Die Osttiroler Plattform Architektur und ihr Sprecher Georg Steinklammer sorgten vor Kurzem mit einem Infoabend für Bewohner:innen der Südtiroler Siedlung für neuen Schwung in der Diskussion über die Zukunft dieser Wohnanlage mit außergewöhnlicher Geschichte.
Nun legen die Architekten im Rahmen einer weiteren öffentlichen Veranstaltung nach und präsentieren am kommenden Wochenende eine Freiluftausstellung vor dem Widum der Pfarre zur Heiligen Familie in Lienz. Gezeigt werden historische, teilweise private Fotos aus der Geschichte der Siedlung ebenso wie verschiedene Ideen und Entwürfe zur Neugestaltung dieses bemerkenswerten Ensembles.
2011 beauftragte der Eigentümer, die Wohnbaugenossenschaft Neue Heimat Tirol, vier Tiroler Architekten mit der Ausarbeitung einer Studie über eine mögliche bauliche Weiterentwicklung der Siedlung. Aus drei damals entstandenen Arbeiten werden Ausschnitte gezeigt. Im Herbst 2023 dachten dann Student:innen der TU Wien im Rahmen einer städtebaulichen Entwurfsübung über Visionen und mögliche Zukunftsbilder im Süden der Stadt Lienz nach. Auch von diesen Arbeiten sind Schautafeln zu sehen.
Auftakt zu dieser Informationsoffensive ist am Freitag, 7. Juni, um 19.00 Uhr im Pfarrsaal der Heiligen Familie ein Vortrag von Architekt Stefan Breuer zum Thema „Bauen und Gesellschaft im Umbruch? Am Beispiel der Kanaltalersiedlung in Villach.“
Breuer kämpft seit Jahren an vorderster Front gegen den Abriss dieser Villacher Siedlung mit ähnlichem historischen Hintergrund und vergleichbarer stadträumlicher Qualität wie die Südtiroler Siedlung. Er berichtet über Erfolge und Rückschläge, vor allem aber über Chancen einer Umbaukultur durch einen systemischen Wandel, der auf Regenerieren statt Abriss setzt.
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