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Astrid Mair will Studierende zu Vollerwerb verpflichten

Weil die Allgemeinheit das Studium finanziere, müssten Student:innen der Gesellschaft „etwas zurückgeben“.

Tirols ÖVP-Arbeitslandesrätin Astrid Mair hat sich am Montag offen für eine Verpflichtung zu Vollzeitarbeit nach einem Studium gezeigt. „Wer die Möglichkeit nützt, ein von der Allgemeinheit finanziertes Studium abzuschließen, soll sich im Anschluss auch zur Vollzeitarbeit bekennen und der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagte Mair der „Tiroler Tageszeitung“. Die 40-Stunden-Woche wolle sie indes beibehalten.

Mit einer Vollzeit-Pflicht für Uni-Absolventen könne dem „akuten Fachkräftemangel“ entgegengewirkt werden, meinte sie im Vorfeld eines am Montag in Tirol stattfindenden Arbeitsmarktgipfels mit den Sozialpartnern. „Eine solche Verpflichtung würde helfen, diese Lücken zu schließen um sicherzustellen, dass unsere gut ausgebildeten Fachkräfte dem Arbeitsmarkt Vollzeit zur Verfügung stehen“, sagte die Landesrätin und räumte gleichzeitig ein, dass es auch „persönliche Umstände“ geben könne, die eine Vollzeitarbeit nicht ermöglichen würden. Dabei nannte sie etwa familiäre Verpflichtungen, gesundheitliche Probleme oder andere Gründe.

Astrid Mair, selbst akademische Polizistin, will Studierenden vorschreiben, wie sie ihr Arbeitsleben gestalten. Foto: Expa/Groder

Die Gesellschaft investiere immerhin „erheblich in die Bildung unserer jungen Menschen“, sagte Mair darüber hinaus auf APA-Nachfrage. Es sei daher „legitim zu erwarten, dass Absolvent:innen nach dem Studium Vollzeit arbeiten gehen.“ Die investierten Mittel würden durch Steuern ins System zurückfließen, womit „andere öffentliche Güter, wie beispielsweise Sozialleistungen“, finanziert werden können. Darüber hinaus komme es den Arbeitenden hinsichtlich ihrer Pensionsansprüche zu Gute.

Einer zuletzt von der Industriellenvereinigung geforderten Ausdehnung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden erteilte die Landesrätin der schwarz-roten Landesregierung indes eine Absage: „Es geht nicht darum, generell mehr oder weniger zu arbeiten, sondern die bestehende Vollzeitarbeit bestmöglich zu nützen.“ Zudem brauche es von der Bundesregierung praxisorientierte, innovative und attraktive Anreize sowie steuerliche Erleichterungen für Vollzeitbeschäftigte: „Dabei darf es keine Denkverbote geben.“

Für Liste Fritz-Obfrau und Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider waren die Aussagen Mairs indes „entbehrlich“. Sie sah die Landesrätin vielmehr in ihrem Ressort säumig: „Seit zwei Jahren ist Mair als Arbeitslandesrätin bereits in Amt und Würden, passiert ist allerdings wenig bis gar nichts.“ Es brauche keine zwangsverpflichtenden Regelungen, sondern endlich Lösungen, forderte sie und nannte den Pflegebereich als Beispiel. Dort sei das Gehaltssystem seit einem halben Jahr in Evaluierung. Es gelte insgesamt daran zu arbeiten, dass die Arbeitsbedingungen wie auch die Bezahlung besser werden, nicht aber, „sich um die Arbeitszeit jener Menschen zu kümmern, die eine Ausbildung absolviert haben.“

Die NEOS-Jugendorganisation JUNOS bezeichnete den Vorstoß als „realitätsfremd“. Man müsse vielmehr nach den Gründen fragen, warum „heute niemand mehr Vollzeit arbeiten gehen will“. „Der Grund für den Fachkräftemangel ist nicht, dass generell niemand mehr 40 Stunden pro Woche arbeiten will, sondern dass es sich einfach nicht mehr rentiert“, meinte Landesvorsitzende Susanna Riedlsperger. Sie sprach sich für eine Senkung der Steuer- und Abgabenquote aus. Dies wäre eine „sinnvolle Maßnahme, um die Vollzeiterwerbstätigenquote ohne Zwangs-Vollzeitarbeit zu erhöhen.“

15 Postings

Nickname
vor einem Monat

Seltsamerweise gibt es immer noch Leute die diese Partei wählen!? Wieviel Bachelor oder Masterstudenten arbeiten nach dem Studium in Teilzeit. Ich bin mir sicher die Quote liegt im unteren einstelligen Bereich. Nebelgranate par excellence.

 
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jacqueline
vor einem Monat

Dümmer gehts immer mit den Aussagen bestimmter Parteien

 
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e-mission
vor einem Monat

danke allgemeinheit. das höchste stipendium, das nur die wenigsten kriegen, liegt meilenweit unter der ms. nur betuchte eltern können ihre kinder noch studieren lassen. dass die profjobs von den parteien vergeben werden, ich lass es jetzt

 
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    Senf
    vor einem Monat

    ein realist!

