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Tag des Luchses: Nur noch 35 Tiere in ganz Österreich

Naturschutzbund, Bundesforste und WWF setzten sich für den Erhalt der „Pinselohren“ ein.

Wie der Naturschutzbund mitteilt, streifen in wenigen Teilen Österreichs wieder Luchse durch die Wälder, von einer langfristig erfolgreichen Rückkehr sei man hierzulande allerdings noch weit entfernt: Luchse sind nach wie vor selten und die wenigen Vorkommenden werden als gefährdet eingestuft. Anlässlich des Tags des Luchses am 11. Juni machen der Naturschutzbund Österreich, die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) sowie der WWF Österreich auf die angespannte Situation der Luchse in Österreich aufmerksam.

„Letztes Jahr lebten etwa 40 Luchse in Österreich. Heute geht man nur noch von maximal 35 Tieren aus.“

Biologin Magdalena Erich vom WWF

Als territorialer Einzelgänger an der Spitze der Nahrungskette lebend, kommt der Eurasische Luchs nur in geringen Dichten vor. Größere zusammenhängende Wälder mit ausreichend Rehwild und Strukturreichtum bevorzugt das Wildtier. Der Luchs kommt aber auch in reich strukturierter Kulturlandschaft vor und seine Reviere erstrecken sich oft über menschengemachte Grenzen hinweg. „Der Luchs übt großen Einfluss auf die Artenvielfalt im Ökosystem Wald aus“, erklärt WWF-Biologin Magdalena Erich und ergänzt: „So sorgt er etwa als natürlicher Gegenspieler von Reh und Gämse für gesunde Populationen dieser Pflanzenfresser.“

Luchse sind territoriale Einzelgänger an der Spitze der Nahrungskette. Foto: Robert Hofrichter

Mithilfe von Wiederansiedlungsprojekten konnten in Mitteleuropa erfolgreich erste Populationskerne entstehen, von denen sich auch zwei bis nach Österreich ausbreiteten: aus Tschechien bis ins Mühl- und Waldviertel und aus der Schweiz bis nach Vorarlberg. Nun gilt es, diese zu vernetzen, um den genetischen Austausch untereinander herzustellen. In Deutschland laufen dafür über die nächsten Jahre in drei Bundesländern Wiederansiedlungsprojekte. Österreich spielt aufgrund seiner Lage eine zentrale Rolle, zum Beispiel bei der Vernetzung alpiner Luchsvorkommen.

„Aufgrund der massiven Lebensraumzerschneidung findet kein Austausch zwischen den Beständen statt. Daher gibt es kaum Nachwuchs und genetische Verarmung durch Inzucht wird zu einem großen Problem”, erklärt Erich. Weitere Gefährdungen, wie etwa illegale Verfolgung, bedrohen die Bestände zusätzlich und im schlimmsten Fall könnte der Luchs wieder gänzlich aus Österreich verschwinden.

Der Naturschutzbund und die Bundesforste fördern in gemeinsamen Projekten den Bestand des Wildtiers und den Erhalt seiner Lebensräume. Neben bewusstseinsbildenden Maßnahmen und Schulungen steht unter anderem die aktive Beteiligung am Luchsmonitoring auf Flächen der Bundesforste auf dem Programm.

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3 Postings

standard
vor 3 Wochen

Zu dieser leider sehr niedrigen Zahl werden wohl die - in Osttirol teils hochgelobten - Wilderer einen nicht unbeachtlichen Beitrag leisten.

 
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    hiasler
    vor 3 Wochen

    Steile These...

     
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Senf
vor 3 Wochen

ein wunderschönes , aber sehr scheues tier, das leider den menschen als größten gegner fürchten muß. die meisten seiner ursprünglichen lebensräume sind zerschnitten, nicht wenige werden deshalb im straßenverkehr getötet. auch die wilderei trägt einiges dazu bei, dass die population leider nicht weiter anwachsen kann.

die chance, in freier natur einen luchs beobachten zu können kommt einen lottosechser gleich. wer sich trotzdem an den schönen tieren erfreuen will, kann das im wildpark assling tun, wo im jahre 2022 erstmalig drillingsnachwuchs möglich war.

vielleicht ein guter anlass, die schonen schönen tiere am Internationalen Tag des Luchses, dem 11. juni zu besuchen und zu bewundern.

 
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