bezirk vorgestellt“, fasst Brigitte Schieder vom Frauenzentrum zusammen.
Ein Posting
Super Sache, da schaue ich auf jeden Fall vorbei. Leider ist bis heute die finanzielle Gleichstellung von Männern und Frauen nicht gegeben. Toll, dass es so engagierte Menschen gibt, die dafür kämpfen. Vor allem die Unterstützung vom Verein "Mannsbilder" finde ich persönlich sehr wichtig, denn auch den Männern sollte dieses Thema am Herzen liegen.
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