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Gernot (links) und Erich Walder nur wenige Tage nach ihrem Gipfelsieg in der Dolomitenstadt-Redaktion. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Gernot (links) und Erich Walder nur wenige Tage nach ihrem Gipfelsieg in der Dolomitenstadt-Redaktion. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Vater und Sohn auf dem Gipfel des Mount Everest

Gernot und Erich Walder erzählen im Podcast von ihrem Weg zum höchsten Punkt der Welt. Mit Slideshow!

Bekannt ist Gernot Walder eigentlich als Arzt, der sich unermüdlich für die bestmögliche medizinische Versorgung in Osttirols Tälern einsetzt, als Hygieniker und Virologe und häufig interviewter Experte während der Corona-Pandemie. Vergangene Woche machte er allerdings in einer neuen Rolle Schlagzeilen. Und das nicht allein. Zusammen mit seinem 19-jährigen Sohn Erich erreichte Walder am 22. Mai den höchsten Punkt der Erde, den Gipfel des 8.849 Meter hohen Mount Everest, der in Nepal Sagarmatha und in Tibet Chomolungma oder Muttergöttin der Erde genannt wird.

Klicken Sie sich durch die Slideshow! Alle Fotos: Gernot und Erich Walder

Fast genau vor 71 Jahren, am 29. Mai 1953, standen Edmund Hillary und Tenzing Norgay als erste Menschen auf diesem Gipfel. Seitdem, vor allem seit den 80er- und 90er-Jahren hat sich die Anzahl an Expeditionsteams am Mount Everest jährlich gesteigert. Über 11.000 Menschen waren seit 1953 auf seinem Gipfel. Allein für die Hauptsaison 2024 wurden in Nepal insgesamt 900 Permits für alle Berge und 419 für den Mount Everest vergeben. Acht Menschenleben forderte der Berg schon in diesem Jahr, im letzten waren es achtzehn und insgesamt ließen am Mount Everest bereits über 330 Menschen ihr Leben. 

Besonders prekär wird es bei abrupten Wetterverschlechterungen oder wenn durch zu viele Seilschaften ein regelrechter Stau zwischen dem letzten Camp und dem Gipfel entsteht und man somit länger als geplant in der sogenannten „Todeszone“ verbringen muss. Der absolute Rekordtag dafür war der 23. Mai 2019, als 354 Menschen auf dem Gipfel des Mount Everest standen. Auch in den letzten Tagen gab es einen solchen Stau, der noch dazu von einem Schneekanteneinsturz, bei dem ein 40-jähriger Engländer und ein 23-jähriger Sherpa starben, erschwert wurde. 

Zusätzlich zu den nicht geborgenen oder nie ins Tal gebrachten Leichen liegen – laut Schätzungen der nepalesischen Armee – rund 140 Tonnen an Abfall, wie etwa nicht mehr gebrauchte Zelte, leere Sauerstoffflaschen, Ausrüstungsgegenstände oder auch Speisereste über den Berg verstreut, obwohl es seit ein paar Jahren vermehrt Putzaktionen gibt und jeder Bergsteiger nun auch verpflichtet ist, eine Müllgebühr von 1.500 Dollar zu bezahlen und 8 kg Müll selbst wieder ins Tal mitzunehmen. 

An Faszination verliert der Mount Everest für viele Bergsteiger und auch Nicht-Bergsteiger dennoch nichts. Dadurch ist und bleibt er auch ein Berg der Rekorde. Der Jüngste auf dem Gipfel war übrigens der erst 13-jährige Jordan Romero aus den USA. Laut der legendären Himalayan Database, die von der Himalaya-Chronistin Liz Hawley Anfang der sechziger Jahre gegründet wurde und seit 2016 von der deutschen Journalistin und Bergsteigerin Billie Bierling geführt wird, ist nun Erich Walder der bisher jüngste Österreicher, der auf dem Gipfel des Mount Everest stand. 

Für die Familie Walder ist der Mount Everst jedoch nicht der erste Seven Summits Peak. Gernot Walder war mit seinen Kindern, Johanna, Erich und Daniel, bereits auf dem 5.895 Meter hohen Kibo bzw. Kilimandscharo in Tansania, mit Erich und Johanna in Alaska auf dem 6.190 Meter hohen Denali, der bis 2015 Mount McKinley genannt wurde, und im Dezember 2023 auf dem Mount Vinson, 4.897 Meter, am Südpol. Auf dem Weg zum Gipfel des Aconcagua in Südamerika waren die Walders ebenfalls schon, mussten aber aufgrund von Anzeichen von Höhenkrankheit bei Johanna abbrechen.

Das Abenteuer, das Gernot Walder als sein schönstes mit seinen drei Kindern beschreibt, war jedoch jenes in Papua, wo die vier auf den Spuren von Heinrich Harrer die gleiche Expedition wie er damals machten und gleichzeitig für ein Sparkling Science Schulprojekt von Johanna am BG/BRG Lienz die Hausgärten in Papua erkundeten.

Von diesen Abenteuern, aber vor allem von den Vorbereitungen, dem Aufstieg und den Eindrücken rund um ihr Mount Everest-Projekt, erzählen Gernot und Erich Walder im folgenden Podcast. 


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify, bei Apple Podcasts.

Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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Ein Posting

Holzknecht
vor 7 Monaten

super bericht und beitrag. danke.

 
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