     
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observador
vor einem Monat

Landesrätin Mair ist ja schon vorher das ein oder andere mal mit "interessanten" Wortmeldungen aufgefallen. Meistens zu Themengebieten, die mit ihrem Ressort nicht viel zu zun haben. Da frag ich mich natürlich, was da dahinter steckt. Hat Mair (warum auch immer) hier die absolute Freiheit sich losgelöst von jeglichen Parteipositionen und/oder Strategien zu Wort zu melden oder schickt man sie bewusst als "Kettenhund" in die Manege um gewisse Themen zu platzieren? Beides finde ich etwas verwunderlich und entspricht nicht dem Kommunikationsstil, den ich von einer Regierungspartei ewarten würde. Zur eigentlichen Aussage (losgelöst von Person und Partei): Ich bin hier auch der Meinung, dass mit der in Anspruchnahme eines Studienplatzes gewissen Pflichten verbunden sein sollten. Wie kommt die Gesellschaft dazu Hobby- und Teilzeitstudenten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ein 15-jähriges Jus/BWL/Biologie- und noch ein bisschen Psychologie-Studium zu finanzieren? Hier kann es meiner Meinung nach nur zwei Lösungsansätze geben (und die aktuellen Zahlen zur Abschlussquote von Medizinstudierenden stützen diese Idee): 1.) Es gibt richtig strenge Aufnahmekritierien bzw. Prüfungen, so dass wirklich nur die Leute einen Studienplatz besetzen, die es auch ernst meinen bzw. dies bereits im Vorfeld des Studiums bewiesen haben. Oder 2.) Ein Studium kostet richtig Geld (vgl. USA, eventuell nicht ganz so krass). Dafür gibt's dann meinetwegen ein staatliches, zinsfreies Darlehen, das im Laufe des Berufslebens zurückgezahlt werden kann und eine Versicherung falls dies aus driftigen Gründen (z.B. Berufsunfähigkeit) nicht möglich sein sollte. Jobs für Akademiker müssten dann halt auch entsprechend entlohnt werden. Das Klischee des Taxi fahrenden Psychologie-PhDs sollte dann auch ausgedient haben. Als positiver Zusatzeffekt gäbe es eventuell wieder mehr Menschen, die jene Jobs machen (müssen), die unsere Gesellschaft am Laufen hält.

 
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    6789
    vor einem Monat

    Wenn man als Studierender das Glück hat, eine finanzielle Unterstützung vom Staat zu bekommen, erhält man diese für den Zeitraum der Mindeststudienzeit plus Toleranzsemester. Wenn man länger für sein Studium braucht, bekommt man kein Geld mehr! Darum liegt es alleine beim Studierenden, wie lange er für sein Studium braucht. Ohne die finanzielle Unterstützung meiner Eltern, hätte ich nie studieren können. Während meiner Studienzeit haben sowohl ich, als auch all meine Freunde nebenbei gearbeitet. Dies führt oft zwangsläufig zu einer Verlängerung der Studienzeit. Mich ärgert es, wenn Personen schreiben, dass die Gesellschaft für die sogenannten "Bummelstudenten" aufkommen muss. Das ist einfach nicht wahr!

     
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      observador
      vor einem Monat

      Es geht doch hier nicht darum, wie Studenten ihren Lebensunterhalt finanzieren, sondern darum, dass jeder Studienplatz mehr als 11.000,00 EUR pro Jahr kostet. Universitäten und Fachhochschulen werden halt auch nicht von Luft, Liebe und wissenschaftlicher Neugier erhalten, sondern brauchen Personal, Raum, Technik, etc. etc. Da machen dann ein paar tausend "Bummelstudenten" schon auch was aus, oder?

       
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steinbeisserei
vor einem Monat

Also was gibt diese Frau der allgemeinheit nach 7 jahren Studium zurück???? Lebt ewig vom Steuergeld und Parteibuch.Also schön still sein ......

 
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    0815
    vor einem Monat

    und Frau Mair was haben sie zurückgegeben, sie können ja jetzt ihr gehalt was sie als Landesrätin bekommen für die Menscheit zurückgeben und arbeiten gehen und jetzt schreib ich nichts mehr ansonsten wird es $$$$$$

     
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      chiller336
      vor einem Monat

      sie ist 42 jahre, war bei der polizei und hat es bis zur bezirkspolizeikommandantin (oberstleutnant) gebracht, bis sie in den landesdienst eingetreten ist. sonst noch irgendwelche bescheuerten fragen? oder sind jetzt alle polizisten und leute vom bundesheer auch menschen die nichts leisten?

       
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unholdenbank
vor einem Monat

„Wer die Möglichkeit nützt, ein von der Allgemeinheit finanziertes Studium abzuschließen, soll sich im Anschluss auch zur Vollzeitarbeit bekennen und der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagte die Vollzeitpolitikerin Astrid Mair, wischte sich den Politkerschweiß von der Stirn und verschwand aus der Landtagssitzung.

 
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bb
vor einem Monat

Ich dachte, das Problem ist für viele Akademiker eher, einen passenden Vollzeit-Job zu finden... schräger Vorschlag...

 
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standard
vor einem Monat

Dass diese Politikerin von der ÖVP stammt ist klar, die sogenannte Volkspartei kümmert sich ja so sehr um das "Volk". Diese Frau sollte sich eventuell mal Zahlen anschauen, wie wenig Studierende nach ihrem Abschluss überhaupt "nur" Teilzeit arbeiten.

 
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isnitwahr
vor einem Monat

Diese Aussage ist tatsächlich mehr als entbehrlich. Das einzige, was dadurch erreicht wird ist, dass noch mehr Leute nach dem Studium Österreich verlassen. Bravo, voll zu Ende gedacht, Frau Landesrätin. Beim gemeinen Volk brauchts für jede Fachkraft eine Ausbildung, aber politisch tätig kann Jede und Jeder werden, ganz egal ob Fähigkeiten vorhanden sind oder nicht. Da lob ich mir "our Schwurbler" - der will in Brüssel aufräumen - die werden sicher froh sein, Reinigungskräfte brauchts auf jeden Fall dort auch.....

 
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    Osttiroler
    vor einem Monat

    He will give his best. 🤣

     
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