Wie das Land Tirol mitteilt, wurden im Jahr 2023 im Zusammenhang mit Rissgeschehen durch Großraubtiere insgesamt 540 tote und vermisste Weidetiere vom Land Tirol mit rund 180.000 Euro entschädigt. Nun hat die Landesregierung die Entschädigungssätze für das heurige Jahr festgelegt, rechtzeitig zu Beginn der Almsaison. Die Summen werden auf Basis der Tierversteigerungen jährlich für die verschiedenen Tierkategorien ermittelt und in einer Richtlinie veröffentlicht.
Außerdem werden in der heurigen Almsaison die drei Pilotprojekte im Tiroler Oberland zur praktischen Erprobung von Herdenschutzmaßnahmen fortgeführt. Sie sollen Aufschluss über Herausforderungen und Probleme, über Chancen, Kosten und Auswirkungen von gelenkter Weideführung mit eingezäunten Übernachtungsplätzen sowie ständiger Behirtung geben.
„Jeder Riss durch ein Großraubtier ist ein Ausnahmezustand. Mit den Entschädigungen des Landes können wir den wirtschaftlichen Schaden minimieren, nicht aber das Tierleid und die psychische Belastung für die Tierbesitzer:innen sowie die Almverantwortlichen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler. Er fordert einmal mehr die reguläre Bejagung von Wölfen und die Senkung des EU-Schutzstatus: „Wir sehen jeden Tag, dass der Wolf nicht vom Aussterben bedroht ist.“
„Wir sehen jeden Tag, dass der Wolf nicht vom Aussterben bedroht ist.“
Landeshauptmann-Stv. Josef Geisler (ÖVP)
Seit Jahresbeginn gab es über 15 Wolfsnachweise, vor allem in den Bezirken Kitzbühel und in Osttirol, sowie Bärennachweise in zwei Gemeindegebieten im Außerfern. 26 vom Wolf gerissene Schafe wurden bereits erhoben, weitere sieben Rissgeschehen sind derzeit noch in Abklärung. In Osttirol sind aktuell zwei Abschussverordnungen in Kraft.
Im Vergleich zu 2022 gab es im vergangenen Jahr weniger Nutztierrisse trotz erhöhter Präsenz von Großraubtieren. Neben Schafen und Ziegen wurden im Jahr 2023 15 Rinder und ein Pferd von Wölfen gerissen oder getötet.
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