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Alte oder beschädigte Photovoltaikmodule können recycelt werden. Die Entsorger sehen große Mengen an künftigem Müll auf sich zukommen. Foto: iStock/ma li

Alte oder beschädigte Photovoltaikmodule können recycelt werden. Die Entsorger sehen große Mengen an künftigem Müll auf sich zukommen. Foto: iStock/ma li

Energiewende und E-Zigaretten fordern die Abfallwirtschaft

Der Müll verändert sich und damit auch die Strategie der Entsorgung und Wiederverwertung.

Die Energie- und Mobilitätswende bringt zahlreiche neue Produkte mit sich. Diese werden irgendwann zu Abfall und müssen entsorgt oder recycelt werden. Die Abfallwirtschaft sieht im Zuge dessen große Mengen an künftigem Müll auf sich zukommen, für den es teilweise bisher noch keine Recyclingverfahren gibt.

„Wir können schon heute alte Photovoltaikmodule recyceln und die Wertstoffe zurück in den Kreislauf bringen. Mit der Energiewende stehen wir jedoch vor neuen Dimensionen, die aus heutiger Sicht noch schwer abschätzbar sind“, sagte Roland Pomberger, Professor an der Montanuniversität Leoben in einer Aussendung vom Mittwoch. Darüber hinaus gebe es oft „Early Loss Probleme“, das heißt, dass die Anlagen vorzeitig beschädigt werden - beispielsweise durch Umweltkatastrophen - und damit früher als geplant recycelt werden müssen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines PV-Moduls liegt bei 20 bis 30 Jahren. Das größte Abfallaufkommen bei PV-Anlagen wird mit circa 106.000 Tonnen für 2074 erwartet, zitiert der VOEB den heurigen Statusbericht des Bundesabfallwirtschaftsplans.

Deutlich mehr Abfall wird künftig auch aus Windkraftanlagen entstehen. Bis 2050 werden laut Schätzungen 7,4 Mio. Tonnen Material verbaut sein, das größte Abfallvolumen wird im Jahr 2068 mit 918.000 Tonnen gesehen. Die meisten Materialien können laut Pomberger zwar bereits recycelt werden, Probleme gebe es jedoch mit Rotorblättern, die aus einem widerstandsfähigem Materialmix, unter anderem aus carbonfaserverstärkten Verbundstoffen bestehen. „Für die Verwertung gibt es bisher noch keine etablierten Lösungen“, so Pomberger.

Eine Strategie braucht es außerdem für Lithium-Ionen-Batterien, deren Zahl wegen der Mobilitätswende stark zunimmt. In Österreich gibt es noch keine eigene Recyclinganlage für solche Batterien, bisher werden anfallende Batterien in Nachbarländern wie Deutschland recycelt. Künftig werde es wohl auch in Österreich eine Anlage hierfür geben, bis sich diese aber auch rechnet, brauche es sehr große Inputmengen und diese seien noch nicht vorhanden, sagte Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB. Zu den anfallenden Autobatterien kämen außerdem noch große Mengen Elektroschrott, aus kleinen batteriebetriebenen Geräten wie Spielzeug oder E-Zigaretten.

Solche E-Zigaretten, auch E-Vapes genannt, sind dem VOEB ein besonderer Dorn im Auge. Denn diese werden oft fälschlicherweise im Restmüll entsorgt, was jedoch sehr gefährlich ist. „Die kleinen Batterien können sich schon bei der kleinsten Reibung entzünden und gefährliche Explosionen und Brände auslösen“, sagte Jüly. Der VOEB setzt sich daher für ein Verbot von E-Vapes ein.

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