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An mehreren runden Tischen wurden im Landhaus die Fakten zum Wohnbedarf diskutiert und analysiert. Foto: Land Tirol/Pölzl

An mehreren runden Tischen wurden im Landhaus die Fakten zum Wohnbedarf diskutiert und analysiert. Foto: Land Tirol/Pölzl

Erste Ergebnisse der Tiroler Wohnbedarfsstudie

77.000 Wohnungen in Tirol ohne Haupt- oder Nebenwohnsitzmeldung. Runder Tisch im Landhaus. 

Wie hat sich der Wohnungsbestand in Tirol in den vergangenen Jahren verändert? Welchen Wohnbedarf hat die Tiroler Bevölkerung aktuell und in Zukunft? Wie viele Wohnungen müssen in den kommenden Jahren gebaut werden, um bedarfsgerecht zu handeln?

Fragen wie diese liegen im Fokus der aktuell laufenden „Bedarfsstudie Wohnen in den Tiroler Regionen und Gemeinden – BEST“. Sie wird in Kooperation des Landes Tirol mit dem Institut für Geografie der Universität Innsbruck durchgeführt. Nachdem die Wohnbedarfsstudie im Herbst 2023 von Wohnbaureferent LHStv Georg Dornauer in Auftrag gegeben wurde, liegen nun erste Zwischenergebnisse vor. 

Dazu fand heute, Montag, ein Runder Tisch im Landhaus statt. Es wurden die Zwischenergebnisse präsentiert und gemeinsam analysiert sowie über verschiedene Entwicklungsszenarien und Handlungsempfehlungen diskutiert. Die Ergebnisse des Runden Tisches fließen in das Projekt mit ein und die Studienergebnisse werden im Herbst 2024 veröffentlicht.

In Tirol gibt es mit Stand 2023 439.577 Wohnungen – das sind rund 14 Prozent mehr als noch im Jahr 2014. Pro Jahr wächst der Wohnungsbestand damit um rund 6.000 Wohnungen an. „Unsere ersten Auswertungen zeigen, dass aktuell bei nur rund 77 Prozent der Tiroler Wohnungen eine Hauptwohnsitzmeldung vorliegt. Bei den restlichen Wohnungen liegt entweder eine Nebenwohnsitzmeldung vor oder – großteils – gibt es gar keine vorhandenen Meldungen. 

Bei diesen aktuell rund 77.000 Wohnungen in Tirol handelt es sich etwa um Ferienwohnungen, Spekulationsobjekte, Wohnungen für die Eigennutzung oder auch gänzlich unbewohnte Wohnungen“, erklärt der Leiter der Wohnbedarfsstudie Christian Obermayr von der Universität Innsbruck.  „Das sind zwischenzeitliche Erkenntnisse, die bestätigen, dass wir hier rasch und zielgerichtet politisch gegensteuern müssen“, so LHStv Dornauer.

In den vergangenen Jahren nahmen primär Wohnungen ohne Hauptwohnsitzmeldungen zu. Dieser Trend ist in allen Tiroler Bezirken, insbesondere aber in der Landeshauptstadt Innsbruck zu beobachten. „Jährlich gründen sich in Tirol rund 1.900 neue Haushalte, die eine Wohnung benötigen. Setzt sich allerdings die Entwicklung der letzten 10 Jahre fort, wird der Wohnungsbestand bis 2033 um rund 56.000 Wohnungen wachsen“, erklärt der Vorstand der Abteilung Wohnbauförderung, Otto Flatscher. 

Für Georg Dornauer ist klar: „Unser Ziel muss sein, bedarfsorientiert zu bauen, das vorhandene Potenzial in Tirol zu nutzen sowie Leerstand und Spekulation mit wertvollem Wohnraum Einhalt zu gebieten.“

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