„Dauerregen vermiest Obstbauern die Erdbeerernte“ oder „Erdbeeren in Gefahr: Regen verdirbt Früchte“ lauten die Schlagzeilen in süddeutschen Zeitungen. Auch in Osttirol waren die vergangenen Wochen alles andere als sommerlich. Von Ernteausfällen ist hier jedoch nicht die Rede. Im Gegenteil: „Bei uns sieht die Situation eigentlich relativ gut aus“, erklären Karin und Georg Ploner vom gleichnamigen Erdbeerfeld in Dölsach.
Aufgrund der verhältnismäßig hohen Temperaturen zu Beginn des Jahres waren die ersten Sorten von Ploners Freiland-Erdbeeren bereits Mitte Mai erhältlich, zwei Wochen früher als im Vorjahr. Doch der anschließende Kälteeinbruch verlängerte die Zeit bis zur Haupternte - „zum Glück“, wie die beiden betonen. So begann die Hauptsaison erst vor rund eineinhalb Wochen und „bevor der Dauerregen einsetzte, waren die ersten Erdbeervorräte auf den Feldern nahezu abgeerntet.“
Man müsse sich vorstellen, der Kälteeinbruch wäre ausgeblieben: Die Früchte wären eine Woche früher reif gewesen – genau zu jener Zeit, als der Regen nicht aufzuhören schien. „Wenn es auf die Haupternte drauf regnet, dann schaut die Situation ganz anders aus“, erklärt Familie Ploner: „Die Selbstpflücker würden ausbleiben und man käme mit dem Aussortieren der faulen Früchte nicht mehr nach“.
Bei zu viel Feuchtigkeit werden die Früchte schnell faul, die Haltbarkeit verringert sich. Was Erdbeer-Bauern dagegen unternehmen können? Einerseits Stroh oder eine Folie zwischen den Dämmen auslegen, damit bei starken Regenfällen keine Erde und kein Dreck auf die Beeren spritzt, was Pilze und Fäulnis zur Folge hätte. Andererseits Tunnel aufstellen. Solche sind auf den Feldern der Familie Buchacher, ebenfalls in Dölsach, zu sehen.
„Im geschützten Anbau macht der Regen nichts aus“, berichtet Peter Buchacher beim Lokalaugenschein auf einem seiner Felder. Anfang Mai hat die Erdbeersaison unter dem Tunnel begonnen. Mit den Beeren, die unter freiem Himmel heranwachsen, hatte er bislang (nur) leichte Probleme, lautet die Zwischenbilanz.
Einige Dämme im Freiland hat der Bauer vorbeugend mit Vlies bedeckt. Vorteil: Die Pflanzen sind vor Kälteeinbrüchen geschützt, haben es schön warm und reifen früher - die Ernte kann so gestreckt werden. Nachteil: Diese Früchte wurden genau in der Regenphase reif.
„Die Pflanzen ohne Vlies kommen erst jetzt in die Haupternte“, beschreibt Buchacher den Wachstumszyklus einiger seiner Beeren. Vereinzelt „leuchten“ bereits rote Früchte zwischen den grünen Blättern hervor. „In den nächsten zwei Wochen wird der Großteil reif sein“, gibt sich Buchacher, der jedes Jahr insgesamt fünf verschiedene Sorten auf seinen Feldern anbaut, zuversichtlich.
Ein Posting
Ich nehme an, dass die Erdbeeren gespritzt sind, sonst würde wahrscheinlich Bio draufstehen. Ich kann mich auch irren. Wenn ja, wie oft werden sie gespritzt? Gibt es überhaupt irgendwo ungespritzte zum kaufen? Ich habe im Geschäft keine gefunden. Könnte jemand den Sachverhalt vielleicht aufklären? Danke!
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